Vortrag „Erinnern und Vergessen. Postkoloniale Gedenkkultur in Deutschland“

Pressemitteilung Nr. 307/2019 vom 07.08.2019

Die Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Sabine Weißler, informiert:

Am Donnerstag, den 15. August 2019, 19 Uhr, im Afrika-Haus, Bochumer Str. 25, Berlin-Moabit, spricht Dr. Joachim Zeller, namibisch-deutscher Historiker in Berlin, über postkoloniale Gedenk- und Erinnerungskultur.

Die Kolonialgeschichtsschreibung stand hierzulande lange im Schatten der Aufarbeitung des Nationalsozialismus und des Holocaust. Erst in den letzten zwei Jahrzehnten ist eine neue Entwicklung zu beobachten. Es gründeten sich zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen, um die notwendige Auseinandersetzung um eine Dekolonialisierung der globalen wie lokalen Machtverhältnisse voranzubringen.

Aufhorchen ließ der im November 2016 verabschiedete Koalitionsvertrag der neuen Berliner Landesregierung. Er bekundet die Absicht, zusammen „mit dem Bund eine zentrale Gedenkstätte als Lern- und Erinnerungsort“ zum deutschen Kolonialismus in Berlin einrichten zu wollen.
In dem Vortrag werden ausgewählte Aktionen und Projekte zur Weiterentwicklung einer postkolonialen Gedenkkultur in Deutschland vorgestellt. Angesprochen werden auch die aktuellen Debatten um den Völkermord an den Nama und Herero (1904-1908) und um die Präsentation von Objekten kolonialer Beutekunst im geplanten Humboldt-Forum.

Der Vortrag findet im Rahmen der Wanderausstellung „‘Was treiben die Deutschen in Afrika?!´ Deutschland und Kamerun in Fotos aus dem deutschen Bundesarchiv (1880 bis heute)“ statt. Die Ausstellung ist noch bis zum 30. August, montags bis freitags von 10–17 Uhr im Rathaus Tiergarten, Mathilde-Jacob-Platz 1, 10551 Berlin-Moabit zu sehen. Veranstalter ist das Mitte Museum.

Ein Begleitprogramm mit Vorträgen und Führungen sowohl durch die Ausstellung als auch durch den „kolonialen Wedding“ ergänzt sie. Der Vortrag findet im Afrika-Haus Berlin, Bochumer Straße 25, 10555 Berlin statt. Das Afrika-Haus Berlin ist seit über 25 Jahren eine Bildungs- und Begegnungsstätte, die mit ihrer Dauerausstellung „Berlin – ein postkolonialer Gedächtnisraum“ über das Thema Kolonialismus informiert.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Das Afrika-Haus ist weitgehend barrierefrei zugänglich. Gäste mit Kommunikations- bzw. Assistenzbedarf melden diesen bitte unter (030) 460 60 19 23 oder per E-Mail an: wilhelm@mittemuseum.de

Medienkontakt:
Stephanie Wintermann, Tel.: (030) 460 60 19 25, E-Mail: wintermann@mittemuseum.de #mittemuseum