Pressekonferenz: Erster öffentlich geförderter E-Sport Verein Berlins

Pressemitteilung vom 07.02.2024

“E-Sport wird in Deutschland nicht als Sport anerkannt und ist damit auch nicht förderungswürdig. Dies sieht der Bezirk Marzahn-Hellersdorf anders und fördert und unterstützt als erste Kommune überhaupt den 1. Berliner eSports Club e.V. mit einem eigenen Vereinsheim und Ausstattung in Kooperation mit dem Wohnungsunternehmen degewo.

Zur Vorstellung des Projektes laden wir Sie herzlich zur Pressekonferenz ein.

Datum: 15. Februar 2024

Uhrzeit: 13:00 Uhr bis ca. 14:30 Uhr

Ort: Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 53-55, Klubraum 5

Nach Präsentation des Vereins und seiner Arbeit in Form eines Imagefilms stellen die Beteiligten die Gründe für Ihr Engagement dar und was sie an der Arbeit des Vereins fasziniert. Dazu zählen der Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit Gordon Lemm, die Leiterin des Kundencenters Nordost der degewo Frau Miethe. Die Vorstandsmitglieder der 1. Berliner eSport-Club e.V. Frau Haller und Herr Helbig stellen anschließend dar, was Vereinsarbeit im Bereich eSport bedeutet, welche Hürden es gibt, aber auch was ihre Mitglieder am Verein fasziniert. Anschließend haben Sie die Möglichkeit Fragen zu stellen, sich die Räumlichkeiten anzuschauen sowie aktiv das E-Sportangebot des Vereins auszuprobieren.

Bis heute ist der eSport nicht offiziell als Sportart anerkannt. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) schreibt in einem Positionierungspapier vom Jahr 2021, dass eGaming nicht als eigenständige sportliche Aktivität eingeordnet werden könne und nicht den zentralen Aufnahmekriterien des Sport- und Verbändesystems entspräche. Wer sich dem Thema ernsthaft widmet, weiß, dass eSportler:innen genau wie traditionelle Sportler:innen ihre körperlichen und mentalen Fähigkeiten trainieren, um bestmögliche Leistungen zu erzielen.

Bezirksstadtrat Gordon Lemm: „Unsere Kommune ist den einzigartigen Schritt gegangen, im Bezirk Strukturen für den eSport zu schaffen und damit einen enormen Beitrag zur Jugendförderung zu leisten. Ein Vereinsheim bietet eine Anlaufstelle und schafft Sichtbarkeit. Ich sehe die Vereinstätigkeit des Berliner eSports Club als Modellprojekt für zukünftige landesweite Förderungsaktionen dieses Breitensports. Die Einschätzung des DOSB ist überholt und eher von Angst geprägt. Den sehr beliebten Trend des eSports nicht öffentlich zu unterstützen, hieße die Spielerinnen und Spieler ausschließlich den Interessen der Industrie zu überlassen und zudem von der Realität überholt zu werden.“

Der 1. Berliner eSports Club e.V. räumt mit den gängigen Klischees gegen Gamer:innen auf. Mit sozialpädagogischer Expertise bietet die Vereinsstruktur einen Ort wo Jugendliche und junge Erwachsene in Marzahn-Hellersdorf sozialen Anschluss finden können. Offline-Kontakte und das Zusammenkommen in einem safer space, wo Themen wie Rassismus und Sexismus offen angesprochen werden, stehen dabei im Vordergrund. Gleichzeitig erfüllt der Verein einen pädagogischen Auftrag, zum Beispiel für Eltern zum Thema Datensicherheit und Medienkompetenz. Auch für Schüler:innen gibt es schon pädagogische Angebote wie den Grundschulworkshop Medienkompetenz, bei dem Schüler:innen zukünftig auch im Raum Marzahn-Hellersdorf spielerisch den Umgang mit Sozialen Medien lernen sollen. Junge Frauen und Mädchen, die im eSport noch eher unterrepräsentiert sind, werden zudem besonders gefördert und können in der Vorstandsvorsitzenden Chiara Haller eine weibliche Identifikationsfigur finden. Werte wie Teamgeist, Fairness und soziale Wertschätzung werden in Wettkampfsituationen vermittelt. Wie im Fußballstadion auch schweißt das gemeinsame Jubeln zusammen.

Der Verein und seine Gründungsmitglieder haben ihre Wurzeln in Marzahn-Hellersdorf und geben mit ihrer Arbeit auch etwas an die jetzigen Kinder und Jugendlichen im Bezirk zurück. Durch Kooperationen mit Jugendfreizeiteinrichtungen, wie sie schon mit dem Fair besteht, kann der Verein Jugendliche sozial auffangen und integrieren helfen.

Vereinsvorstand Chiara Haller: „Unser Sportler:innen-Team freut sich, in Gordon Lemm einen direkten Ansprechpartner gefunden zu haben, an den wir unsere Belange direkt herantragen können. Die Bereitstellung der Vereinsräumlichkeiten durch den Bezirk und die gute technische Ausstattung durch die degewo bietet für eSportler:innen in ganz Berlin eine Alternative zum kommerzialisierten eSport.“

Leiterin des degewo-Kundencenters Nordost Julia Miethe: „Wir wollen in unseren Quartieren möglichst viele attraktive Angebote über das Wohnen hinaus schaffen. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene liegen uns dabei immer besonders am Herzen. Auch neue Wege, wie in diesem Fall, gehen wir dabei gerne, wenn es die Nachfrage gibt. Wir hoffen, dass die eSportlerinnen und eSportler mit der von uns gestellten technischen Ausstattung viel Spaß und Erfolg haben werden!“

Im Falle einer Teilnahme bitten wir um Rückmeldung bis 13.2.2024 an: anne.pohling@ba-mh.berlin.de