Soziodemografische Angaben

Auf dieser Seite finden Sie Daten zu soziodemografischen Merkmalen älterer Menschen im Bezirk Mitte. Die Daten werden in Form von interaktiven Karten und Tabellen dargestellt. Um die Daten abrufen zu können, fahren Sie mit der Maus über die Karte, bis ein Informationskasten erscheint. Methodische Hinweise und weitere Informationen zu den aufgeführten Merkmalen finden Sie am Ende der Seite.

Anteil älterer Menschen nach Geschlecht und Migrationshintergrund

Der Bezirk Mitte zählt zu den jüngeren Berliner Bezirken mit einem vergleichsweise geringen Anteil an älteren Einwohnenden. 24 % der Bevölkerung waren im Jahr 2023 55 Jahre oder älter. Nach Friedrichshain-Kreuzberg ist das der zweitgeringste Anteil.

Aufgeschlüsselt nach einzelen Altergruppen waren 11,1 % der Bevölkerung zwischen 55 und 64 Jahre alt. Weitere 9 % der Bevölkerung hatten ein Alter zwischen 65 und 79 Jahren. Knapp 4% der Bevölkerung waren 80 Jahre oder älter.

In Mitte zeigt sich berlinweit der höchste Anteil an älteren Menschen mit Migrationshintergrund. Mit zunehmendem Alter verringert sich sowohl der Anteil an Einwohnerinnen und Einwohnern mit Migrationshintergrund als auch an Männern.

Anteil älterer Menschen nach Geschlecht und Migrationshintergrund in Berlin-Mitte im Beziksvergleich

Der Planungsraum Londoner Straße zeichnet sich durch den höchsten Anteil an älteren Menschen im Bezirk Mitte aus. Mehr als 40 % sind hier 55 Jahre oder älter. In den Planungsräumen Heidestraße und Nordbahnhof leben anteilig die wenigsten älteren Menschen. Weniger als 10% der hier lebenden Bevölkerung sind 55 Jahre oder älter. Der Anteil an älteren Menschen mit Migrationshintergrund variiert innerhalb des Bezirks stark.

Anteil älterer Menschen nach Geschlecht und Migrationshintergrund in den Planungsräumen in Berlin-Mitte

Bevölkerungsentwicklung und -prognose älterer Menschen

Der Anteil älterer Menschen ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Am stärksten zeigte sich diese Entwicklung bei den Hochaltrigen. Im Vergleich zu den äußeren Bezirken fiel der Anstieg an Hochaltrigen in Mitte jedoch deutlich geringer aus.

Bis zum Jahr 2030 wird sich der Anteil an unter 80-jährigen Einwohnerinnen und Einwohnern in Mitte weiter erhöhen. Für die Gruppe der Hochaltrigen wird hingegen ein leichter Bevölkerungsrückgang erwartet. Zwischen 2030 und 2040 geht die Bevölkerungsprognose von einem Anstieg aller betrachteten Altersgruppen aus.

Bevölkerungsentwicklung und -prognose älterer Menschen in Berlin-Mitte im Bezirksvergleich

Auch auf kleinräumiger Ebene spiegelt sich diese Entwicklung wieder. Besonders die Gruppe der 80-Jährigen und Älteren hat sich zwischen 2010 und 2020 in allen Prognoseräumen deutlich erhöht. Am stärksten trifft das auf den Prognoseraum Zentrum zu (+76%). Bis zum Jahr 2040 wird sich der Anteil älterer Menschen in allen Prognoseräumen weiter erhöhen.

Bevölkerungsentwicklung und –prognose älterer Menschen in den Prognoseräumen in Berlin-Mitte

Grundsicherung im Alter

Im Bezirk Mitte zeigt sich berlinweit der höchste Anteil an Empfängerinnen und Empfängern von Grundsicherung im Alter. 2021 bezogen 13,4 % der 65-Jährigen und Älteren in Berlin-Mitte Grundsicherung im Alter.

Empfangende von Grundsicherung im Alter in Berlin-Mitte im Bezirksvergleich

Innerhalb des Bezirks Mitte zeigt sich im Planungsraum Körnerstraße der höchste Anteil an Empfängerinnen und Empfängern von Grundsicherung im Alter. Ähnlich hoch ist der Anteil in den Planungsräumen Huttenkiez, Beusselkiez und Schulstraße. Mit jeweils 2,7 % fällt der Anteil in den Planungsräumen Unter den Linden und Heine-Viertel Ost am geringsten aus.

Empfangende von Grundsicherung im Alter in den Planungsräumen in Berlin-Mitte

Methodische Hinweise

  • Was bedeutet Migrationshintergrund?

    Die statistische Kategorie „Migrationshingtergrund“ wurde mit dem Mikrozensus 2005 eingeführt und setzt sich aus unterschiedlichen Merkmalen zusammen. Laut Einwohnerregister Berlin liegt ein Migrationshintergrund vor, wenn Personen entweder:

    • außerhalb Deutschlands geboren sind,
    • eine zweite Staatsangehörigkeit besitzen,
    • ein Einbürgerungs- oder Optionskennzeichen vorweisen oder
    • unter 18 Jahre alt sind, keine eigenen Migrationsmerkmale aufweisen, aber mit mindestens einem Elternteil mit Migrationshintergrund an der gleichen Adresse gemeldet sind (AfS Berlin-Brandenburg 2021)
  • Warum wird der Begriff Migrationshintergrund kritisiert?

    Die Verwendung des Begriffs „Migrationshintergrund“ ist umstritten. Kritisiert wird u.a. die Fremdzuschreibung, die von den betroffenen Personen als diskriminierend wahrgenommen werden kann. Zudem trägt die Einteilung in Personen mit und ohne Migrationshintergrund der Heterogenität der Zielgruppe nicht ausreichend Rechnung, indem unterschiedliche Lebenslagen und Biografien unberücksichtigt bleiben (Kajikhina et al. 2023). Die von der Bundesegierung berufene Fachkommission Integrationsfähigkeit empfiehlt daher die statistische Kategorie „Migrationshintergrund“ nicht mehr zu verwenden und stattdessen von „Eingewanderten und ihren (direkten) Nachkommen“ zu sprechen (Fachkommission Integrationsfähigkeit). Bislang wird diese Empfehlung in der amtlichen Statistik noch nicht umgesetzt.

  • Wie erfolgt die kleinräumige Gliederung bezirklicher Daten?

    Unterhalb der Bezirksebene wird in Berlin das Raumbezugssystem der Lebensweltlich Orientierten Räume (LOR) angewendet. Es besteht aus drei räumlichen Ebenen, die hierarchisch gegliedert sind:

    • Prognoseräume (PGR) als oberste Ebene
    • Bezirksregionen (BZR) als mittlere Ebene
    • Planungsräume (PLR) als unterste Ebene

    Jeder Prognoseraum setzt sich aus mehrere Bezirksregionen zusammen, die wiederum aus mehreren Planungsräumen bestehen. In Reaktion auf Einwohner-und städtebauliche Entwicklungen wurden die LOR 2020 modifiziert. Der Bezirk Mitte gliedert sich laut aktueller LOR-Systematik in 4 Prognoseräume, 10 Bezirksregionen und 49 Planungsräume (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen).

  • Wie wird die Bevölkerungsprognose berechnet?

    Basis der Bevölkerungsprognose ist die Ausgangsbevölkerung zu einem bestimmten Stichtag. Aus vergangenen Zeitreihen werden anschließend Bewegungsraten und -quoten bestimmter demografischer Einflussfaktoren berechnet. Dazu zählen Geburten- und Sterberaten sowie Wanderungsbewegungen durch Zu- und Wegzüge. Auch Wohnungsneubauten und die demografische Struktur der Neubaubezieherinnen und Neubaubezieher werden berücksichtigt. Für diese Einflussfaktoren werden anschließend Annahmen über die künftige Entwicklung innerhalb eines bestimmten Zeitraums getroffen (aktuell 2021-2040). Dabei werden drei mögliche Varianten berechnet, von denen die mittlere Variante als Arbeits- und Planungsgrundlage festgelegt wurde (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen).