Insgesamt 25 Standorte wurden in einer Senatssitzung im März 2018 für MUF 2.0 beschlossen, von denen sich derzeit 7 konkret in Umsetzung befinden (Stand: Juli 2020). Die Baukosten für die beiden Gebäude in Marzahn-Süd belaufen sich auf 27,4 Mio. €.
Mit dem Begriff „MUF 2.0“ ist die zweite Generation der modularen Unterkünfte für Geflüchtete gemeint. In diesen Modulbauten werden auf mehreren Ebenen verschieden große Wohneinheiten (1-Zimmer bis 5-Zimmer) gebaut, in die durch das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten geflüchtete Menschen zugewiesen werden. Später gehen die Häuser in den allgemeinen sozialen Wohnungsmarkt über.
Mindestens 7 m² Zimmerfläche müssen pro Person zur Verfügung stehen. Die standardisiert gehaltenen Zimmer sind mindestens 14 m² groß, so dass zwei Betten darin Platz finden. In jedem Zimmer gibt es ein platzsparendes „französisches Fenster“ anstelle eines Balkons, durch das Licht einfällt und das es erlaubt, die Zimmer praktischer zu möblieren. Die Absturzsicherung wird in vier verschiedenen, sich abwechselnden Farben angebracht. Aus Platzgründen stehen in einem zentralen Raum Waschmaschinen und Trockner zur Verfügung. Im Erdgeschoss liegen der Empfangsbereich und Sozialarbeiterräume. Die Fassade wird lasiert und der Farbton dadurch heller und lichter.
Das Bezirksamt arbeitet mit dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten und den zuständigen Senatsverwaltungen zusammen, um Bürgerinformationsveranstaltungen in den Quartieren durchzuführen. Im September 2018 informierte das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf in einer öffentlichen Veranstaltung über die Unterkunft Murtzaner Ring 68, um Anregungen von Nachbarinnen und Nachbarn in der Planung zu berücksichtigen. Dies ist u.a. durch die Positionierung der Häuser gelungen, deren Ausrichtung überarbeitet wurde. Der Baumbestand und das freie Blickfeld sind dadurch weitestgehend erhalten worden. Es sind zwei sechsgeschossige Häuser entstanden, die in L-Form angeordnet sind.
Auch 2019 wurde durch die Städtebauförderung ein Bürgerbeteiligungs-verfahren am Murtzaner Ring in Vorbereitung auf eine Neugestaltung der Spiel- und Grünanlage mit Ideenworkshops in Form von Gesprächen, Fragebögen, gemalten Bildern und einem Planungsspiel durchgeführt. Eingebunden wurden Anwohnende sowie Akteure von Einrichtungen aus der Nachbarschaft, vertreten von Kindern und ihren Betreuenden (z.B. Kita „Notenhopser“, Grundschule „Unter dem Regenbogen“, GU Paul-Schwenk-Str., JFE „Die Klinke“, Nachbarschafts- und Inklusionstreff „Murinka“). Ziel der Beteiligung war es, herauszufinden, welche Spiel- und Gestaltungselemente gewünscht werden und wie Nutzungsbereiche sinnvoll gestaltet werden können, um eine qualifizierte Planung für ein Bauvorhaben erstellen zu können.
Geplant waren eine Informationsveranstaltung und ein Tag der Offenen Tür, bei denen Interessierte die Gelegenheit gehabt hätten, die neu entstandene Unterkunft für Geflüchtete und Asylsuchende zu besichtigen, Akteure kennenzulernen und Fragen zu stellen. Zum aktuellen Zeitpunkt müssen diese Veranstaltungen leider ausfallen, da sie mit den staatlichen Anordnungen und Hygieneauflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht zu vereinbaren sind. Das Bezirksamt wird die Informationsveranstaltung in Kooperation mit dem Betreiber der Einrichtung und dem zuständigen Landesamt für Flüchtlingsfragen jedoch nachholen, sobald dies wieder möglich ist. Bezirksbürgermeisterin Frau Pohle hat die unmittelbaren Anwohnerinnen und Anwohner am 5. November 2020 in einem Bürgerbrief persönlich informiert.