REVOLUTION! 1989 – Aufbruch ins Offene

Revolution! 1989 - Aufbruch ins Offene

Veranstaltungsreihe

Die Jahre 1989 und 1990 stehen für eine bedeutende historische Zäsur. Mit den Revolutionen in der DDR und in Ostmitteleuropa begann eine neue Zeit, ein Aufbruch ins Offene. Sie waren Ausgangspunkte für tiefgreifende gesellschaftspolitische Umbrüche mit nachhaltigen Wirkungen bis in die Gegenwart. Dazu zählen der Aufbau demokratischer Strukturen nach den kommunistischen Diktaturen und die Überwindung der europäischen Teilung.

Die Veranstaltungsreihe „REVOLUTION! 1989 – Aufbruch ins Offene“ nimmt das Jubiläumsjahr 2019 zum Anlass, um nach 30 Jahren die revolutionären Entwicklungen von 1989 und ihre Folgen in der DDR und in Ostmitteleuropa in vergleichender Perspektive zu diskutieren. Zugleich sollen die Wege nachgezeichnet werden, die diese Staaten und Gesellschaften seither beschritten haben. Schließlich gilt es, die aktuelle politische Situation vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse in den Blick zu nehmen.

Abschlussveranstaltung:

Dienstag, 3. Dezember 2019, 18 Uhr

Demokratie in Gefahr? Das neue Ostmitteleuropa

In den öffentlichen Debatten über Europa und seine Identität spielen die Revolutionen von 1989/90 in der DDR und Ostmitteleuropa kaum eine Rolle. In Polen, Ungarn oder Tschechien hat die Demokratie inzwischen wohl an Stahlkraft verloren. Auch in Deutschland – vornehmlich in den neuen Bundesländern – ist die Unzufriedenheit mit der Funktionsweise des politischen Systems gestiegen. Rechtspopulistische Parteien gewinnen an Zulauf. In der als überwunden geglaubten Teilung Europas scheinen sich damit die Konturen einer neuerlichen Spaltung abzuzeichnen. Doch wo liegen die Ursachen für diese Entwicklung? Gibt es Antworten auf die drängenden Fragen und Zerwürfnisse in Deutschland und Europa, die aus den mutigen und hoffnungsfrohen Jahren 1989/90 gewonnen werden können? Wie kann die liberale Demokratie die Herausforderungen einer globalisierten Welt meistern?

Die Abschlussveranstaltung der Reihe »REVOLUTION! 1989 – Aufbruch ins Offene« spannt den Borgen von den Auf- und Umbrüchen der Jahre 1989/90 bis in die Gegenwart, um zu ergründen, wie die Idee der Demokratie zukunftsfest gemacht werden kann und welche Rolle der Erinnerung an 1989/90 hierbei zukommt.

Begrüßung:
  • Dr. Jens Schöne (Stv. Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)
Impulsvortrag:
  • Prof. Bascha Mika (Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau und Publizistin, Frankfurt a. M.)
Podium:
  • Basil Kerski (Chefredakteur des Magazins DIALOG, Berlin)
  • Noémi Kiss (Schriftstellerin, Budapest)
  • Thomas Kralinski (Staatssekretär und Bevollmächtigter des Landes Brandenburg beim Bund und für Medien und Internationale Beziehungen, Potsdam)
  • Prof. Bascha Mika (Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau und Publizistin, Frankfurt a. M.)
Moderation:
  • Harald Asel (Inforadio vom rbb, Berlin)

Veranstaltungsort:
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Kronenstraße 5, 10117 Berlin

Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Veranstaltungsreihe “REVOLUTION! 1989 – Aufbruch ins Offene” ist eine Kooperation des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Deutschen Gesellschaft e. V.

Bisherige Veranstaltungen dieser Reihe:

Dienstag, 5. November 2019, 18 Uhr

Geschichte und Gedächtnis. 1989 europäisch erinnern

Das Ende der kommunistischen Regime und der Fall des Eisernen Vorhangs veränderten die Landkarte Europas nachhaltig. Die gesamteuropäische Bedeutung von 1989 ist zwar unumstritten, eine einheitliche Erzählung über die historischen Ereignisse gibt es jedoch nicht. So finden die Friedlichen Revolutionen in Westeuropa weit weniger Beachtung als in den Ländern Ostmitteleuropas. Worauf geht die Heterogenität der Erinnerung an 1989 zurück? Welche Unterschiede und Besonderheiten bestehen im europäischen Vergleich? Wo sind Chancen und Grenzen für eine gemeinsame Erinnerungskultur? Welche Wege gibt es, um die ähnlichen und unterschiedlichen Vergangenheiten miteinander zu teilen?

Die sechste Veranstaltung der Reihe “REVOLUTION! 1989 – Aufbruch ins Offene” möchte ergründen, welchen Platz das Erbe dieses Epochenumbruchs 30 Jahre später in Europa einnehmen kann. Schließlich wird danach gefragt, wie die Erfahrungen der Menschen des ehemaligen Ostblocks für die Gegenwart genutzt werden können.

Begrüßung:
  • Dr. Robert Grünbaum (Stv. Geschäftsführer der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)
Impulsvortrag:
  • Dr. Michal Kopeček
Podium:
  • Dr. Zsuzsa Breier (Autorin und Europastaatssekretärin a. D., Berlin)
  • Dr. Michal Kopeček (Co-Direktor des Imre Kertész Kollegs Jena und Leiter der Abteilung für Spät- und Postsozialismusforschung nach 1989 am Institut für Zeitgeschichte in Prag)
  • Dr. Thomas Oberender (Autor, Dramaturg und Intendant der Berliner Festspiele)
  • Jaroslav Rudiš (Schriftsteller, Dramatiker und Drehbuchautor, Berlin)
Moderation:
  • Vera Wolfskämpf (Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio für den MDR, Berlin)

Veranstaltungsort:
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Kronenstraße 5, 10117 Berlin

Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Dienstag, 1. Oktober 2019, 18 Uhr

Aufbruch 1989. Hoffnungen, Erfolge, Enttäuschungen

Der Epochenumbruch von 1989/90 hat Europa entscheidend verändert und wirkt bis heute nach. Die Revolutionen in der DDR und Ostmitteleuropa wurden damals durch ein breites Spektrum an Akteurinnen und Akteuren geprägt. So engagierten sich Bürgerrechtler für Freiheit und Selbstbestimmung und ermutigten damit auch viele andere Menschen, auf die Straße zu gehen. Dies ermöglichte den Aufbau demokratischer Strukturen und die Überwindung der europäischen Teilung. Doch wer waren diese Menschen? Welche Hoffnungen und Wünsche verbanden sie mit ihren Aktionen? Welche haben sich erfüllt – und welche nicht?

Die fünfte Veranstaltung der Reihe „REVOLUTION! 1989 – Aufbruch ins Offene“ widmet sich insbesondere den persönlichen Erfahrungen der Protagonisten von 1989/90 in der DDR und Ostmitteleuropa. Gemeinsam wollen wir auf diese Zeit zurückblicken und danach fragen, was von den Auf- und Umbrüchen geblieben ist.

Begrüßung:
  • Dr. Andreas H. Apelt (Bevollmächtigter des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft e. V.)
Impulsvortrag:
  • Prof. Dr. Ute Frevert
Podium:
  • Prof. Dr. Ute Frevert (Direktorin des Forschungsbereichs „Geschichte der Gefühle“ am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin)
  • Dr. h. c. Lothar de Maizière (Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft e. V. und Ministerpräsident a. D., Berlin)
  • Petra Pau, MdB (Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Berlin)
  • Ulrike Poppe (Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur a. D., Berlin)
  • Jan Šícha (Gründungsdirektor des Tschechischen Zentrums in München)

Moderation:
Catarina Zanner (Antenne Brandenburg vom rbb, Berlin)

Veranstaltungsort:
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Kronenstraße 5, 10117 Berlin

Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Dienstag, 3. September 2019, 18 Uhr

Kerze und Gewehr. Die Revolutionen zwischen Friedfertigkeit und Gewalt

„Keine Gewalt!“ – das war der kraftvolle Ruf der Revolution, als aus den Friedensgebeten Montagsdemonstrationen wurden und mutige Menschen in der DDR den Schritt auf die Straßen wagten. „Keine Gewalt!“ war die Forderung an die Staatsmacht und der Anspruch der Demonstrantinnen und Demonstranten an sich selbst. Es gleicht fast einem Wunder: Die Revolutionen von 1989/90 in der DDR und Ostmitteleuropa verliefen tatsächlich – weitgehend – friedlich.

Die vierte Veranstaltung der Reihe „REVOLUTION! 1989 – Aufbruch ins Offene“ geht den Faktoren für diese Entwicklung nach: Warum schreckten die militärisch hochgerüsteten kommunistischen Diktaturen im Moment ihrer augenfälligen Existenzkrise fast alle vor dem Einsatz von (militärischer) Gewalt zurück? Wieso blieben die Revolutionärinnen und Revolutionäre von 1989/90 gewaltfrei? Wie friedlich war die Friedliche Revolution in der DDR wirklich und welche Rolle spielte Gewalt beim Ende der kommunistischen Regime in Ostmitteleuropa?

Begrüßung:
  • Dr. Jens Schöne (Stv. Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)
Impulsvortrag:
  • Prof. Dr. Martin Sabrow
Podium:
  • Libuše Černá (Leiterin von globale° – Festival für grenzüberschreitende Literatur, Vorsitzende des Bremer Rates für Integration und Dozentin an der Hochschule Bremen)
  • Dr. Tytus Jaskułowski (Politologe und Koordinator der Quellenedition „Polnische Staatsdokumente“ in der Außenstelle des Instituts des Nationalen Gedenkens in Stettin)
  • Dr. Maria Nooke (Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Potsdam)
  • Prof. Dr. Martin Sabrow (Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam)

Moderation:
Gemma Pörzgen (Journalistin, Berlin)

Veranstaltungsort:
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Kronenstraße 5, 10117 Berlin

Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Dienstag, 4. Juni 2019, 18 Uhr

Interesse und Konflikt. Die Idee der Nation in der DDR und in Ostmitteleuropa seit 1989

Die Oppositionsbewegungen in den Ländern Ostmitteleuropas drückten 1989/90 ihr Streben nach Freiheit auch durch nationale Unabhängigkeitsbewegungen aus. Die Frage der Nation und die Wiederentdeckung des Nationalstaates waren nach vierzigjähriger sowjetischer Hegemonie ein zentrales Element beim Sturz der kommunistischen Regime. Diese Bestrebungen gipfelten 2004 in der EU-Osterweiterung. Die DDR hatte zuvor schon einen ganz besonderen Weg genommen. Die dritte Veranstaltung der Reihe „REVOLUTION! 1989 – Aufbruch ins Offene“ geht der Bedeutung der Nation für 1989/90, aber auch der diesbezüglichen Entwicklung in den letzten 30 Jahren nach. Während viele ostmitteleuropäische Staaten zunächst die „Rückkehr nach Europa“ feierten, überwiegt in diesen Ländern heute oft eine Skepsis gegenüber der Europäischen Union und eine populistische Rückbesinnung auf den Nationalstaat.

Begrüßung:
  • Dr. Jens Schöne (Stv. Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)
Impulsvortrag:
  • Dr. Alexander Grau
Podium:
  • Christoph Dieckmann (Autor bei „Die Zeit“, Berlin)
  • Dr. Alexander Grau (Philosoph, Journalist und Publizist, München)
  • Adam Krzemiński (Journalist und Publizist, Warschau)
  • Dr. Eva-Clarita Pettai (Imre Kertész Kolleg Jena)

Moderation:
Korbinian Frenzel (Deutschlandfunk, Berlin)

Veranstaltungsort:
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Kronenstraße 5, 10117 Berlin

Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Dienstag, 7. Mai 2019, 18 Uhr

Das Leben der Vielen. Erinnerung als Filmevent

Filme inszenieren Geschichte, sie bringen uns vergangene Zeiten nahe und deuten sie zugleich. Damit prägen sie unser historisches Gedächtnis. Zahlreiche Kinohits und Fernsehserien wie „Good bye, Lenin!“, „Das Leben der Anderen“, „Bornholmer Straße“, „Gundermann“ oder „Weissensee“ haben von den letzten Tagen der DDR erzählt und ein Millionenpublikum erreicht.

Die zweite Veranstaltung der Reihe „REVOLUTION! 1989 – Aufbruch ins Offene“ fragt danach, welche historischen Lesarten über das Ende der DDR in diesen und anderen Filmen vermittelt werden. Wie sehr wird unsere kollektive Erinnerung durch diese künstlerischen und kommerziellen Erfolge beeinflusst? Wie kamen zugleich die Medien in Ostmitteleuropa dem Bedürfnis der Menschen nach, sich angesichts des Epochenumbruchs von 1989/90 und seinen Folgen ihrer eigenen Geschichte und Identität zu versichern?

Begrüßung:
  • Dr. Andreas H. Apelt (Bevollmächtigter des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft e. V.)
Impulsvortrag:
  • Dr. Rainer Rother
Podium:
  • Kirsten Niehuus (Geschäftsführerin Filmförderung des Medienboard Berlin-Brandenburg)
  • Erzsébet Rácz (Drehbuchautorin und Regisseurin, Berlin)
  • Dr. Rainer Rother (Künstlerischer Direktor der Stiftung Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin)
  • Heide Schwochow (Drehbuchautorin, Berlin)

Moderation:
Alexander Soyez (Filmredakteur und Moderator beim Inforadio vom rbb, Berlin)

Veranstaltungsort:
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Kronenstraße 5, 10117 Berlin

Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Dienstag, 9. April 2019, 18 Uhr

1989. Das Jahr der Revolutionen

Die erste Veranstaltung der Reihe „REVOLUTION! 1989 – Aufbruch ins Offene“ nimmt „1989“ aus transnationaler, europäisch vergleichender Perspektive in den Blick. Sie spürt Ursachen, Verlauf und Folgen der verschiedenen Auf- und Umbrüche nach. Dabei werden die Gemeinsamkeiten, aber auch die spezifischen nationalen Besonderheiten der jeweiligen Länder beleuchtet. Schließlich soll diskutiert werden, ob sich die unterschiedlichen historischen Entwicklungslinien heute zu einem gemeinsamen Narrativ zusammenführen lassen.

Begrüßung:
  • Dr. Robert Grünbaum (Stv. Geschäftsführer der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)
Impulsvortrag:
  • Prof. Dr. Joachim von Puttkamer
Podium:
  • Katrin Hattenhauer (Malerin und DDR-Bürgerrechtlerin, Berlin)
  • Dr. Daňa Horáková (Senatorin a. D. und Journalistin, Henstedt-Ulzburg)
  • Prof. Dr. Joachim von Puttkamer (Direktor des Imre Kertész Kollegs der Friedrich-Schiller-Universität Jena)
  • Prof. Dr. Robert Traba (Institut für Politische Studien der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Warschau)

Moderation:
Tamina Kutscher (Chefredakteurin von dekoder, Hamburg)