Schnitt der Schnurbäume auf dem Gendarmenmarkt

Die Japanischen Schnurbäume auf dem Gendarmenmarkt sind ein Naturdenkmal

Die Japanischen Schnurbäume auf dem Gendarmenmarkt sind ein Naturdenkmal

Pressemitteilung Nr. 468/2019 vom 20.11.2019

Die Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Sabine Weißler, informiert:

Das Straßenbaumrevier des Straßen- und Grünflächenamtes Mitte wird am 25. und 26. November 2019 Schnittmaßnahmen an den beiden als Naturdenkmal geschützten Japanischen Schnurbäumen auf dem Gendarmenmarkt vornehmen.

Die markanten Bäume nordwestlich des Deutschen Doms wurden im Rahmen der Umgestaltung des Gendarmenmarkts von einem Marktplatz in einen Schmuckplatz nach Entwürfen des Stadtgartendirektors Hermann Mächtig zwischen 1893 und 1895 gepflanzt. Über die Jahre haben die beiden Schnurbäume die Wandlungen der Berliner Innenstadt miterlebt. Fast 130 Jahre Baumleben haben jedoch ihre Spuren und Schäden hinterlassen.

Um herauszufinden, wie die alten Bäume möglichst lange gepflegt und erhalten werden können, wurde vom Straßen- und Grünflächenamt der Baumsachverständige Roland Dengler beauftragt, der die Baumgruppe schon 2011 und 2015 untersucht hatte. Er hat festgestellt, dass die Bäume aufgrund fortschreitender Fäulnisschäden nicht mehr bruch- bzw. verkehrssicher sind und die Gefahr besteht, dass Teile der Baumkronen abbrechen könnten.

Auf Grundlage des Gutachtens werden die Schnurbäume so weit beschnitten, wie es zur Herstellung der Sicherheit erforderlich ist. Durch die Kronenverkleinerung werden die bruchgefährdeten Äste entlastet und die Windangriffsfläche reduziert. Weiterhin wird der Efeubewuchs entfernt, da dieser die Neutriebbildung unterdrückt.

Nach den Schnittmaßnahmen werden die beiden Schnurbäume zunächst etwas schütter und lückig aussehen. Da sie jedoch vital sind und es sich um eine regenerationsstarke Art handelt, werden die Bäume neu austreiben und die Lücken in der Krone sich bald wieder schließen.

Die beiden Japanischen Schnurbäume am Gendarmenmarkt wurden aufgrund ihrer Seltenheit als Naturdenkmal 1-10/B unter besonderen Schutz gestellt. Sie gehören zu den ältesten Exemplaren dieser Baumart in Berlin. Das natürliche Verbreitungsgebiet des auch Honigbaum, Perlschnurbaum, Pagodenbaum oder Sauerschotenbaum genannten Schmetterlingsblütlers reicht von Japan über Korea bis nach China. Der Schnurbaum ist sehr trocken- und hitzeresistent und daher gut als Stadtbaum geeignet. Seine erst im August erscheinenden cremeweißen Rispenblüten machen ihn zu einer wertvollen Nährpflanze für Bienen und andere Insekten.

Medienkontakt:
Bezirksamt Mitte, Pressestelle, E-Mail: presse@ba-mitte.berlin.de , Tel.: (030) 9018-32757