Performances und Rundgang zur Ausstellung »Habitat« im Bärenzwinger

Pressemitteilung Nr. 189/2018 vom 27.04.2018

Die Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Sabine Weißler, informiert:

Im Rahmen der aktuellen Ausstellung »Habitat« mit Arbeiten von Miriam Jonas und Andreas Greiner im Bärenzwinger, finden am Samstag, 28. April 2018 zwischen 15 und 17 Uhr Performances von Ivy Lee Fiebig und Setu (Akihiro Yamamoto & Takafumi Tsukamoto) statt sowie ein Rundgang mit Nadia Pilchowski und Marie-Christin Lender, den Kuratorinnen der Ausstellung.

Paradigmatisch für Zooarchitekturen gibt die Bauweise des Bärenzwingers eine starre Trennung zwischen menschlichen und tierischen Aufenthaltsbereichen vor. »Habitat« sucht diese Grenzen mittels künstlerischer Strategien aufzuweichen und neue Interpretations- und Erfahrungsräume zu schaffen. Die Bildhauerin Miriam Jonas überlagert die Innenwände der Käfige mit einer neuen Materialschicht, die hybride visuelle Referenzen hervorruft und die Käfigzellen in eine begehbare Skulptur verwandeln. Biolumineszierende Algen (Plankton) finden ihr Habitat in den architektonischen Begrenzungen der Arbeit von Andreas Greiner und führen uns gedanklich an den Ursprung allen Lebens.

Performance »Koke no Ori« von Setu
Moos mit seiner samtigen, gleichmäßigen Oberfläche besticht durch Genügsamkeit und Eleganz. Die schlichte Schönheit japanischer Moosgärten, wie sie beispielsweise in Zen-buddhistischen Klöstern und hier von dem japanischen Architekten-Künstler-Duo Setu, bestehend aus Akihiro Yamamoto und Takafumi Tsukamoto, angelegt werden, gründet in einem tiefen Respekt für das feine Bodengewächs.

Nicht nur nach einem ästhetischen Sinn strebend, sondern auch in Absicht, das delikate Moos, das an den Mauern und zwischen den eisernen Stäben gewachsen ist vor Mensch, Tier und trockener Witterung zu schützen, wird ihm ein optimales Habitat geschaffen.

Performance »Wasser ist schwer« von Ivy Lee Fiebig
Im Außengehege ließ Architektin Ivy Lee Fiebig ein Biotop für Algen entstehen, in dem sie seit Beginn der Ausstellung vor Ort eine Symbiose mit dem Frühlingsalgenflor eingeht und einen biologischen Kreislauf innerhalb einer geschlossenen Einheit erprobt. Eine mit einem Fahrrad betriebene Pumpe sorgt für den Austausch zwischen den verschiedenen organischen und anorganischen Entitäten, die sich in kontinuierlicher Umwandlung befinden. In einem Wettlauf um die Aufrechterhaltung der lebensnotwendigen Bedingungen wird das Fahrrad betrieben, um das Algenwachstum zu potenzieren und damit den Prozess der Photosynthese und die Produktion von Energie und Nahrung sowie die Trinkwasseraufbereitung zu beschleunigen. Ziel dieses architektonischen Entwurfs einer künstlich hergestellten Eine-Frau-Biosphäre ist es, ein Gleichgewicht zwischen Mensch, Umwelt und der darin lebenden Wesen herzustellen.

Weitere Informationen zum Bärenzwinger sowie zur Ausstellung finden Sie unter: www.baerenzwinger.berlin

»Habitat« wird ermöglicht durch die spatenübergreifende Förderung und den Fonds für Ausstellungsvergütung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa sowie der innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft gGmbH.

Ausstellung »Habitat«: bis 06.05.2018
Bärenzwinger, Im Köllnischen Park, 10179 Berlin
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 12 – 18 Uhr | Der Eintritt ist frei.
Der Bärenzwinger ist barrierefrei erreichbar. Gäste mit Kommunikations- bzw. Assistenzhilfebedarf melden diesen bitte unter der Rufnummer (030) 9018 37461 oder per E-Mail an: info@baerenzwinger.berlin

Medienkontakt:
Bezirksamt Mitte, Fachbereich Kunst und Kultur: Evelyn Gregel, Tel. (030) 9018 37461