Kulturtipps aus Mitte

Pressemitteilung Nr. 209/2024 vom 09.09.2024

Die Bezirksbürgermeisterin von Mitte, Stefanie Remlinger, informiert:

Partizipatorische Installation zum Gedenken an das Jüdische Altenheim Gerlachstraße

Zusammen mit Anwohner*innen, Nachbarschaftsvereinigungen und -genossenschaften sowie allen Interessierten soll an das Leben der ehemaligen Bewohner*innen des Jüdischen Altenheims Gerlachstraße 18/21 und ihr Schicksal während der NS-Zeit erinnert werden.

Einen Tag lang wird die US-amerikanische Künstlerin und Stadtplanerin R. Stein Wexler, die sich seit mehreren Jahren für das Gedenken an das Altenheim engagiert, die Mauern des Hauses, aus dem die Bewohner*innen und viele andere jüdische Menschen in die Vernichtungslager der Nationalsozialisten deportiert worden sind, wieder aufbauen. Erinnern heißt, Zukunft denken. Gemeinsam mit Bewohner*innen der Stadt und Gästen soll die Geschichte dem Vergessen entrissen und die Namen jener Menschen verlesen werden, denen dieser Ort einmal Heimstatt gewesen ist und Schutz hätte bieten sollen.

Angesichts der aktuellen Planungen zur Neugestaltung des Hauses der Statistik ist das Jahr 2024 ein entscheidendes Jahr, um Menschen in einem partizipativen Prozess zusammenzubringen. Ziel ist ein dauerhaftes Erinnerungszeichen, das im oder am neuen Haus der Statistik sowie in den umliegenden Straßen- und Grünflächen Berücksichtigung findet. Dieses soll die verdeckte Geschichte des Viertels und seiner Bewohner*innen wieder sichtbar machen.

Nathan Friedenberg, Leiter des Mitte Museums, wird über die Rolle des als NS-Sammellager missbrauchten Altenheims sprechen, die es in der „Systematik der Deportationen“ in Berlin 1942-1943 innehatte.

Dieses Projekt wurde gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie dem KMA II Nachbarschaftsrat eV und der Wohnungsgenossenschaft Mollstraße eG und wird vom Mitte Museum in Kooperation mit dem Haus der Statistik, KMA II Nachbarschaftsrat eV, Wohnungsgenossenschaft Mollstraße eG und ZUsammenKUNFT Berlin (ZKB) – Genossenschaft für Stadtentwicklung durchgeführt.

Wann und wo:
So, 15.9.2024, 13-18 Uhr
Berolinastraße 15-17, 10178 Berlin
Um Anmeldung wird bis 12.9.24 über E-Mail gebeten: anderserinnern@mittemuseum.de
Entgeltfrei.

Stadtführung: Auf den Spuren jüdischen Lebens im Badstraßenkiez

Die Teilnehmenden begeben sich gemeinsam mit der Stadtführerin Nirit Ben-Joseph auf die Spurensuche jüdischen Lebens rund um die Badstraße. Das Kennlernen der Geschichte mehrerer jüdischer Familien und deren Kampf, die eigene Existenz zu retten und aus Deutschland zu fliehen, stehen im Fokus.

Wann und wo:
So, 15.9.2024, 14-16 Uhr
Treffpunkt: Jülicher Str. 14, 13357 Berlin.
Entgeltfrei. Anmeldung nicht erforderlich.

Black Berlin Biennale im Mitte Museum
Generation Repair – Transnationale Dialoge Namibia-Deutschland

Am 26.9.24 um 18 Uhr zeigt das Mitte Museum im Rahmen der Black Berlin Biennale den Dokumentarfilm „Generation Repair“ von Adetoun Küppers-Adebisi und Michael Küppers-Adebisi aus dem Jahr 2023. Erstmals wird dieser Film auch mit deutschen Untertiteln vorgeführt.
Der Film gibt den Nachkommen der Opfer des Völkermords an den Ovaherero und Nama von Windhoek bis Berlin eine Stimme. Er fragt nach Erfahrungen von Armut und Privileg, Trauma und Resilienz und deren Verbindung zur Geschichte. Auf der Suche nach einem angemessenen Umgang mit dem kolonialen Völkermord in Namibia hinterfragt der Film die nur zwischen zwei Regierungen ausgehandelte „Joint Declaration“ und konventionelle Narrative, um nach einer Trauma bewältigenden, diasporischen Perspektive zu suchen.
Im Anschluss der Vorführung gibt es die Gelegenheit mit dem Regisseur Michael Küppers-Adebisi (cyberNomadsTV) über die Entstehung des Films und das Begleitbuch ins Gespräch zu kommen.

www.mittemuseum.de Black Berlin Biennale

Medienkontakt:
Bezirksamt Mitte, Pressestelle, E-Mail: presse@ba-mitte.berlin.de