Stadtnatur-Rangerinnen sind in Mitte im Einsatz
Bild: Bezirksamt Mitte
Pressemitteilung Nr. 456/2020 vom 17.12.2020
Die Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Sabine Weißler, informiert:
Graureiher im Großen Tiergarten, Amphibien im Volkspark Rehberge, Fledermäuse im Volkspark Humboldthain – Berlin-Mitte ist voller Natur und wildlebender Arten, die man im Zentrum einer Metropole nicht unbedingt vermutet.
Seit Mai 2020 sind die Stadtnatur-Rangerinnen Dr. Laura Damerius und Simone Völker im Bezirk im Einsatz. In Mitte und zehn weiteren Bezirken wird das bundesweit einmalige Modellprojekt „Stadtnatur-Ranger“ von der Stiftung Naturschutz Berlin in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und den Bezirksämtern realisiert. Ziel ist es, die Flora und Fauna in Berlin bezirksspezifisch zu erfassen, ökologisch wertvolle Flächen weiterzuentwickeln und zu kontrollieren sowie den Bürger*innen ihre Stadtnatur im Rahmen von Umweltbildungsarbeit näherzubringen.
Laura Damerius (Biologin) und Simone Völker (Landschaftsarchitektin) sind seit Beginn des Projekts nahezu täglich mit Dienstfahrrad, Fernglas und Mobiltelefon in Parks und Grünflächen in Mitte unterwegs. In enger Abstimmung mit dem Umwelt- und Naturschutzamt dokumentieren sie das Vorkommen und Wirken der verschiedenen Tier- und Pflanzenarten, veranstalten Führungen, beteiligen sich an Umweltbildungsprojekten und informieren im Rahmen von Bürgeransprachen.
Die Stadtnatur-Rangerinnen kümmern sich nicht nur um das Wohl der Natur, sie sind auch in engem Kontakt zu den Bürger*innen. Bei Fehlverhalten weisen sie Menschen darauf hin, etwa bei freilaufenden Hunden in Grünflächen, Verstößen gegen das Tierfütterungsverbot an Gewässern oder das Badeverbot im Landschaftsschutzgebiet am Plötzensee. Im Vordergrund steht dabei nicht die Sanktion, sondern die Aufklärung. „Wir wollen mit den Menschen ins Gespräch kommen und ihnen naturfachlich zeigen, welche Auswirkungen ihre Handlungen auf die Natur haben“, sagt Laura Damerius. Die Erfahrungen der ersten Monate sind dabei überwiegend positiv. „Wir werden oft angesprochen und bekommen meist positive Rückmeldungen. Die meisten Menschen freuen sich über Natur in der Stadt und wollen auch, dass sie geschützt wird“, sagt Simone Völker.
Aus ihren Beobachtungen wollen die Rangerinnen im kommenden Sommer eine Stadtnatur-Karte für Teile des Bezirks erstellen. „Es geht uns darum, die Natur sichtbar zu machen“, sagen sie. Weitere spezifische Projekte sind geplant. So sollen in einer Kleingartenanlage im Volkspark Rehberge Amphibien- und Reptilienarten erfasst werden. Mit den Stadtnatur-Ranger*innen der anderen Berliner Bezirke sind Laura Damerius und Simone Völker in ständigem Austausch.
Das Projekt Stadtnatur-Ranger läuft zunächst bis Ende 2021. Ziel des Bezirksamtes und der Stiftung Naturschutz Berlin ist es, die Arbeit der Ranger*innen auch darüber hinaus zu verstetigen und zu erweitern.
Bezirksstadträtin Sabine Weißler: „Die meisten Berliner*innen sind zurecht stolz auf das viele Grün in ihrer Stadt. Um das zu erhalten, leisten die Stadtnatur-Ranger*innen einen wichtigen Beitrag. Ich finde es wichtig, Menschen über den Wert von Natur aufzuklären, gerade in einem dicht besiedelten Bezirk wie Mitte und vor dem Hintergrund der Klimaveränderungen. Deshalb wünsche ich mir, dass das Modellprojekt über das Jahr 2021 hinaus fortgesetzt wird und dass auch andere Städte von der Erfahrung Berlins profitieren.“
Medienkontakt:
Bezirksamt Mitte, Pressestelle, E-Mail: presse@ba-mitte.berlin.de
Stiftung Naturschutz Berlin, E-Mail: presse@stiftung-naturschutz.de