Initiative aller Gesundheitsstadträtinnen und -stadträte: Zwei Millionen mehr für psychosoziale Hilfen im Land Berlin

Pressemitteilung vom 12.12.2023

Menschen in seelischen Krisen sind auf niedrigschwellige Beratungs- und Begleitungsangebote angewiesen. Über das Psychiatrieentwicklungsprogramm (PEP) finanziert das Land Berlin Kontakt- und Beratungsstellen, Suchthilfeberatung sowie Zuverdienste für Betroffene und leistet einen essenziellen Beitrag zur Gesundheitsversorgung. Offene Türen, anonyme Beratung ohne Termin und Angebote zur psychischen Stabilisierung waren jedoch in den letzten Jahren gefährdet. Das Budget wurde seit mehr als zehn Jahren trotz der gestiegenen Nachfrage nicht hinreichend ausfinanziert.

Auf Initiative des Bezirksstadtrats für Jugend, Familie und Gesundheit Marzahn-Hellersdorf, Gordon Lemm, haben sich die zwölf Berliner Gesundheitsstadträtinnen und Gesundheitsstadträte in einem Schreiben an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses für mehr finanzielle Mittel eingesetzt. Beklagt wird, dass angesichts der gestiegenen Kosten für Miete, Strom, Gas und Personal eine ausbleibende Erhöhung faktisch einer Kürzung gleichkomme.

Die Forderung hatte nun Erfolg, denn seitens der Regierungskoalition kamen positive Signale. Für den kommenden Haushalt 2024/25 soll es nach Beschlussempfehlung des Hauptausschusses noch einmal zwei Millionen Euro zusätzlich für die Bezirke geben. Das Abgeordnetenhaus entscheidet darüber im kommenden Plenum.

Gordon Lemm, Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit: „In unserem Land haben alle Menschen ein Recht auf psychosoziale Hilfeleistungen. Das Psychiatrieentwicklungsprogramm ist bundesweit vorbildhaft und verdient daher wirklich eine auskömmliche Förderung durch den Senat. Mit dem Schreiben wollten die anderen Gesundheitsstadträtinnen und -räte und ich deutlich machen, dass diese notwendige niedrigschwellige Hilfe deutlich dazu beiträgt die wesentlich höheren Kosten der Eingliederungshilfe einzusparen und stattdessen eine erfolgreiche Prävention und Rückkehr in den Alltag zu erleichtern. Dieses Signal der Koalition stimmt mich optimistisch, dass wir in unserem Bezirk die Hilfen ausbauen können und so ein angemessenes Angebot bereitstellen werden.“