Die Vereinten Nationen haben für die Jahre 2015 – 2024 die Dekade für Menschen afrikanischer Herkunft ausgerufen. Auf dieser Basis hat das Berliner Abgeordnetenhaus verabschiedet, dass Berlin Verantwortung für seine koloniale Vergangenheit übernehmen soll (DS 18/2056) und die Entwicklung eines gesamtstädtischen Aufarbeitungs- und Erinnerungskonzepts zur Geschichte und zu den Folgen des Kolonialismus des Landes Berlins beschlossen.
Als zentral wird dabei der Austausch mit Vertreter*innen aus ehemalig kolonialisierten Ländern hervorgehoben. Hier wird neben dem Land Berlin auch die wichtige Rolle der Bezirke im Bereich der Umsetzung herausgestellt. Der Bezirk Mitte ist bundesweit Vorreiter in Dekolonisierungsprozessen auf Verwaltungsebene (Projekt LEO, Schwarze Volkshochschule, Straßenumbenennungen). Darauf soll im Rahmen der Partnerschaftsarbeit aufgebaut werden.
Ende 2022 wurde im Bezirk Mitte ein Platz zu Ehren des Königspaars Emily und Rudolf Duala Manga Bell, die gegen die deutsche Kolonialherrschaft in Kamerun kämpften, in Manga-Bell-Platz benannt. Bei der Umbenennungsfeier wurde von kamerunischen Vertreter*innen, darunter der König der Gruppe der Duala, der Wunsch formuliert, die symbolische Umbenennung als Start für eine langfristige Partnerschaft zu nutzen. Eine Partnerschaftsanfrage durch das Bezirksamt Mitte wurde im Frühjahr seitens Douala positiv beantwortet.