20. Dezember 2023
Krisen, Konflikte, Kriege – der soziale Zusammenhalt der Gesellschaft wird täglich auf die Probe gestellt. Globale Probleme wirken sich auch auf das Leben in den Kiezen aus. Um dieser Spaltung entgegenzuwirken, haben das Bezirksamt Mitte und der Verein Kiezbezogener Netzwerkaufbau (KbNa) am 20. Dezember 2023 die Veranstaltung “W I R” ins Leben gerufen. Vertreter*innen von Polizei, Feuerwehr, Ordnungsamt Neukölln, BVG, Kirchen, Moscheen und Synagogen, LGBTQ-Community luden dazu in die Lise-Meitner-Schule in Gropiusstadt ein. Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger warb für die Akzeptanz verschiedener Lebensstile, für Toleranz und ein friedliches Miteinander aller Menschen in Berlin. “Wo ist das WIR? Wer sind WIR? Worin kann dieses WIR bestehen”, fragte sie in ihrer Ansprache. “Das WIR ist nichts, was wir sicher haben. Das WIR ist etwas, für das wir täglich arbeiten müssen”, so die Bezirksbürgermeisterin. Allzu oft sähen Menschen Andere nicht als
Individuum, sondern nur noch als Repräsentanten einer Gruppe. Dies führe zu Vorurteilungen, Diskriminierung, Hass und Gewalt. Nur wenn man den Anderen zuhöre, könne man sie verstehen. “Zuhören verlangt Empathie, verlangt Respekt und Wertschätzung”, sagte Remlinger. Es gebe die Goldene Regel, die alle Kulturen, Religionen und Länder der Welt kennen: Behandle den anderen so, wie du behandelt werden willst.
Yousef Ayoub vom KbNa rief alle Anwesenden auf: “Keine Spaltung in unserer Gesellschaft – keine Gewalt in unseren Kiezen!” Sein Verein arbeitet seit 2009 eng mit der Polizei zusammen. Jutta Porzucek, die Leiterin der Poliziedirektion 1, dankte für die Zusammenarbeit: “Man sieht, wie die Projekte aus dem Netzwerk wachsen.”
Wie Musik kulturelle und religiöse Unterschiede überwinden kann, zeigten die Tänzer*innen der Tanzschule Lunatix. Deren Tanzschüler*innen aus verschiedenen Altersgruppen sorgten mit ihren Breakdance- und Hip-Hop-Shows für Begeisterung bei den Besuchern. Weitere musikalische Beiträge kamen vom Gospelchor der Jesus Miracle Harvest Church und der Ingoma-Trommelgruppe aus Burundi.