Fällung von 23 Birkenpappeln in der Lüneburger Straße

Pressemitteilung Nr. 292/2020 vom 25.08.2020

Die Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Sabine Weißler, informiert:

In der Lüneburger Straße müssen Anfang September 23 Birkenpappeln gefällt werden. Die Fällungen sind nötig, da die Baumkronen und von Fäulnis befallenen Bäume den Betrieb auf der benachbarten Bahnstrecke beeinträchtigen und gefährden.

Die Birkenpappel ist starkwüchsig und hat ca. nach 30 Jahren ihre volle Schönheit und hat eine weitaus geringere Lebenserwartung als z.B. eine Linde oder ein Ahorn. Deshalb mussten im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht in den letzten 20 Jahren 24 Birkenpappeln entnommen werden die durch schmalkronige Baumarten ersetzt wurden, die aus Sicht des Straßen- und Grünflächenamtes die Bahnanlagen nicht beeinträchtigen können.

Die Deutsche Bahn forderte immer wieder bei den verbliebenen Birkenpappeln einen massiven Rückschnitt, um den sicheren und gefahrlosen Bahnverkehr zu gewährleisten. Da die Signalanlagen durch die überhängenden Äste ständig verdeckt wurden, musste der Bezirk dem auch nach kommen was dazu geführt hat, dass sich in den Kronen massive Fäulen gebildet haben die jetzt zur Fällung führen.

Der Forderung der Deutschen Bahn, den Gesamtbestand auf der Bahnseite wegen möglicher Sturmschäden komplett zu entfernen, wurde vom Bezirk Mitte abgelehnt.

Die 23 Straßenbäume, die in den achtziger Jahren gepflanzt wurden, stehen im Bereich der Stadtbahn. Die Fällung der Birkenpappeln wird jetzt notwendig, weil die zerstörte Kronenstruktur den Bahnbetrieb gefährdet.
Die gefällten Bäume werden sofort durch Nachpflanzungen mit schmalkronigen Baumarten ersetzt.

Die Arbeiten werden im Zeitraum vom 01.09.-16.09.2020 durchgeführt.

Zum Hintergrund:

Die Berliner Stadtbahn ist eine Eisenbahnstrecke, die – über lange Strecken auf gemauerten Viaduktbögen, den sogenannten Stadtbahnbögen – in Ost-West-Richtung durch die historische Mitte und das westliche Zentrum Berlins verläuft. Sie führt mit einer Länge von 11,2 Kilometern vom Ostbahnhof über Alexanderplatz, Friedrichstraße, Hauptbahnhof und Zoologischer Garten zum Bahnhof Charlottenburg und wird ausschließlich im Personenverkehr genutzt. Zwei der vier Gleise werden von Regional- und Fernverkehrszügen, die beiden anderen von der S-Bahn Berlin genutzt.

Diese Strecke lag bis zum Mauerfall in einem Dornröschenschlaf. Im September 1994 begannen umfangreiche Sanierungsarbeiten an der gesamten Stadtbahnstrecke: Auf den 530 Viaduktbögen wurde eine 18 m breite und 25 cm starke Stahlbetonplatte eingebaut, die nun die Last der vier Gleise gleichmäßig verteilt. Auf 7,6 Kilometern Länge wurde eine feste Fahrbahn eingebaut. 27 Brücken wurden instandgesetzt, 25 neu gebaut. Darüber hinaus wurden 78 Weichen, 410 Oberleitungsmasten und 800 Kilometer Kabel eingebaut. Der Fernverkehr war zwischen Zoo und Ostbahnhof unterbrochen; die S-Bahn fuhr provisorisch über die Ferngleise.[9] Insgesamt wurden 779 Millionen Euro investiert.

Im Jahr 1996 wurde die S-Bahn auf die ursprüngliche Trasse zurückverlegt. 1998 wurde die Sanierung der Stadtbahn-Stammstrecke abgeschlossen.
Am 24. Februar 2003 begann die Sanierung des 2,4 Kilometer langen S-Bahn-Abschnitts zwischen den Bahnhöfen Zoo und Charlottenburg. Neben einer umfassenden baulichen Erneuerung sollte mit neuer Signaltechnik die minimale Zugfolgezeit in diesem Abschnitt von zweieinhalb auf eineinhalb Minuten gesenkt werden. Die Fernbahngleise blieben von den auf etwa ein Jahr angesetzten Arbeiten zunächst unberührt. Am 19. April 2004 konnte der durchgehende Betrieb wieder aufgenommen werden.

Auf der westlichen Stadtbahn im Abschnitt Hauptbahnhof – Westkreuz ging Ende Oktober 2016 das neue Zugbeeinflussungssystem S-Bahn Berlin (ZBS) in Betrieb. Um nicht mit ZBS ausgerüstete Züge weiterhin von der Ringbahn ableiten zu können, bleiben im S-Bahnhof Charlottenburg am südlichen Bahnsteiggleis sowie in den westlichen Kehrgleisen zusätzlich die Fahrsperren in Betrieb.
Seitdem nutzen täglich ca. 230.000 Menschen die S-Bahnverbindungen.

Medienkontakt:
Bezirksamt Mitte, Pressestelle, E-Mail: presse@ba-mitte.berlin.de