Einweihung des Lichtzeichens am Gedenkort Güterbahnhof Moabit am 5. September 2021
Pressemitteilung Nr. 308/2021 vom 30.08.2021
Die Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Sabine Weißler, informiert:
Am Sonntag, den 5. September 2021, von 18 bis 20 Uhr, findet am Gedenkort Güterbahnhof Moabit die Einweihung des Lichtzeichens zur Erinnerung an die von dort ausgegangenen Deportationen statt. Mehr als 30.000 Menschen, vor allem jüdische Bürger:innen, wurden von diesem Ort in den Jahren 1942 bis 1945 in die Todeslager deportiert. Insgesamt verließen über 60 Deportationszüge Berlin, auch vom Bahnhof Grunewald und Anhalter Bahnhof.
An jedem dieser Jahrestage soll künftig nach Sonnenuntergang ein Lichtzeichen zu sehen sein, welches an diese Ereignisse erinnert, an die historische Bedeutung des Ortes mahnt und ihn als Erinnerungsort sichtbar macht.
Dem Bezirksamt ist es ein großes Anliegen, dass der als Gedenkort lange marginalisierte ehemalige Güterbahnhof Moabit stärker in die gesamtstädtische Erinnerungskultur eingebunden wird und als authentischer Täterort der Verbrechen des Nationalsozialismus in das Bewusstsein gelangt.
2017 konnte nach einem künstlerischen Wettbewerb, gefördert von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, der Gestaltungsentwurf des Künstlerkollektivs „raumlaborberlin“ realisiert werden. Die 20 gepflanzten Waldkiefern auf diesem Gedenkfeld werden in den nächsten Jahren einen Teil des historischen Areals zwischen Quitzowstraße und Ellen-Epstein-Straße zusehends hervorheben.
Eine Erweiterung des Gedenkorts entsprechend der historischen Ortslage wird angestrebt. Da es sich um den größten Deportationsbahnhof Berlins handelte, der weit über den Bezirks Mitte hinaus von historischer und erinnerungskultureller Bedeutung ist, ist die Einberufung eines runden Tisches mit Anrainer:innen und Bürgerinitiativen durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa aufgrund der gesamtstädtischen Bedeutung wünschenswert.
Die Künstler:innen haben jetzt ein Lichtzeichen entwickelt, das sich in den Kontext der Gestaltung des Erinnerungsortes einfügt. Aus Anlass der Einweihung am 5. September sind ab 18 Uhr Führungen und Redebeiträge geplant. Darüber hinaus wird die Publikation „Systematik der Deportationen – Orte und Erinnerungen 1941-45“, herausgegeben durch das Amt für Weiterbildung und Kultur beim Bezirksamt Mitte von Berlin (Verlag Mitte/Rand), vorgestellt.
Erstmalig wird das Lichtzeichen am 5. September 2021 nach Sonnenuntergang gegen 19:45 Uhr zu sehen sein.
Die künstlerische Realisation des Lichtzeichens sowie die Publikation wurden mit Mitteln der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe für bezirkliche Projekte gefördert und in Kooperation mit visitBerlin umgesetzt.
Medienkontakt:
Bezirksamt Mitte, Pressestelle, E-Mail: presse@ba-mitte.berlin.de