SFZ Schwerpunkt Übergang von der Kita zur Grundschule

 Mehrere Schulranzen stehen in einer Reihe

Den Übergang von der Kita zur Grundschule gestalten

kleiner Schuljunge steht an einer Ampel um die Straße zu überqueren

Die Einschulung ist wohl eines der ersten einschneidenden Erlebnisse im Leben eines Kindes

Während die einen Kinder gerade in die Schule gekommen sind, steht für die nächsten die Schulanmeldung bevor. Und während für die einen der neue Lebensabschnitt gerade begonnen hat, haben die anderen noch ein Jahr Zeit, sich darauf vorzubereiten.

Die Einschulung ist wohl eines der ersten einschneidenden Erlebnisse im Leben eines Kindes.
Ein neuer, wichtiger, das gesamte weitere Leben prägender Abschnitt beginnt, dessen weiterer Verlauf ziemlich ungewiss ist. Und Ungewissheit erzeugt Sorgen und Ängste, nicht nur bei den Kindern selbst, sondern vor allem auch bei den Eltern. Natürlich kann man den Ablauf der Schulzeit nicht umfassend vorhersagen, aber es ist wichtig, dass allen Beteiligten wenigstens die ersten Schritte in diesen neuen Lebensabschnitt klar sind.
Das ist umso wichtiger für die Familien, die aus einem anderen Kulturkreis kommen und mit dem deutschen bzw. dem Berliner Schulsystem nicht vertraut sind. Aber nicht nur diese Eltern sind oft verunsichert und suchen nach Antworten. Einige Eltern starten aufwendige Suchen im Internet, informieren sich in den entsprechenden Broschüren über Angebote und Schulprogramme oder nutzen die Angebote der Schulen zu den „Tagen der offenen Tür“ für einen Besuch.
Doch nicht alle Eltern sind dazu in der Lage. Oft ist Eltern noch nicht einmal klar, welche die für sie zuständige Grundschule ist. Und so wenden sich diese Eltern dann hilfesuchend an die Personen, zu denen sie in den vergangenen Jahren Vertrauen aufgebaut haben und die ihrer Meinung nach in dieser Hinsicht kompetent sein müssten: die Erzieher*innen in den Kitas.

Kinder sitzen im Kindergarten auf dem Boden und hören Erzieherin zu

Eine enge und kontinuierliche Zusammenarbeit der Einrichtungen und ein regelmäßiger Informationsaustausch sind zwingend notwendig

Aus langjähriger Tätigkeit im Bereich Kita – Grundschule wissen wir, dass auch die pädagogischen Fachkräfte in den Kitas nicht immer über die aktuellsten Informationen verfügen.
Dies liegt u.a. an der Vielfältigkeit der Berliner Kita- und Schullandschaft. Viele Kitas befinden sich in der Verantwortung von freien Trägern, die meisten Schulen unterstehen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Referat Bildung. Zwar obliegt dieser Senatsverwaltung auch die Aufsicht über die Kitas, aber diese ist ein anderes Referat und viele Träger arbeiten eigenständig. Daher kommen notwendige Informationen zum Übergang Kita – Grundschule oft gar nicht bei den einzelnen Erzieher*innen in den Kitas an.
In den letzten Jahren gab es fast zu jedem Schuljahr Änderungen in diesem Bereich, sei es z.B. bezogen auf die Weitergabe der Lerndokumentationen oder die Einschulungsbereiche in den jeweiligen Bezirken. Die entsprechenden Infos werden zwar in Flyern oder Broschüren veröffentlicht oder die Informationen werden per Mail an Einrichtungen oder die Träger verschickt. In der Flut von Broschüren und Mails gehen sie jedoch oft unter. So gehen Informationen verloren und eine notwendige oder gezielte Beratung von Familien kann nicht stattfinden. Das betrifft nicht nur die Eltern, sondern auch die Schulen selbst. Wichtige Informationen über die Kinder gehen verloren und müssen von den Schulen erneut erhoben werden.
Eine enge und kontinuierliche Zusammenarbeit der Einrichtungen und ein regelmäßiger Informationsaustausch sind also zwingend notwendig.

Das Bild zeigt eine Erzieherin und drei Kindern beim Basteln in einem Aufenthaltsraum

Alle Schulen im Bezirk Mitte kooperieren mit umliegenden Kitas

Um den Übergang von der Kita zur Grundschule für alle Beteiligten möglichst reibungslos zu gestalten, wurden Kitas und Schulen in Berlin u.a. durch gesetzliche Vorgaben (Kitafög §1 Abs 4 in Verbindung mit §19 Abs. 5 sowie § 5 Abs SchuLG sowie §3 Abs 5 GSVO) zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit verpflichtet. Verbindliche Vorgaben der zuständigen Senatsverwaltung und den Trägern der Jugendhilfe sowie der Spitzenverbände sind in der der QVTAG und speziell in der Anlage 6 der QVTAG zu finden.
Bei der Umsetzung dieser Vorgaben traten jedoch in der praktischen Arbeit Besonderheiten zu Tage, die man bei der Gesetzgebung bzw. bei der Ausformulierung der QVTAG noch nicht im Blick hatte bzw. haben sich die damals vorliegenden Bedingungen geändert, worauf reagiert werden muss.

Alle Grundschulen im Bezirk haben Kooperationsverträge mit Kitas abgeschlossen. Aber den 33 öffentlichen Grund- und 11 Privat- bzw. Gemeinschaftsschulen stehen mehr als 320 Kitas nur allein in Mitte gegenüber. Da die Kitaplatzwahl im Gegensatz zur Schulplatzwahl frei ist, kommen dann auch noch Kinder, die in anderen Stadtbezirken Kitas besucht haben, in Grundschulen in Mitte und umgekehrt. So erhält eine Grundschule in Mitte im Schnitt Kinder aus 30 verschiedenen Kitas. Eine umfassende Kooperation mit allen Kitas und bezogen auf jedes einzelne Kind ist somit von Seiten der Schulen nicht zu leisten. Hinzu kommen häufige personelle Wechsel in den Kitas, aber auch in den Schulen, was ständig zu neuen Ansprechpartnern führt.
Um unter diesen Umständen trotzdem eine effektive und kontinuierliche Zusammenarbeit zu ermöglichen, wurden im Bezirk Mitte bereits im Jahr 2006 Netzwerkgruppen zum Übergang Kita – Grundschule von engagierten Kolleginnen und Kollegen der entsprechenden Einrichtungen gegründet. An dieser Stelle sei auch auf das bezirkliche Strategiepapier „Standards für den Übergang Kita-Grundschule im Bezirk Mitte“ hingewiesen.

Lehrerin und Grundschüler schwenken im Klassenzimmer Fähnchen

Die Netzwerkgruppen sind nach Regionen zusammengefasst

Die Grundlage für die Netzwerkstruktur sind die im Bezirk vorhandenen Einschulungsbereiche. Zu jeder Netzwerkgruppe gehören im Schnitt sechs bis neun Grundschulen mit ihren jeweiligen Kooperations-Kitas. Zudem werden zu den Treffen alle weiteren Kitas in den Einschulungsgebieten dieser Schulen eingeladen, die noch keine festen Kooperationen eingehen konnten, damit diese ebenfalls die Möglichkeiten zum Informationsaustausch haben.

Es gibt folgende Netzwerkgruppen:
  1. Wedding
  2. Gesundbrunnen /Soldiner Kiez
  3. Brunnenviertel
  4. Moabit
  5. Zentrum-Mitte

Die genaue Struktur finden Sie weiter unten als download „Netzwerkgruppen“.

Jede Netzwerkgruppe tagt einmal pro Schulhalbjahr. Die aktuellen Termine finden Sie auf der Homepage des SFZ oder Sie klicken HIER

An den Netzwerktreffen nehmen von den Einrichtungen beauftragte Vertreter*innen aus den jeweiligen Schulen und den Kitas teil.
Die beteiligten Schulen und Kitas tauschen sich zu den wichtigen aktuellen Themen rund um den Übergang aus und holen sich Anregungen für die weitere Zusammenarbeit. In den letzten Jahren entstanden innerhalb der Netzwerkgruppen mehrere Informationsdokumente, die die einzelnen Schritte auf dem Weg von der Kita in die Grundschule klarer aufzeigen und den Beteiligten etwas von der Unsicherheit nehmen sollten, die mit dem Übergang einher gehen.

In den folgenden downloads und auf der Homepage des SFZ finden Sie Dokumente, die im Ergebnis der Diskussionen in den Netzwerkgruppen in den letzten Jahren entstanden sind:
  1. Empfehlungen – Was sollte ein Kind können, wenn es in die Schule kommt?
  2. Den Übergang von der Kita in die Grundschule gemeinsam gestalten, eine Zeitleiste für den Übergang Kita–Grundschule mit Zeit- und Handlungsanweisungen
  3. Informationen für eine Elternabend in der Kita vor Anmeldung in der Schule
  4. Informationen zu den Nachteilsausgleichen bei sonderpädagogischem Förderbedarf

Ein zentrales Thema der Netzwerkgruppen wird auch weiterhin das Sprachlerntagebuch und die darin enthaltene Lerndokumentation sowie deren Übergabe an die Grundschule sein. Auch hierzu finden Sie Dokumente mit Formulierungshilfen für die Seiten „Aussagen zur sprachlichen und allgemeinen Entwicklung aus Sicht der Pädagogen“ sowie den Teil A der neuen Lerndokumentation.

Heike Schimkus
Regionales Sprachberaterteam
© Sprachförderzentrum Berlin Mitte

Dokumente zum Download

  • Den Übergang gemeinsam gestalten

    Zeitleiste

    PDF-Dokument (431.5 kB) - Stand: 8/2019

  • Empfehlungen: Was sollte ein Kind können

    Empfehlungen – Was sollte ein Kitakind können, wenn es in die Schule kommt?

    PDF-Dokument (464.9 kB) - Stand: 8/2019

  • Allgemeine Formulierungshilfen

    Formulierungshilfen für “Aussagen zur sprachlichen und allgemeinen Entwicklung aus Sicht der Pädagogin”

    PDF-Dokument (966.3 kB) - Stand: 8/2019

  • Integrationsstatus - sonderpädagogischer Förderschwerpunkt

    Integrationsstatus und sonderpädagogischer Förderschwerpunkt am Übergang Kita-Grundschule

    PDF-Dokument (577.3 kB) - Stand: 8/2019

  • Nachteilsausgleich

    Sonderpädagogische Förderschwerpunkte und die Nachteilsausgleiche in der Schule

    PDF-Dokument (1.1 MB) - Stand: 8/2019

  • Sprachlerntagebuch - Lerndokumentation

    SLT-Lerndoku-Textbausteine – Pragmatische Skala

    PDF-Dokument (850.2 kB) - Stand: 8/2019

  • Zuordnung zu den bestehenden Netzwerkgruppen

    Netzwerke in Wedding – Gesundbrunnen /Soldiner Kiez – Brunnenviertel – Moabit – Zentrum-Mitte

    PDF-Dokument (630.6 kB) - Stand: 8/2019

  • Vorschulische Sprachförderung

    Strukturgrafik

    PDF-Dokument (140.1 kB) - Stand: 8/2019