Ich frage das Bezirksamt:
- Wie bewertet das Bezirksamt die mangelhafte bzw. nicht vorhandene
Thematisierung der DDR auf dem schulischen Lehrplan und die damit
verbundenen Bildungsdefizite bei Berliner Schüler/innen (vgl. die Umfragen
aus der aktuellen Tagespresse)?
- Welchen Handlungsbedarf sieht das Bezirksamt, das politische und
gesellschaftliche System der DDR in den Schulen des Bezirks sachgemäß zu
thematisieren (ohne Verklärung und Verteufelung) und wie könnte das
Bezirksamt diesbezüglich tätig werden?
- Gibt es in der Behandlung der Geschichte der DDR Unterschiede im
Unterricht der Schulen in den Ortsteilen Friedrichshain und Kreuzberg und
wie äußern sich diese Unterschiede?
Sehr geehrter Herr Bezirksverordneter Cetinkaya,
Ihre Anfrage beantworte ich wie folgt:
Grundsätzlich liegt die Zuständigkeit für die Inhalte des
Schulunterrichts bei der Senatsverwaltung für Bildung, Forschung und
Wissenschaft.
Davon abgesehen bin ich persönlich der Meinung, dass die
Behandlung der Geschichte der DDR im Unterricht wie auch bei der außerschulischen
politischen Bildung (die wiederum in mein Ressort fällt) stärker thematisch in
den Focus gerückt werden sollte. Die Komplexität des heutigen politischen
Geschehens und die hohen Anforderungen an jene, welche die Herausforderungen
der Zukunft meistern sollen, setzen hohe Maßstäbe an die politische Bildung.
Die außerschulische politische Bildung ist
Bestandteil der Angebote der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen des
Bezirkes. Zahlreiche Veranstaltungen wie z.B. der Besuch der Gedenkstätte
Hohenschönhausen oder des Museums am Checkpoint Charly sollen die Jugendlichen
veranlassen, sich mit der Vergangenheit und der einhergehenden geschichtlichen
und gesellschaftlichen Entwicklung auseinanderzusetzen. Dies ist auch eine
Grundvoraussetzung für aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben,
Partizipation von Kindern und Jugendlichen, die sich zu mündigen BürgerInnen
entwickeln.
è
Wenn
ich weiß woher ich komme- fällt es mir leichter meinen Weg zu bestimmen!
Die Nachwirkungen der Vergangenheit bestimmen in
erheblichem Ausmaß unsere Gegenwart. Verschiedene Generationen haben die
Geschichte beider deutscher Staaten auf verschiedenen Ebenen ganz
unterschiedlich erlebt, aber alle Menschen in diesem Land sind davon geprägt.
Subjektive Erlebnisse und Wahrnehmungen (die oft in der Familie, Freundeskreis
o.ä. vermittelt werden) gehören
bei der inhaltlichen Auseinandersetzung ebenso dazu wie eine sachlich fachliche
Diskussion, die das Geschichtsbewusstsein der jungen Generation fördert.
Mit hohem Engagement setzen sich die MitarbeiterInnen
unserer Einrichtungen mit diesem Thema auseinander. Sie diskutieren mit
Jugendlichen über die Vergangenheit, sprechen mit Zeitzeugen usw. Problematisch
ist die seit Jahren anhaltende
Reduzierung der finanziellen Mittel im Bereich der außerschulischen politischen
Bildungsarbeit. Hier gilt es, die gesamtgesellschaftliche Verantwortung
gemeinsam zu tragen und dafür zu sorgen, dass Rahmenbedingungen geschaffen
werden, die ein Vergessen der historischen Vergangenheit insbesondere bei den
Kindern und Jugendlichen nicht möglich machen.
Auf der politischen Ebene gilt es, sich für eine objektive
und kritische Behandlung dieses Themas in allen Bereichen, auch insbesondere in den Schulen
einzusetzen. Hierzu gilt, sich in den Gremien sowie in den zuständigen
Fachverwaltungen dafür stark zu machen, dieses Thema selbstverständlich im
Unterricht ausführlich zu behandeln
1.)Wie bewertet das Bezirksamt die mangelhafte bzw. nicht
vorhandene Thematisierung der DDR auf dem schulischen Lehrplan und die damit
verbundenen Bildungsdefizite bei Berliner Schüler/innen (vgl. die Umfragen aus
der aktuellen Tagespresse)?
Kann nicht
beantwortet werden
Ltd. Aussage des leitenden
Oberschulrates Hr. Schmid ist dieses Thema Bestandteil des Rahmenplanes und
somit im Unterricht zu behandeln. Erfolgt dies nicht oder nicht in
ausreichendem Maße, obliegt die Verantwortung hierfür beim Schulleiter.
2.)Welchen Handlungsbedarf sieht das Bezirksamt, das
politische und gesellschaftliche System der DDR in den Schulen des Bezirks
sachgemäß zu thematisieren (ohne Verklärung und Verteufelung) und wie könnte
das Bezirksamt diesbezüglich tätig werden?
Kann nicht
beantwortet werden
Ltd. Aussage Hr. Schmid
-> Handlungsbedarf besteht offensichtlich (diese Vermutung besteht, sonst
würde diese Anfrage nicht gestellt werden), stärkere Orientierung am Rahmenplan
3.)Gibt es in der Behandlung der Geschichte der DDR
Unterschiede im Unterricht der Schulen in den Ortsteilen Friedrichshain und
Kreuzberg und wie äußern sich diese Unterschiede
Kann nicht
beantwortet werden
Ltd. Aussage Hr.
Schmid-> dazu gibt es keinerlei Untersuchungen
Monika
Herrmann