Trauerfeier für einsam verstorbene Menschen aus Mitte
Pressemitteilung Nr. 286/2023 vom 20.11.2023
Die Bezirksbürgermeisterin von Mitte, Stefanie Remlinger, und der Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit, Christoph Keller, informieren:
Verstorbene, die keine Verwandten haben oder mittellos sind, werden in Berlin vom Sozialamt oder dem Ordnungsamt ihres Wohnbezirks bestattet. Eine Trauerfeier gibt es bei den so genannten ordnungsbehördlichen Beisetzungen nicht.
Um auch für diese Verstorbenen einen würdigen Abschied zu ermöglichen, richtet der Evangelische Kirchenkreis Berlin Stadtmitte gemeinsam mit dem Bezirksamt Mitte am 24. November 2023 um 17 Uhr in der St. Marienkirche am Alexanderplatz eine Gedenkfeier aus. „Uns ist dieser Termin extrem wichtig“, sagt Superintendentin Silke Radosh-Hinder, „Kommen können sowohl Menschen, die die Verstorbenen gekannt haben als auch alle, die diese Mitglieder der Gesellschaft nach dem Tod würdevoll verabschieden wollen.“
Während der Trauerfeier lesen die Beteiligten die Namen, das Geburts- und Sterbedatum und die Straßennamen der Meldeadresse aller in diesem Jahr einsam Verstorbener vor. Für jeden und jede der 43 Verstorben aus dem Bezirk Berlin Mitte wird eine Kerze entzündet. Die Besucherinnen und Besucher der Trauerfeier können Blumen oder persönliche Gegenstände mitbringen und auf den Stufen zum Altarraum ablegen.
Veranstaltet wird die Gedenkfeier vom Bezirksamt Mitte von Berlin und dem Evangelischen Kirchenkreis Berlin Stadtmitte im Auftrag der Bezirksverordnetenversammlung Mitte. An der Trauerfeier werden neben Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger und Gesundheitsstadtrat Christoph Keller teilnehmen. Geleitet wird die Feier von Pfarrerin Corinna Zisselsberger.
Im Jahr 2023 gab es im Bezirk Berlin Mitte insgesamt 218 (2022:249) so genannte ordnungsbehördliche Bestattungen. Ordnungsbehördlich bestattet wird, wer mittellos ist und dessen nächste Verwandte nicht auffindbar sind. Gelingt es den Behörden auch nach der Bestattung nicht, Angehörige des Verstorbenen zu ermitteln, gelten diese Verstorbenen nach amtlicher Definition als einsam Verstorbene. Nach bisherigem Stand trifft dies im Bezirk Mitte für das Jahr 2023 bislang auf 43 (2022:53) Menschen zu. Ihre Namen werden bei der Trauerfeier vorgelesen. Trauerfeiern für einsam Verstorbene organisiert die Evangelische Kirche in Berlin gemeinsam mit den jeweiligen Bezirksämtern bereits seit mehreren Jahren. Die Initiative dafür startete im Jahr 2019 und ging vom Evangelischen Kirchenkreis Berlin Stadtmitte aus.
Die Liste mit Namen und Adressen der Verstorbenen steht auf der Seite des Bezirksamts Berlin https://t1p.de/Trauerfeier2023 zur Verfügung.
Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger: „Der Kirchenkreis Berlin Stadtmitte und das Bezirksamt Mitte gedenken nun schon zum fünften Mal auf würdevolle und anrührende Weise all jener Menschen aus Mitte, Wedding und Tiergarten, die am Ende ihres Lebens alleine waren und keinen Beistand von Angehörigen hatten. Wir erweisen ihnen mit dieser konfessionsübergreifenden Trauerfeier in einem feierlichen Rahmen die letzte Ehre.“
Familienstadtrat Christoph Keller: „Auch dieses Jahr gedenken wir gemeinsam mit dem Bezirksamt Berlin Mitte und dem Kirchenkreis im Rahmen einer Trauerfeier der einsam verstorbenen Menschen. Und auch dieses Jahr ist das ein Anlass, um darüber nachzudenken, wie wir einander besser durchs Leben begleiten können, auch wenn der Kontakt zur eigenen Familie aus den unterschiedlichsten Gründen abbricht. In einer Großstadt wie Berlin ist es besonders einfach, sich in schwierigen Zeiten aus den Augen zu verlieren. Menschen sind mit dem eigenen Leben überfordert. Dabei genügt manchmal der eine richtige Hinweis, ein liebevolles Wort oder ein Lächeln.“
Medienkontakt:
Bezirksamt Mitte, Pressestelle, E-Mail: presse@ba-mitte.berlin.de