Mitte-Blog - August 2023

Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann eröffnet die neu gestalteten Freianlagen auf der nördlichen Fischerinsel.

Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann eröffnet die neu gestalteten Freianlagen auf der nördlichen Fischerinsel.

Eröffnung der Freianlagen auf der Fischerinsel

30. August 2023

Unter den Augen zahlreicher Neugieriger hat Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann am 30. August die neu gestalteten Freianlagen auf der nördlichen Fischerinsel feierlich eröffnet. “Es ist ein toller Ort entstanden. Man sieht mehr Wasser und kann sich sicher auf den neuen Wegen bewegen”, sagte Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann zur Eröffnung.

Umgeben vom Wasser der Spree ist mitten in der Stadt eine grüne Oase für alle Generationen entstanden. Es gibt zwei Spielorte – einer mit Tischtennisplatten, Picknickbereich und Wackelschafen, der andere bekommt einen inklusiv gestalteten Parcours und richtet sich an kleine Kinder und Kinder mit Behinderungen. An einer Calasthenic-Anlage haben Besucher*innen die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen. Wer es ruhig mag, kann auf einer der vielen neuen Bänke den Blick übers Wasser schweifen lassen oder unter den Bäumen auf der Wiese entspannen.

In die Umgestaltung der Freianlagen hat der Bezirk Mitte rund 1,8 Millionen Euro invstiert. Die Finanzierung stammt aus städtebaulichen Ausgleichsmitteln mit der Axel Springer SE.

Carsten Spallek, Margot König und Frau Gil (vl.) am Geburtstagstisch

Carsten Spallek, Margot König und Frau Gil (v.l.) am Geburtstagstisch

Margot König wird 102 Jahre alt

28. August 2023

Beschwingt steigt Carsten Spallek die Stufen bis zur 3. Etage hinauf. Der anstehende Termin ist zweifelsohne ein erfreulicher. An der Tür wird er heiter von der Familie begrüßt. Margot König wartet bereits im Wohnzimmer. Sie ist gut in Form, verweigert immer noch den grade gekauften Rollator und geht lieber am Stock. Erst jetzt fällt auf: im Treppenhaus gab es keinen Aufzug.
Auch andere Familienmitglieder beeindrucken durch ihr hohes Alter. Margot Königs Vater sowie Großvater erreichten ebenfalls Zahlen jenseits der 100.
Dahingehend gibt es wohl einen nicht so geheimen Tipp: Sportliche Betätigung. Frau König hat bis zu ihrem 93. Lebensjahr regelmäßig an Wanderungen im In- und Ausland teilgenommen, zuletzt lief sie noch eine Strecke von 8 Km!
Als Frau König mit ihrer Tochter an einem Platz mit vielen älteren Bürger*innen saß, sagte sie, hier wären ihr zu viele alte Leute, ihre Tochter erwiderte dann, „Mama, die sind alle 20 Jahre jünger als du“.
Margot König hatte ein bewegtes Leben. Vom 2. Weltkrieg, über Wertpapierhandel als Brokerin bis zu einer sehr ausufernden Bootsparty zum 90. Geburtstag gäbe es noch viele Geschichten zu erzählen. Wir hoffen, dass sich noch ein weiteres aufregendes Kapitel dort hinzugesellen kann und gratulieren herzlichst!
Eine beruhigende Nachricht zum Schluss: Täglich zwei Dunkelbier und ein Pudding scheinen dem gesunden Altern nicht wirklich entgegenzuwirken!

Tilmann Häußler von der Graffiti Lobby Berlin und Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann ziehen Bilanz zur North Side Gallery

Tilmann Häußler von der Graffiti Lobby Berlin und Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann ziehen Bilanz zur North Side Gallery

Erste Bilanz zur North Side Gallery

27. August 2023

Seit dem Frühjahr 2023 ist die ehemalige Hinterlandmauer im Park am Nordbahnhof legale Gestaltungsfläche für Graffiti-Künstler*innen. Sie ist unter dem Namen “North Side Gallery” in der Szene bekannt.

Fast ein halbes Jahr nach dem Beschluss des Bezirksamtes Mitte, einen Teil der früheren Berliner Mauer zur Verfügung zu stellen, zogen Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann und Vertreter*innen der Graffiti Lobby Berlin am 27. August 2023 eine erste Bilanz. Beide Seiten sind sich einig, dass das Projekt ein großer Erfolg ist. “Es ein Ort geworden, wo sich Menschen ausprobieren können und die Stadt beleben”, sagte Bezirksstadträtin Dr. Neumann. Für Tilmann Häußler von der Graffiti Lobby Berlin zeigt sich der Erfolg an der gestiegenen Qualität der Kunstwerke: “Es ist wirklich ein toller Begegnungsort für alle.”
Ein Problem der North Side Gallery ist der Müll. Leere Farbsprühdosen gelten als Sondermüll, dürfen also nicht in herkömmlichen Abfallbehältern entsorgt werden. Häufig werden diese einfach liegengelassen. Laut Tilmann Häußler habe es zwischen Mai und Juli zehn ehrenamtliche Aufräumaktionen der Graffiti-Lobby gegeben. “Leider erreichen wir nicht alle”, sagte Häußler.
Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann appellierte an alle Graffiti-Künstler*innen, Farbdosen wieder mitzunehmen – “sonst schwindet die Akzeptanz”. Der Aufstellung eines speziellen Containers erteilte sie eine Absage. Das Straßen- und Grünflächenamt sieht eine zu große Feuer- und Explosionsgefahr, zudem sei die regelmäßige Entleerung des Containers teuer und gehe zu Lasten anderer Aufgaben des Bezirks – etwa der Gestaltung von Spielplätzen.
Bezirk und Graffiti Lobby wollen bei den Künstler*innen weiter verstärkt dafür werben, dass alle ihren Müll wieder mitnehmen. An einer Wand am Eingang zum Park hat die Graffiti Lobby bereits die wichtigsten Regeln für die North Side Gallery aufgeführt. Gemeinsamer Wunsch von Graffiti Lobby und Bezirk ist es, künftig weitere legale Flächen für Graffiti-Künstler*innen zu schaffen.

Richtfest für die neue Grundschule in der Adalbertstraße

Richtfest für die neue Grundschule in der Adalbertstraße

24. August 2023

Eine neue vierzügige Grundschule entsteht aktuell im Zuge der Berliner Schulbauoffensive (BSO) in der Adalbertstraße in Mitte. Bereits im Schuljahr 2024/25 soll die Grundschule mit Platz für bis zu 576 Schüler*innen eröffnen. Heute wurde in der Adalbertstraße Richtfest gefeiert.

Das neue Schulgebäude bietet einen zeitgemäßen Energiestandard, ein Regenwassermanagement, eine extensive Dachbegrünung, Photovoltaikanlagen sowie ein Recyclingkonzept und ist barrierefrei.

Die Gesamtkosten für Schule mit Sporthalle und Außenanlagen belaufen sich auf ca. 64 Mio. Euro.

Bezirksstadtrat Benjamin Fritz: „Ich freue mich sehr über den neuen Schulstandort Adalbertstraße. Die neue Grundschule wird mit ihren 576 Schulplätzen dazu beitragen die angespannte Schulplatzsituation in der Region zu entlasten. Die baldige Eröffnung der Schule ist ein wichtiger Meilenstein bei der Verbesserung der Schulplatzsituation bei uns im Bezirk.“

Prof. Dr. Christine Funk, Carsten Spallek, Ute Evensen und Claudia Peiter (v.l.) vor Evas Haltestelle

Prof. Dr. Christine Funk, Carsten Spallek, Ute Evensen und Claudia Peiter (v.l.) vor Evas Haltestelle

Bezirksstadtrat Spallek besucht Evas Haltestelle

23. August 2023

In den Räumlichkeiten von Evas Haltestelle in der Müllerstraße 126 herrscht reges Treiben. Viele Frauen sitzen hier in kleinen Grüppchen beisammen, reden, bereiten die Wäsche vor. Die Haltestelle ist ein Schutzraum für wohnungslose Frauen. Hier kann gekocht, gewaschen und geschlafen werden. Sogar Hilfe bei der Wohnungssuche (über Housing First) oder für Bürgergeldanträge gibt es hier. Zeitweise finden bei Evas Haltestelle etwa 40 Frauen Schutz.
Sozialarbeiterin Ute Evensen und ehrenamtliche Mitarbeiterin Claudia Peiter öffnen die Tür und laden Carsten Spallek und Prof. Dr. Christine Funk, geistliche Beirätin, in ihr Büro ein. Nun wird es planerisch. In den letzten Jahren kam es durch den Berliner Wohnungsmarkt, den Krieg in der Ukraine und Corona laut den Mitarbeiterinnen zu einem Anstieg psychischer Belastungen und seelischer Störungen wohnungsloser Frauen. Für die Mitarbeiterinnern, die teils mit komplexen Problemlagen konfrontiert werden, besteht hier der Wunsch nach einer zusätzlichen Stelle. Die gute und schlechte Nachricht zugleich: Die Hilfsleistungen werden nicht gekürzt, jedoch steigen sie auch nicht. Die Inflation trifft allerdings auch Evas Haltestelle – die Stromkosten sind um das Zehnfache gestiegen, heißt es im Gespräch.
Auch ethische Themen kommen auf den Tisch. Wie wird, wertschätzend für alle Parteien, mit Menschen umgegangen, deren äußere Merkmale noch denen eines Mannes entsprechen, die sich aber als Frau fühlen, wo in diesem Raum doch viele Frauen leben, die teilweise traumatische Erfahrungen mit Männern gemacht haben und sich Schlaf- und Waschräume geteilt werden müssen?
Auf diese Frage gibt es natürlich keine einfache Antwort, aber der Austausch tut allen gut. Carsten Spallek darf noch einmal die Räumlichkeiten von Evas Haltestelle inspizieren. Küche, Bad und Schlafzimmer wirken modern und sauber. Diese Zeit nutzen einige der anwesenden Frauen um noch einmal zu betonen, wie wichtig dieser Zufluchtsort für sie ist. Langsam neigt sich der Besuch dem Ende entgegen. Beim Gehen wird Carsten Spallek auf eine Pinnwand aufmerksam gemacht. Die Frauen haben hier ihre Wünsche, Sorgen und Vorschläge für die Gestaltung des öffentlichen Raums aufgeschrieben. Ein häufig aufkommendes Problem: Viele der Frauen sind auf die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs angewiesen, um andere Schutzeinrichtungen aufsuchen zu können. Schwarzfahren wird jedoch rigoros geahndet. Hier kann es wohl nur erstmal helfen, diesen Frauen Gehör in der Öffentlichkeit zu verschaffen.

Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann und Enrico Finke vom Straßen- und Grünflächenamt pflanzen in der Thomasiusstraße einen Ahorn in einer vergrößerten Baumscheibe

Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann und Enrico Finke vom Straßen- und Grünflächenamt pflanzen in der Thomasiusstraße einen Ahorn in einer vergrößerten Baumscheibe

Mitte startet mit Entsiegelung

16. August 2023

Rund 60 Prozent der Flächen in Berlin-Mitte sind versiegelt – durch Beton oder Asphalt. Gerade in Zeiten des Klimawandels brauchen große Städte entsiegelte und bepflanzte Flächen, um für Kühlung zu sorgen.

In der Thomasiusstraße in Moabit hat das Straßen- und Grünflächenamt bestehende Baumscheiben vergrößert. Bezirksstadtrat Dr. Almut Neumann pflanzte am 16. August 2023 einen klimaresilienten Ahornbaum in eine aufgeweitete Baumscheibe. Der junge Baum kann dort besser wurzeln, weil mehr Regenwasser von Straße und Gehweg in der Baumscheibe versickert und nicht mehr in die Kanalisation geleitet wird. Rosen, Gräser und Stauden wie Salbei und Katzenminze machen aus der Baumscheibe eine kleine grüne Oase mit Lebensraum und Nahrung für Bienen und andere Insekten.

Grauer Granitsplitt sorgt dafür, dass der Boden nicht verdichtet wird und viel Wasser versickern kann. Mit Splitt bedeckte Baumscheiben speichern 90 Prozent mehr Wasser als herkömmliche Baumscheiben.

Insgesamt möchte der Bezirk Mitte im Jahr 2023 5000 Quadratmeter Flächen entsiegeln. Dafür sind rund 800.000 Euro vorgesehen.

Bezirksstadtrat Carsten Spallek gratuliert Frau Anna Höger zum 100. Geburtstag

Bezirksstadtrat Carsten Spallek gratuliert Anna Höger zum 100. Geburtstag

Anna Höger aus dem Wedding feiert ihren 100. Geburtstag

9. August 2023

100 Jahre – eine Zahl, die die meisten von uns wohl faszinierend aber auch irgendwie unwirklich finden. Was tut man mit 100? Bezirksstadtrat Carsten Spallek hat Frau Anna Höger zu ihrem 100. Geburtstag besucht und es herausgefunden.

Frau Höger ist erstaunlich gut in Form. Sie ist grade erst, mit 99 Jahren, in eine betreute Wohneinrichtung gezogen. Bis dahin hat sie den Großteil ihres Alltags allein bestritten. Als wir sie treffen, gibt sie uns lächelnd die Hand. Auf die Frage, wie sie ihre neue Wohnsituation findet, antwortet sie es sei schon aufregender als zu Hause, aber es sei schade, dass nicht alle Bewohner*innen mit ihr auf Augenhöhe kommunizieren könnten.

Aufgewachsen in Pommern, kam Frau Höger als junge Frau nach Berlin, lebte zunächst in Treptow und die letzten rund 40 Jahre im Wedding. Auf die nagelneue Wohnung dort war sie sehr stolz. Auf ihre Hobbys angesprochen fängt sie an, von Tieren und Weltpolitik zu erzählen. Der Krieg in der Ukraine wühlt sie sehr auf, der bringe ja am Ende keiner Seite etwas. Es werden noch einige Geschichten ausgetauscht.

Auf die Frage, ob es ein Geheimnis hinter ihrem Alter gibt, weiß Frau Höger keine Antwort. Vermutlich müssen wir dafür einfach interessiert am Leben bleiben. Es ist Zeit für uns zu gehen. Die Gemüsesuppe ist fertig. Die hat sich Frau Höger als Geburtstagsessen gewünscht.