Ordnungsamt Mitte stellt an einem Tag mehr als 365 nicht artgerecht gehaltene Tiere sicher

Die Bezirksstadträtin für Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Dr. Almut Neumann, informiert:

Die Veterinäraufsicht des Ordnungsamtes Mitte hat im Januar 2022 bei zwei tierschutzrechtlichen Kontrollen mehr als 365 Tiere den Haltern abgenommen und sichergestellt.

Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung, dass mehrere Vögel, darunter auch Wildvögel (Stieglitze), gewerbsmäßig (Handel mit Wirbeltieren) in zwei Wohnungen des Bezirks Mitte gehalten werden, kontrollierte das Ordnungsamt Mitte (vertreten durch zwei amtliche Tierärzte) am 28.01.2022 gegen 9 Uhr die beiden Wohnungen zusammen mit Mitarbeiter*innen des amtlichen Tierfangs des Bezirksamtes Lichtenberg von Berlin (RegOrd), Beamt*innen der Umwelt- und Naturschutzbehörde und der Polizei Berlin. Vor Ort wurden insgesamt 65 Vögel vorgefunden (darunter 17 Stieglitze, zwei Halsbandsittiche, 46 Kanarienvögel), die gewerbsmäßig gehalten wurden. Die Haltungsbedingungen waren nicht artgerecht, da es u.a. ein mangelhaftes Platzangebot, übereinander gestapelte Käfige, Einzelhaltung, unhygienische Zustände und einen Mangel an Trinkwasser und Tierfutter gab. Die Tiere wurden auf der Grundlage des Tierschutzgesetzes fortgenommen und amtlich sichergestellt.

Ebenfalls nach einem Hinweis aus der Bevölkerung wurde am 28.01.2022 eine weitere Wohnung durch die Veterinäraufsicht des Ordnungsamtes Mitte kontrolliert. Vor Ort konnten fünf unterschiedliche Aquarien und ca. 20 weitere Behältnisse mit bis zu 15 Litern Fassungsvermögen vorgefunden werden. Zusätzlich befanden sich Einweggläser in der Wohnung, in denen sich insgesamt drei Kampffische befanden. Insgesamt mussten hier mehr als 300 Fische, darunter Guppys, Schwertträger, Platys, Black Mollys und Antennenwelse, nach dem Tierschutzgesetz dem Tierhalter fortgenommen und sichergestellt werden.

Sowohl die Tierhalter der Ziervögel, als auch die der Zierfische, werden zum Verstoß gegen das Tierschutzgesetz angehört und erhalten ein Haltungs-und Betreuungsverbot für Tiere aller Arten. Die Fische befinden sich derzeit in der Obhut eines Fachtierarztes, die Vögel sind beim Tierschutzverein Berlin untergebracht.

Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann: „Ich danke den beteiligen Kolleginnen und Kollegen für ihren engagierten Einsatz. Das Tierwohl ist mir persönlich ein hohes Gut und wichtiges Anliegen. Wenn Menschen sich dazu entschließen, Tiere bei sich aufzunehmen, so müssen sie ausnahmslos für das Wohlergehen der Tiere einstehen. Die Veterinäraufsicht wird auch hier ihre Kontrollen weiter intensiv fortsetzen. Die Feststellungserfolge vom 28.01.22 waren nur dank der sehr konkreten Hinweise aus der Bevölkerung möglich. Ich möchte an dieser Stelle für die Ordnungsamt-Online App werben durch welche solche Verstöße direkt – auf Wunsch auch anonym – leicht gemeldet werden können.“

Medienkontakt:
Bezirksamt Mitte, Pressestelle, presse@ba-mitte.berlin.de