Lesung mit Jean-Ulrick Désert und Bonaventure Soh Bejeng Ndikung in der Ruine der Franziskaner Klosterkirche
Pressemitteilung Nr. 176/2019 vom 23.04.2019
Die Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Sabine Weißler, informiert:
Zum Abschluss der Ausstellung »Unfinished Histories: Vol. IV« und parallel zum Gallery Weekend findet am Sonntag, den 28. April 2019 ab 18 Uhr eine Lesung mit dem Künstler Jean-Ulrick Désert und dem Kurator Bonaventure Soh Bejeng Ndikung in der Ruine der Franziskaner Klosterkirche statt. Der Abend beginnt mit einer Begrüßung durch Christopher Weickenmeier, Programmkoordinator, Klosterruine Berlin.
Inspiriert von der afrikanisch-amerikanischen Dichterin und Aktivistin Audre Lorde und ihren Jahren in Berlin von 1984 bis zu ihrem Tod in 1992, lesen Désert und Ndikung Ausschnitte aus dem vielseitigen und politisch bedeutsamen Werk von Lorde. So versuchen sie, die Spuren, die Lorde im öffentlichen Diskurs und der von ihr maßgeblich unterstützten afro-deutschen Community hinterlassen hat, nachzuverfolgen und für die Gegenwart fruchtbar zu machen.
Jean-Ulrick Désert, 1960 in Port-au-Prince/Haiti geboren, ist Konzept- und bildender Künstler. Seine Arbeiten variieren in ihrer Form: öffentliche Plakate, Aktionen, Gemälde, ortsspezifische Skulpturen, Video- und Kunstobjekte. Sie gehen aus einer Tradition konzeptioneller Arbeit hervor, die sich mit sozialen und kulturellen Praktiken beschäftigt. Bekannt für »Negerhosen2000«, sein provokantes »Burka-Projekt« und seine poetischen »Göttinnenprojekte«, charakterisiert Désert seine Praxis als Visualisierung »auffälliger Unsichtbarkeit«. Er hat in zahlreichen Institutionen wie dem Brooklyn Museum, dem Contemporary Arts Museum of Houston, Studio Museum of Harlem, dem Walker Art Center in den USA, der Cité Internationale des Arts in Frankreich, der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst in Deutschland sowie in Galerien und öffentlichen Einrichtungen in Amsterdam, Rotterdam, Gent und Brüssel ausgestellt.
Die Ausstellungsserie »Unfinished Histories I bis IV« erforscht das Verhältnis von Geschichte zum Poetischen. Welche Potentiale eröffnet das Poetische mit seinem Vermögen, die Regeln von Sprache zu unterlaufen und ihrer eigentlichen Kontingenz Form zu verleihen? Mittelpunkt der Ausstellungen ist eine multimediale LED-Installation auf der Innenfläche der Klosterruine. Künstler*innen, die an der Schnittstelle von zeitgenössischer Lyrik und bildender Kunst arbeiten, sind eingeladen, diese für jeweils sechs bis acht Wochen auszufüllen. So wird die Klosterruine über die saisonale Schließung während der Wintermonate hinaus zum lebendigen Ausstellungsort: Die Installation kann von außen erlebt werden.
Das Projekt wird gefördert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Fonds für Ausstellungsvergütungen und dem Bezirkskulturfonds.
Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen finden Sie unter: www.klosterruine.berlin
Ausstellung »Unfinished Histories: Vol. IV«: bis 28.04.2019
Ruine der Franziskaner Klosterkirche
Klosterstraße 73a, 10179 Berlin | www.klosterruine.berlin
In den Wintermonaten ist die Klosterruine von November bis April geschlossen. Die Ausstellungen sind von außen einsehbar.
Die Ruine der Klosterkirche ist barrierefrei zugänglich. Gäste mit Kommunikations- bzw. Assistenzhilfebedarf melden diesen bitte unter (030) 9018 37462 oder per E-Mail an info@klosterruine.berlin an.
Medienkontakt:
Bezirksamt Mitte, Fachbereich Kunst und Kultur: Evelyn Gregel, Tel. (030) 9018 37 461