"TeamEnergy“ - Energieprojekt an Johann-Strauß-Grundschule macht weiter
Bild: "Team Energy" Johann-Strauß-Grundschule
Pressemitteilung vom 25.08.2023
„TeamEnergy“, das Energieprojekt an Johann-Strauß-Grundschule macht weiter, die Schülerinnen und Schüler wollen eine bessere Thermotatsteuerung an ihrer Schule erproben.
Seit letztem Winter legen sich Schülerinnen und Schüler der Johann-Strauß-Grundschule ins Zeug, um die Klimabilanz ihrer Schule zu verbessern. Mit Nachforschungen und Messungen haben sie einige Schwachstellen entdeckt, die Schulgemeinschaft informiert, eine enge Zusammenarbeit mit dem Hausmeister begonnen und sich eine Menge Energiewissen angeeignet. Jetzt soll das Projekt mit einem konkreten Ziel fortgesetzt werden.
Es waren die Schülerinnen und Schüler der letztjährigen Klasse 5d, die zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Kerstin Schiwalsky und einem externen Projektbegleiter den Auftrag vom Bezirksamt erhalten hatten, aus Sicht der Gebäudenutzer nach Verbesserungen zu suchen und Energieverschwendung auf den Grund zu gehen. Die Fünftklässler haben sich einen Kampagnennamen gegeben – TeamEnergy – und stellten auf der gleichnamigen Website www.teamenergy.org alsbald ihre ersten Befunde und Vorschläge zu Diskussion.
Vorschlag Nummer 1 lautete: “In den Waschräumen der Schule reicht es aus, wenn kaltes Wasser zum Händewaschen verwendet wird. Wir könnten das warme Wasser hier also abstellen”. Mit ihrem Vorschlag Nummer 2 kamen sie bereits einem größerem Problem auf die Spur: „Es ist gut, dass die Heizungsthermostate fest eingestellt sind. Aber es ist schlecht, dass der Hausmeister in die Steuerung der Heizanlage nur bedingt eingreifen kann.“ Schon bald stellte sich durch die Messungen und Auswertungen der Projektklasse heraus, dass die fest eingestellten „Behördenventile“ nicht das taten, was sie sollten. Die Schülerinnen und Schüler kamen zu dem Schluss: „Wir haben durch Messungen festgestellt, dass im Winter auch nachts, am Wochenende und sogar in den Ferien in den Klassenräumen mindestens auf 20 Grad geheizt wird. Das sollte unbedingt anders eingestellt werden, um Energie zu sparen!“
Die Schülerinnen und Schüler beließen es aber nicht bei dieser Forderung, sondern begannen eine intensive Diskussion mit dem bezirklichen Energiemanagement. Bei einem Besuch im Bezirksamt wurde der 5d dann klar: „Im Bezirksamt kann zentral nur die gesamte Schule wärmetechnisch gesteuert werden. Wir benötigen deshalb elektronische Thermostate an unseren Heizkörpern, um wirklich bedarfsgerecht und effizient zu heizen.“ Die Serviceeinheit Facility Management des Bezirksamtes unterstützte diese Idee und gemeinsam setzte man sich mit Thermostatsystem-Herstellern in Verbindung.
Die Projektklasse hatte inzwischen auch herausgefunden, dass viele Instanzen an der Suche nach einer klimafreundlicheren Schule beteiligt sind. Sie luden deshalb sowohl den seinerzeitigen Schulstadtrat Dr. Torsten Kühne als auch seinen Nachfolger Stefan Bley zur Diskussion im Klassenzimmer ein. Sie stellten ihre Arbeit auch auf der Dienstversammlung ihrer Schule allen Lehrkräften vor, gaben Pressevertretern Auskunft und berieten sich immer wieder mit ihren Hausmeister Jeffrey Bott. Zusammen mit ihm entwickelten sie dann auch den bisher letzten Vorschlag auf ihrer Mission: „Weil es noch eine Weile dauert, bis unsere Schule überall elektronisch steuerbare Thermostate bekommt, möchten wir gerne in unserer Klasse damit anfangen, um den Effekt zu testen. Als Pilotprojekt sozusagen.“
Als Partner für diesen Testlauf konnte die Schule einen Thermostatlieferanten gewinnen, dessen funkvernetzte und batterielose Heizkörperthermostate kostenlos in ein oder zwei Klassenräumen installiert werden sollen. Unter der Regie des Hausmeisters und der überwachenden Messung durch die Schülerinnen und Schüler könnte im neuen Schuljahr damit tatsächlich eine Lösung auf den Weg gebracht werden, die den Energiebedarf der Schule deutlich reduzieren würde.
Schulleiterin Anett Marciniak unterstützt das Energieprojekt an ihrer Schule mit großem Nachdruck. Damit die Vorarbeit der letztjährigen 5d möglichst produktiv genutzt wird, soll im neuen Schuljahr ein Wahlpflichtkurs aus besonders interessierten und motivierten Schülerinnen und Schülern das Projekt übernehmen. „Damit lernen die jungen Menschen etwas extrem Wichtiges“, sagt sie, „nämlich, dass Verhältnisse verändert und Probleme gelöst werden können, wenn alle zusammenarbeiten“. Für die Schülerinnen und Schüler der Johann-Strauß-Grundschule sei das Energieprojekt nicht nur Wissenserwerb, sondern „ein motivierendes Erlebnis von Selbstwirksamkeit“, freut sich die Schulleiterin.
Auch wenn die Schule dann einmal mit funktionierenden Thermostaten ausgestattet sein sollte, bleibt für TeamEnergy noch eine Menge zu tun. Im Winter geht es nämlich auch darum, dass Lehrkräfte und Schüler lernen, so zu lüften, dass nicht unnötig viel Wärme verloren geht – und dennoch immer gute Luft zum Lernen vorhanden ist. Das ist durchaus eine Herausforderung, wie die Projektklasse im letzten Winterhalbjahr herausgefunden hat. Sie hat deshalb auf ihrer Website auch bereits einen weiteren Vorschlag gemacht: „Damit in den Klassen ebenso wirksam wie energieeffizient gelüftet werden kann, sollten überall Messanzeigen für Temperatur und CO2 vorhanden sein.“ Und wenn auch dieses Problem gelöst ist, ist der Elan der jungen Energiemanager der Johann-Strauß-Grundschule noch nicht zu Ende. Sie möchten sich dann mit erneuerbaren Energien beschäftigen.
Vielleicht folgen auch andere Schulen im Bezirk Marzahn-Hellersdorf dem Vorbild der Johann-Strauß-Grundschule und leisten so ihren aktiven Beitrag zur Energiewende.
Bei Interesse kontaktieren Sie gerne das bezirkliche Energiemanagement per E-Mail .
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