26. Januar 2024
Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit. Über 1,5 Millionen Menschen, allen voran Jüdinnen und Juden, wurden hier von den Nationalsozialisten ermordet. Der Güterbahnhof Berlin Moabit stellt den Startpunkt dieses Leidenswegs für zwischen 1942 und 1944 über 30.000 deportierte Berlinerinnen und Berliner dar.
Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2024 erinnerten das Bezirksamt und die Bezirksverordnetenversammlung Mitte gemeinsam mit dem Mitte Museum, der Sängerin und Filmemacherin Kim Seligsohn und den anwesenden Gästen an die grausamen nationalsozialistischen Verbrechen und die systematisch geplante Deportation und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung von diesem Bahnhof aus. Kranzniederlegung und Gedenken fanden aufgrund des Schabbats bereits am 26. Januar 2024 statt.
Zum Abschluss wurde gemeinsam das jüdische Trauergebet Kaddisch gesprochen.
Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger erinnerte daran, dass es unter den Opfern auch zahlreiche Menschen anderer Kulturkreise, sexueller Identität und Orientierung oder Menschen mit Behinderung gab. In diesem Kontext warnte sie vor einem erneuten erstarken rechtsextremer Tendenzen und warb dafür, gemeinsam gegen alle Arten von Rassismus zu arbeiten.
An die Inhaftierung vor der Deportation weist seit kurzem auch eine Gedenkstele an der Feldzeugmeister- Ecke Kruppstraße hin. Die Stele erinnert an die Geschichte des Sammellagers Tattersall (einer Reithalle) und die ca. 1.000 darin eingesperrten Jüdinnen und Juden, bevor diese über den Güterbahnhof Moabit deportiert wurden.
Seit heute werden in der Ausstellungsvitrine am Mathilde-Jacob-Platz, die bei einem mutmaßlich antisemitisch motivierten Brandanschlag zerstört wurde, Statements aus Politik, Gesellschaft und religiösen Gemeinden gezeigt. Sie sind noch bis Ende Februar 2024 zu sehen. Die Statements stellen nur eine kleine Auswahl der vielen Bekundungen, die das Bezirksamt hierzu erreicht haben, dar.