Die Gedenktafel für Heinrich Grüber an der Umfassungsmauer der Kaulsdorfer Jesuskirche wurde in der vorletzten Woche schwer beschädigt. Der Schaden, wahrscheinlich entstanden durch einen Steinwurf gegen die Gedenktafel, wurde durch einen Mieter des Gemeindehauses am Montag, dem 16. Januar festgestellt.
Die Gedenktafel wurde vom Bezirksamt Hellersdorf initiiert und am 22. Dezember 1997 im Rahmen des Programms „Berliner Gedenktafel“ der Historischen Kommission zu Berlin eingeweiht.
Heinrich Grüber (1891 – 1975) war von 1934 bis 1945 Gemeindepfarrer von Kaulsdorf und leistete als Mitglied der Bekennenden Kirche Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Er war zwei Mal inhaftiert. Ab 1938 leitete er das „Büro Grüber“, das bedrängten evangelischen Christen jüdischer Herkunft Beistand leistete und ihnen zur Auswanderung verhalf. Von 1949 bis 1958 war Grüber Beauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland bei der Regierung der DDR.
Kulturstadträtin Juliane Witt, die auch der „Kommission Gedenkorte” vorsteht,
äußerte sich zu diesem Akt der Zerstörung: „Ich verurteile diesen Akt des Vandalismus ! Wir setzen uns dafür ein, dass die Schuldigen gefunden und die Gedenktafel so schnell wie möglich ersetzt wird.”
Ein Foto liegt in der Pressestelle vor und kann gemailt werden.