Mitte Blog - November 2024

Sport in Mitte

Sportlerehrung in der Charlotte-Pfeffer-Schule: Vielfalt und Gemeinschaft im Mittelpunkt

Am 22. November 2024 wurden in der Charlotte-Pfeffer-Schule 151 Sportler*innen aus 14 verschiedenen Sportarten für ihre außergewöhnlichen Leistungen geehrt. Die Veranstaltung würdigte nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch die Rolle des Sports als Symbol für Vielfalt, Stärke und Gemeinschaft.

Bezirksstadtrat für Schule und Sport, Benjamin Fritz, hob hervor, dass die geehrten Athletinnen das „Gesicht des Sports im Bezirk“ seien und mit ihren Erfolgen ein Zeichen für Verständnis und faires Miteinander setzen. Die Fachbereichsleiterin für Sport im BA Mitte, Frau Ersek, betonte, wie sehr Bewegung sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit stärkt und wie wichtig es ist, über Ängste hinauszuwachsen und Rückschläge zu meistern. Frau Reiser, die Vorsitzende des Sportbundes Berlin-Mitte, ermutigte die Sportlerinnen, ihren Weg als Vorbilder weiterzugehen, und versprach, sich weiterhin für gute Rahmenbedingungen im Sport einzusetzen.

Musikalisch umrahmt von der Schulband der Charlotte-Pfeffer-Schule und einem Improtheater, das mit humorvollen und kreativen Szenen für Unterhaltung sorgte, bot der Abend einen gelungenen Rahmen, um die beeindruckenden Leistungen der Sportler*innen zu feiern und den sportlichen Geist in Mitte zu stärken.

Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger und Bezirksstadtrat Christopher Schriner beim Müllgipfel am 14. November 2024.

Müllgipfel im Soldiner Kiez

14. November 2024

Das alltägliche Bild im öffentlichen Raum des Bezirks Mitte ist für viele frustrierend. “Ich schätze, dass sich rund 80 Prozent der Beschwerden von Bürger*innen, die mich erreichen, sich um das Thema Müll drehen”, sagte Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger zur Eröffnung des Müllgipfels im Soldiner Kiez. Und sie gab zu: “Wir sind verzweifelt”. Um den Kampf gegen den zunehmenden Müll im Bezirk aufzunehmen, hatte die Bezirksbürgermeisterin Gipfel ins Müll-Museum an der Prinzenallee geladen. Im Vorfeld hatten mehr als 280 Menschen an einer Online-Umfrage teilgenommen. Am 13. November trafen sich dann rund 60 Personen zum Workshop. Darunter waren Vertreter des Bezirksamts Mitte, der BSR und Alba aber auch verschiedene Religionsgemeinschaften, Jugendklubs und Kiezinitiativen. Gemeinsam bearbeiteten sie die drei großen Themen: privater Müll, Gewerbemüll und Müll im öffentlichen Raum. Einig waren sich die Teilnehmenden, dass es oft an Informationen fehle. Wie wird Müll korrekt entsorgt? Was kann man tun, damit Müll gar nicht erst entsteht? Kann man Dinge reparieren (lassen) anstatt sie wegzuwerfen?
Bezirksbürgermeisterin Remlinger sagte aber auch: “Das Verhalten vieler Menschen ist Teil des Problems. Das müssen wir ändern.” Ihr Bezirksamtskollege, Bezirksstadtrat Christopher Schriner, nannte erste Überlegungen. So wolle das Ordnungsamt in Mitte eine sogenannte “SoKo Müll” einrichten, wie es sie bereits in Neukölln gibt. Dort forschen Ordnungsamtskräfte in detektivischer Kleinarbeit Müllsündern nach. Auch eine Ausweitung der gemeinsamen Sperrmüll-Kieztage mit der BSR sei geplant. Die Bezirksbürgermeisterin sprach sich dafür aus, dass man dort neben Sperrmüll und Elektrogeräten dann auch Schadstoffe wie Farben und Lacke abgeben können soll und dass Lastenfahrräder zur Verfügung gestellt werden sollen.
Einig waren sich alle Teilnehmenden, dass es nicht bei dem einmaligen Gipfel bleiben solle. Auch in anderen Kiezen soll es ähnliche Veranstaltungen geben. “Wir müssen die Strukturen verändern”, sagte Bezirksstadtrat Schriner. Es müsse mehr Recycling geben. “Wir müssen stärker in Richtung Kreislaufwirtschaft vorankommen.”

Müllgipfel im Soldiner Kiez
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Gedenkveranstaltung im Grips-Theater: Erinnerung an die Reichspogromnacht

13. November 2024

„Berlin hat eine starke Stimme, und wir alle können uns daran beteiligen, dass Antisemitismus keinen Platz hat!“ – mit diesen Worten eröffnete Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, die Gedenkveranstaltung für die Opfer der Reichspogromnacht am 13. November 2024 im Grips-Theater.

Auch Stefanie Remlinger, Bezirksbürgermeisterin von Mitte, hob die Wichtigkeit von Empathie und persönlichem Engagement hervor. Sie ermutigte das Publikum, die Opfer der Geschichte in Gedanken und Gefühlen lebendig zu halten und betonte: „Ich freue mich, dass Sie, liebe Schülerinnen und Schüler, sich reflektiert und vielseitig mit dem 9. November auseinandersetzen und die Geschehnisse künstlerisch aufarbeiten.“

Dr. Offenberg, Vorstandssprecher und Geschäftsführer der Israelitischen Synagogen-Gemeinde Adass Jisroel, appellierte ebenfalls an die jungen Menschen, die Bedeutung der Geschichte für die Gegenwart wachzuhalten: „Denkt heute, jetzt und jede Stunde darüber nach, wie euch die Gegenwart betrifft. Seid ihr Zuhörer oder Komplizen?“

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die künstlerischen Beiträge verschiedener Berliner Schulen, die das Schicksal der Opfer darstellten. Das Lessing-Gymnasium eröffnete die Veranstaltung mit einer emotionalen Interpretation der Filmmusik von John Williams zu „Schindlers Liste“. Im Anschluss gab das Französische Gymnasium mit der szenischen Lesung „Ihr seid nicht vergessen“ einen berührenden Einblick in persönliche Lebensgeschichten aus der NS-Zeit. Eine weitere szenische Darstellung der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule, rückte aktuelle politische Entwicklungen in den Mittelpunkt. Ihre Botschaft „aufstehen, rausgehen, nicht länger zusehen“! Zum Abschluss präsentierte das Gymnasium Tiergarten die eindringliche Performance „Das Heilige Land“, die der Veranstaltung einen nachdenklichen Ausklang gab.

Ein großer Dank gilt allen Beteiligten für ihren Einsatz, die Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen und die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten. Diese Gedenkveranstaltung zeigte erneut, dass Engagement und künstlerische Auseinandersetzung eine kraftvolle Verbindung schaffen können – für ein gemeinsames, respektvolles Miteinander.

  • Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie bei ihrer Eröffnungsrede zur Gedenkveranstaltung im Grips Theater
  • Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger bei ihrer Begrüßungsrede zur Gedenkveranstaltung im Grips Theater
  • Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger und Senatorin Katharina Günther-Wünsche bei der Gedenkveranstaltung im Grips-Theater
  • Musikalischer Beitrag des Lessing-Gymnasiums
  • BeitragFranzösischesGymnasium
  • Beitrag Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule
  • BeitragGymnasiumTiergarten
Gedenken Novemberpogrome Levetzowstraße

Gedenken an die Opfer der Pogromnacht vom 9. November 1938

11. November 2024

Das Bezirksamt und die Bezirksverordnetenversammlung Mitte haben am 11. November 2024 an die Opfer der Reichspogromnacht erinnert. Zusammen mit Schüler*innen des Gymnasiums Tiergarten, des Lessing-Gymnasiums, der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule und des Französischen Gymnasiums fanden an vier Orten in Mitte Gedenkveranstaltungen statt.

Am Güterbahnhof Moabit, am Siegmunds Hof, am Levetzow-Denkmal und am Jüdischen Krankenhaus erinnerten die Schüler*innen mit Lesungen, Augenzeugenberichten und Gedichten an die schrecklichen Ereignisse im November 1938.

Wie kein anderer Ort im Bezirk steht der Güterbahnhof Moabit für das Grauen, das viele Jüd*innen aus Berlin durchleben mussten. Am dortigen Gedenkort versammelten sich Schüler*innen der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule, Vertreter*innen der jüdischen Gemeinde, der BVV Mitte und des Vereins “Gleis 69” sowie Bezirksstadtrat Christoph Keller und Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger, um an die mehr als 30.000 Menschen zu erinnern, die vom Güterbahnhof aus in die Ghettos und Vernichtungslager im Osten deportiert wurden. “Es gilt gerade heute, jetzt in dieser Zeit, auf Zwischentöne zu hören. Hinhören und Zuhören sind notwendig, wenn Verstehen, Verständigung und Versöhnung gelingen sollen”, sagte Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger.

Schüler*innen des Französischen Gymnasiums, Bezirksstadtrat Carsten Spallek und Mitglieder des Vereins „Sie waren Nachbarn“ haben am Gedenkort Levetzowstraße an alle Menschen erinnert, denen vor 86 Jahren Schreckliches widerfahren ist. Eine szenische Lesung der Schüler*innen der 10. Klasse und das gemeinsame Entzünden von Kerzen standen im Fokus des Gedenkens. “Das, was die Schülerinnen und Schüler hier heute vorgetragen haben, macht Hoffnung. Davon brauchen wir mehr, nicht nur heute, nicht nur morgen, sondern dauerhaft”, sagte Bezirksstadtrat Carsten Spallek. Am heutigen Mahnmal in der Levetzowstraße stand bis 1955 die Synagoge der jüdischen Gemeinde zu Berlin. 1941 wurde sie von den Nationalsozialisten als Sammellager für die Deportation der Jüd*innen in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager genutzt. 1955 musste das jüdische Gotteshaus abgerissen werden – zu groß waren die Schäden durch Luftangriffe.

Im Jüdischen Krankenhaus ist man stolz darauf, auch während des Nationalsozialismus und des Krieges Menschen geholfen zu haben. “Wir waren und sind ein Ort der Hoffnung”, sagte Dr. Robin Kleinwächter, der ärztliche Vorstand. Bezirksstadtrat Ephraim Gothe erinnerte nicht nur an die Schrecken der Vergangenheit, sondern rief auch die Gegenwart in Erinnerung. Seit dem Anschlag vom 7. Oktober 2023 zeige sich täglich auf den Straßen, dass die Stadtgesellschaft längst nicht so tolerant und aufgeklärt sei wie lange angenommen. Vor allem in den Schulen sei eine Menge pädagogische Arbeit unerledigt. Orte wie die Ibn-Rushd-Goethe-Moschee oder das House of One machten in hingegen stolz. Gothe: “Wir sind heute hier zusammengekommen, um uns gegenseitig im Willen zum ‘Nie wieder’ zu bestärken.” Die Schüler*innen des Lessing-Gymnasiums haben sich intensiv mit den Geschehnissen vom 9. November 1938 auseinandergesetzt. Ihre historische Auseinandersetzung zeigte sich in selbst geschriebenen Gedichten, Zitaten von Zeitzeug*innen und einem kämpferischen Aufruf, sich gegen rechtsextreme Bestrebungen im Freundeskreis, in der Familie und auf politischer Ebene zu engagieren. Lehrerin Julia Tolksdorf appellierte an alle Anwesenden: “Nächstenliebe, Toleranz und Menschlichkeit – das sind Werte, die nie verloren gehen dürfen.” Gemeinsam mit Vertreter*innen der BVV Mitte und des Jüdischen Krankenhauses legten die Schüler*innen neben dem Eingang des Krankenhauses einen Kranz nieder und verharrten im stillen Gedenken.

Am Denkmal der israelitischen Synagogengemeinde Adass Jisroel am Siegmundshof, wo einst eine Synagoge stand, erinnerten sich Schüler*innen des Tiergarten-Gymnasiums an das Schicksal der Menschen, deren Namen auf den Stolpersteinen in der Umgebung eingeprägt sind. Sie wurden in den Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ermordet. Darunter auch Albert Hensche. Im ersten Weltkrieg hatte er noch für Deutschland in Frankreich gekämpft, danach war er Markler in Berlin. 1938 wurde als Jude in Schutzhaft genommen, zwei Tage später kam er ins KZ Buchenwald, wo er noch im selben Jahr starb. “Jüdische Bürgerinnen und Bürger wurden systematisch gedemütigt und sind enteignet worden. Das darf nie wieder passieren. Wir haben die Verantwortung zu tragen, dass sich so etwas nicht wiederholt”, sagte Bezirksstadtrat Benjamin Fritz.

  • Gedenken Novemberpogrome Levetzowstraße
  • Gedenken Novemberpogrome Levetzowstraße
  • Gedenken Novemberpogrome Levetzowstraße
  • Gedenken Novemberpogrome Levetzowstraße
  • Gedenken Novemberpogrome Güterbahnhof
  • Gedenken Novemberpogrome Güterbahnhof
  • Gedenken Novemberpogrome Güterbahnhof
  • Gedenken Novemberpogrome Güterbahnhof
  • Gedenken Novemberpogrome Jüdisches Krankenhaus.
  • Gedenken Novemberpogrome Jüdisches Krankenhaus.
  • Gedenken Novemberpogrome Jüdisches Krankenhaus.
  • Gedenken Novemberpogrome Denkmal der israelitischen Synagogengemeinde Adass Jisroel am Siegmundshof
  • Gedenken Novemberpogrome Denkmal der israelitischen Synagogengemeinde Adass Jisroel am Siegmundshof
  • Gedenken Novemberpogrome Denkmal der israelitischen Synagogengemeinde Adass Jisroel am Siegmundshof
Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger bei der Eröffnung der Infopoints auf dem Leopoldplatz.

Eröffnung der Infopoints auf dem Leopoldplatz

8. November 2024

“Es ist ein hoffnugnsvolles Zeichen, dass es aufwärts geht”, sagte Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger anlässlich der Eröffnung der Infopoints auf dem Leopoldplatz. In zwei Bauwagen können Bürger*innen ab sofort Anregungen und Beschwerden loswerden oder sich über das Geschehen auf und um den Platz informieren. Neben dem Platzteam sollen die Infopoints Anlaufpunkte sein, um mit Sozialarbeiter*innen, Stadtteilkoordinator*innen, dem Bezirksamt oder der Polizei ins Gespräch zu kommen. Ein Team aus fünf Platzhausmeistern im Auftrag der “Wendepunkt gGmbH” sorgt künftig von den Bauwagen aus für Ordnung auf dem Platz, etwa wenn etwas kaputt ist, Müll herumliegt oder ein offenes Ohr benötigt wird. Sie sollen für Ordnung und Wohlbefinden auf dem Platz sorgen. Zugleich hat die Polizei ein Steuerungsbüro für den Leo eingerichtet. Bei der Staatsanwaltschaft wurde sogar eine eigene Schwerpunktabteilung für Delikte rund um den Platz geschaffen. Bezirksbürgermeisterin Remlinger gab sich zuversichtlich, dass die neuesten Maßnahmen helfen, die Drogenkriminalität auf dem Leopoldplatz einzudämmen. “Der heutige Tag zeigt, dass die Maßnahmen des Sicherheitsgipfels ineinandergreifen.” Sie rief die Menschen aus dem Kiez auf, die neuen Angebote, anzunehmen, damit der Leo nicht mehr nur ein Ort der Angst und der sozialen Probleme ist, sondern ein lebendiger Platz im Kiez.

  • Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger und Vertreter der Polizei sowie zwei Platzhausmeister vom Leopoldplatz.

    Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger und Vertreter der Polizei sowie zwei Platzhausmeister vom Leopoldplatz.

  • Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger schnitt symbolisch das rote Band durch.

    Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger schnitt symbolisch das rote Band durch.

  • Viele Besucher*innen wollten wissen, was es mit den Bauwagen auf sich hat.

    Viele Besucher*innen wollten wissen, was es mit den Bauwagen auf sich hat.

  • Ein Trio sorgte für die Musik auf dem Leo.

    Ein Trio sorgte für die Musik auf dem Leo.

  • Ein Blick ins Innere der Infopoints.

    Ein Blick ins Innere der Infopoints.

  • In den Infopoints können Bürger*innen mit Sozialarbeitern, Platzhausmeistern oder Vertretern von Bezirk und Polizei ins Gespräch kommen.

    In den Infopoints können Bürger*innen mit Sozialarbeiter*innen, Platzhausmeistern oder Vertretern von Bezirk und Polizei ins Gespräch kommen.