Wassergebundene Decken führen bei fachgerechter Anlage und entsprechender Unterhaltung zu ausreichender Niederschlagsversickerung und haben demzufolge einen niedrigeren Abflussbeiwert verglichen mit Asphaltoberflächen. Der hohe Unterhaltungsaufwand und die entsprechenden Unterhaltskosten sind von Nachteil.
Die Auswaschung des oberflächlichen Feinsandes ist nicht zu vermeiden und muss regelmäßig nachgesandet werden. Bei mangelnder Durchwässerung durch die Verdichtung in Folge der hohen Nutzerfrequenz kann es leicht zu Staubbildung kommen, während bei langanhaltenden Regenfällen Schmutzbildung bzw. Verschlammung auftreten kann. Durch die Winterräumdienste kann die Oberfläche beschädigt werden. Wassergebundene Wegedecken sind nur dann ein ästhetischer Gewinn, wenn der Nutzerdruck nicht allzu hoch ist und die Schäden durch die Frequenz der Nutzung in Grenzen gehalten werden können. Dies ist bei einem ganzjährig genutzten Geh- und Radweg nicht zu erwarten.
Überall dort, wo es die Frequenz der Nutzung erlaubt, gestaltet das SGA Mitte Parkwege mit wassergebundene Wegedecke. In den großen Parkanlagen wie dem Großer Tiergarten, dem Schillerpark, dem Humboldthain, wo sich die Fußgänger und Radfahrer relativ weiträumig verteilen, ist dies auch möglich. Ab einer gewissen Radfahrfrequenz und bei Parkwegen mit Steigungen, hat sich der Einsatz von Asphalt auch in diesen Grünanlagen bewährt.
Die Erholungseignung der Grünanlage wird nach Einschätzung des SGA durch die bituminöse Befestigung des Weges nicht eingeschränkt. Im Abschnitt zwischen Schloss Bellevue und Wullenwebersteg sind gegenwärtig 78 % der Wege in Asphalt bzw. Pflaster befestigt. Um den Asphaltbelag in die Grünanlage optisch einzubinden, ist in der Planung enthalten, den Asphaltstreifen beidseitig mit Mosaikpflasterstreifen aus Naturstein einzufassen, so dass optisch der Asphalt nicht die gesamte Wegebreite einnehmen wird. Die Anlage von neuen Sitzplätzen, von Aufenthaltsbereichen und einer vielfältigen Bepflanzung wird den Grünzug deutlich aufwerten.
Beim Spreeradweg wird der alternative Wegeaufbau mit einer wassergebundenen Wegedecke geprüft. Vor- und Nachteile werden dabei abgewogen.