Zwischen Erinnerung und Verantwortung für die Zukunft: Was kann der Campus für Demokratie sein?

Campus-Abend mit Gelände-Führung, Projektvorstellungen, Podiumsdiskussion und Empfang

Blick von der Freiluftausstellung "Revolution und Mauerfall" auf "Haus 22"

Donnerstag, 26. September 2024, 17 Uhr
(Gelände-Führung bereits um 16 Uhr)

Veranstaltungsort

Campus für Demokratie
Ruschestraße 103
Haus 22
10365 Berlin

Campus-Kino vom 29.8.2024

Das Campus-Kino im Jahr 2024 lockte mehr als 8.200 Zuschauer auf das Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale

Die ehemalige Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg hat sich als Campus für Demokratie zu einem der bedeutendsten Erinnerungsorte Berlins und Deutschlands entwickelt. Von hier ging einst die brutale Repression des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in der DDR aus. Durch die Erstürmung der Stasi-Zentrale am 15. Januar 1990 und die folgende gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung über den Umgang mit den Hinterlassenschaften der Geheimpolizei wurde das Areal zugleich zu einem herausragenden Ort deutscher Revolutions- und Demokratiegeschichte.

Staatliche Institutionen und zivilgesellschaftliche Initiativen bemühen sich seit 2011 um die Entwicklung des Geländes zum Campus für Demokratie. Auf dem Areal sind bereits jetzt einige erinnerungskulturelle Angebote untergebracht: Mit dem Stasi-Unterlagen-Archiv und dem Archiv der DDR-Opposition der Robert-Havemann-Gesellschaft befinden sich bedeutende Orte der Dokumentation auf dem Gelände. Ergänzt werden sie durch wichtige Bildungsangebote wie die Freiluftausstellung „Revolution und Mauerfall“, das Stasimuseum und die Ausstellung „Einblick ins Geheime“.
Trotz dieser vielfältigen Nutzung stehen noch immer viele denkmalgeschützte Gebäude auf dem Gelände leer und sind von Verfall bedroht. Für die Weiterentwicklung des Campus für Demokratie ist deshalb die zügige Umsetzung der Beschlüsse des Deutschen Bundestags und des Berliner Abgeordnetenhauses zur Realisierung des Archivzentrums zur SED-Diktatur und zur Umsetzung des von der Robert-Havemann-Gesellschaft geplanten Forums Opposition und Widerstand 1945–1990 von zentraler Bedeutung.

Infotafel und Wärterhäuschen auf dem Campus für Demokratie

Informationstafel im Innenhof der ehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg

Im Jahr des 35. Jubiläums der Friedlichen Revolution, die den Weg für die Wiedervereinigung Deutschlands ebnete und dafür sorgte, dass demokratische Freiheits- und Bürgerrechte in ganz Deutschland in Kraft traten, wollen wir die Frage nach einem gebührenden Ort zur Erinnerung an Opposition, Widerstand und Repression in der SED-Diktatur diskutieren. Erfreulicherweise hat das Bebauungsplanverfahren, das die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit vorsieht, gerade eine erste entscheidende Etappe erfolgreich abgeschlossen. Begleitend dazu möchten wir im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung mit Bürgerinnen und Bürgern sowie hochkarätigen Podiumsgästen aus Politik und Erinnerungskultur über die Zukunft des Campus diskutieren. Folgende Fragen stehen dabei im Mittelpunkt: Welche Nutzungskonzepte werden dem Anspruch eines Ortes zur Aufklärung über Diktatur, Widerstand und Demokratie gerecht? Wie kann die konzeptionelle Idee eines „Campus für Demokratie“ in Zukunft noch stärker mit Leben gefüllt werden? Was braucht es, um die Weiterentwicklung des Areals zu beschleunigen?

Programm

16:00 Uhr – Vorab für interessiertes Publikum: Führung über das Areal mit den Zeitzeugen Bernd Albani und Tom Sello

17:00 Uhr – Grußwort, Lichtenberger Bezirksbürgermeister Martin Schaefer

17:05 Uhr – Begrüßung, Frank Ebert, BAB

17:10 Uhr – Denkanstöße vom Förderverein Campus für Demokratie: Wie kann das Campus-Konzept mit Leben gefüllt werden? Hannah Neumann, Vorstandsvorsitzende Förderverein Campus für Demokratie, Europaabgeordnete

17:20 Uhr – Input zum Archivzentrum zur SED-Vergangenheit, Alexandra Titze, stellvertretende Leiterin Bundesarchiv

17:25 Uhr – Input zum Forum Opposition und Widerstand, Stephan Stach, Geschäftsführer der Robert-Havemann-Gesellschaft

17:30 Uhr – Diskussion: „Die Zukunft des Campus für Demokratie – eine gesamtdeutsche Verantwortung“

  • Oliver Friederici, Staatssekretär für Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
  • Basil Kerski, Leiter des Europäischen Solidarność-Zentrums Danzig
  • Stefan Gelbhaar, Mitglied des Deutschen Bundestags
  • Uwe Schwabe, Vorstandsvorsitzender des Archivs Bürgerbewegung Leipzig e.V.
  • Evelyn Zupke, SED-Opferbeauftrage beim Deutschen Bundestag

Moderation: Danny Freymark, Vorstandsvorsitzender Förderverein Campus für Demokratie, Mitglied des Abgeordnetenhauses

19:00 Uhr – Empfang und Ausklang der Veranstaltung

Anmeldung

Anmeldungen bitte per Mail an veranstaltungen@aufarbeitung-berlin.de

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Förderverein Campus für Demokratie e.V.