Ausstellungseröffnung von „And that Song is our Amulet“ am 6. August 2020 in der Galerie Wedding – Raum für zeitgenössische Kunst
Pressemitteilung Nr. 249/2020 vom 03.08.2020
Die Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Sabine Weißler, informiert:
Die Ausstellung And that Song is our Amulet (Und dieser Gesang ist unser Amulett) eröffnet am 6. August 2020 von 12:00 – 21:00 Uhr. In der Gruppenausstellung wird das künstlerische Schaffen von drei Stipendiatinnen und Stipendiaten des Berliner Künstlerprogramms des DAAD – Burak Delier (*1977, Türkei), Ieva Epnere (*1977, Lettland) und Runo Lagomarsino (*1977, Schweden) – dem Berliner Publikum vorgestellt. Im Mittelpunkt steht die Frage nach den Möglichkeiten der Widerständigkeit von Kunst und Poesie gegenüber den vorherrschenden Systemen der Politik, Religion und Wirtschaft.
In dem titelgebenden Roman „Amuleto“ Roberto Bolan͂o von 1998 wird die Kraft des künstlerischen Schaffens, der Erinnerung und der Phantasie beschworen. Sie stellt sich der Realität entgegen – ungeachtet der Härten und Ungleichheiten, die das Leben bewirkt. Widerstand kann in diesem Sinne verstanden werden als ein beobachtender, poetischer Akt, geleitet von Überzeugung und Nachdruck; aber gleichzeitig auch von Behutsamkeit und Zuversicht.
Auch die hier gezeigten Arbeiten fragen nach Möglichkeiten des Zusammenschlusses zwischen ausgegrenzten Identitäten, der Erinnerung an vergangene Formen des Widerstands und des Träumens von alternativen Lebensentwürfen. Welchen Raum können wir für Ideen und Ausdrucksformen bewahren, die sich nicht unterordnen oder verstecken wollen? Wie können wir über diese Räume sprechen, ohne dabei eine einseitige, starre Position zu beziehen, die jede Form des Utopischen ausschließt?
Die hier versammelten Kunstwerke machen Angebote, Widerständigkeit und Schutz in unsicheren Zeiten eher in losen, weichen, verletzlichen, temporären Formen von Gemeinschaft und Solidarität zu suchen als in heroischen Gesten und ideologischen Gewissheiten. Gerade heute, in Zeiten der „neuen Normalität“ existentieller Ungewissheiten, erscheint es uns wichtig, die Kraft der Kunst, der Worte und der Bilder zu betonen. Auch wenn wir uns – wie im ersten Satz von Bolan͂os Buch – in einer „Horrorgeschichte“ befinden, so endet diese hoffentlich ebenso wie die Erzählung der Protagonistin Auxilio. Am Ende ihrer Tour de Force durch die lateinamerikanische Literaturgeschichte und die traumatischen Ereignisse der gewaltsamen Niederschlagungen der Studentenproteste im Mexiko City der 1960er und 1970er Jahre schließt sie mit den Worten: „Dieses Lied (…) es sang vor allem von Tapferkeit, den Spiegeln, der Sehnsucht, der Freude (…), es ist das Zeichen unserer Erinnerung, unser Amulett“.
Ausstellungslaufzeit:
06. August – 03. September 2020 in der Galerie Wedding – Raum für zeitgenössische Kunst
Zum Schutz der Besucherinnen und Besucher bitten wir um das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und das Einhalten des Mindestabstands von 1,5 Metern während des Besuchs. Es dürfen sich maximal 5 Personen gleichzeitig in der Galerie aufhalten. Aufgrund der Zugangsbeschränkungen kann es zu Wartezeiten kommen. In den Ausstellungsräumen gelten die allgemein gültigen Abstands- und Hygieneregeln.
Veranstaltungen:
Dialogische Führung mit den Kuratorinnen und Kuratoren Melanie Roumiguière und Malte Roloff am 28.08. um 14:00 Uhr.
Offenes Gespräch mit der Künstlerin Ieva Epnere am 30.08. um 14:00 Uhr
Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist auf max. 5 Personen begrenzt. Voranmeldungen bitte an post@galeriewedding.de .
Fahrradtour mit der Station in der Galerie Wedding im Rahmen der KGB-Kunstwoche am 30.08.2020
Anmeldung bitte bis 16.08. unter mail@kgberlin.net
Mehr Informationen unter www.kgberlin.net
Galerie Wedding – Raum für zeitgenössische Kunst
Müllerstraße 146/147, 13353 Berlin | www.galeriewedding.de
Öffnungszeiten: Di-Sa, 12-19 Uhr. | Der Eintritt ist frei. | Die Galerie ist barrierefrei zugänglich.
Gäste mit Kommunikations- bzw. Assistenzbedarf melden diesen bitte unter Tel.: (030) 9018-42386 oder post@galeriewedding.de an.
Medienkontakt: #kulturmitte
Fachbereich Kunst, Kultur und Geschichte, Galerie Wedding: Maja Smoszna, Tel. (030) 9018 42385; presse@galeriewedding.de