„So konnte es nicht bleiben!“

Storkower Fußgängerbrücke mit Malereien vom 25.11.2023

Zeitzeugengespräch zur Erinnerung an die Mal-Aktion vor 40 Jahren auf der Storkower Fußgängerbrücke

Mittwoch, 6, Dezember 2023, 19 Uhr

Veranstaltungsort

Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Franz-Jacob-Str. 4 B, Veranstaltungssaal im 1.OG.
10369 Berlin

Die über 500 Meter lange Fußgängerbrücke zwischen dem Lichtenberger Wohngebiet Fennpfuhl und dem Friedrichshainer Samariterviertel war Anfang der 80er Jahre ein Un- und Angstort: Die Seitenfenster auf der Friedrichshainer Seite waren mit Blechplatten verschlossen. Viele nannten das verwahrloste Bauwerk Storkower Tunnel.

Am 26. November 1983 bemalten 20 junge Leute den düsteren Ort mit Farbe: Tiermotive, Menschenfiguren, Bäume und Landschaften. Die Stasi untersuchte den Fall. Der SED-Staat verhängte drastische Geldstrafen. Sieben Beteiligte kamen ins Gefängnis. Zahlreiche Jugendliche solidarisierten sich mit der Aktion und brachten durch illegale Sammlungen die komplette Strafsumme von über 30.000 DDR-Mark auf.

Impressionen vom Zeitzeugengespräch zum 40. Jahrestag der Malaktion auf der Storkower Fußgängerbrücke

  • Begrüßung durch BAB-Referentin Elena Demke beim Zeitzeugengespräch zum zum 40. Jahrestag der Malaktion auf der Storkower Fußgängerbrücke

    Elena Demke, Referentin beim Berliner Aufarbeitungsbeauftragten, begrüßte das Publikum im BAB-Veranstaltungssaal in der Franz-Jacob-Straße 4 B

  • Vortrag von Dr. Dirk Moldt zum 40. Jahrestag der Malaktion auf der Storkower Fußgängerbrücke

    Dr. Dirk Moldt hielt den Eröffnungsvortrag und gab einen Überblick zu Malaktionen im öffentlichen Raum in der DDR.

  • Podium beim Zeitzeugengespräch zum 40. Jahrestag der Malaktion auf der Storkower Fußgängerbrücke am 6. Dezember 2023

    Zeitzeugengespräch (von links): Kathrin Siebeck, Dr. Dirk Moldt und Charlotte Feldmann

  • Kathrin Siebeck, 1983 an der Malaktion am 26. November 1983 beteiligt

    Kathrin Siebeck wollte mit der Malaktion ein Zeichen setzen: „Ich hatte genug von der Tristesse und der Stagnation. Es war mir ein Bedürfnis, die Umwelt mitzugestalten.“ Siebeck wurde nach der Malaktion im Storkower Tunnel verhaftet.

  • Zeitzeuge im Publikum beim Gesprächsabend zum 40. Jahrestag der Malaktion auf der Storkower Fußgängerbrücke

    „Meine Freundin war nach der Aktion im Gefängnis – das war unerträglich. Als sie wieder freigekommen war, konnte sie nicht über die Zeit in Haft sprechen. Bis heute nicht“, erzählte ein Zeitzeuge im Publikum, der an der Aktion am 26. November 1983 beteiligt war.

Programm

Begrüßung

Historischer Einführungsvortrag von Dr. Dirk Moldt

Gespräch mit:

Katrin Siebeck, Zeitzeugin, 1983 an der Malaktion beteiligt

Charlotte Feldmann, Zeitzeugin, 1983 an der Malaktion beteiligt

Moderation: Dr. Dirk Moldt, Historiker und Zeitzeuge

Eine Veranstaltung des Jugend[widerstands]museums in Zusammenarbeit mit dem Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Hedwig-Wachenheim-Gesellschaft e. V.

Die Veranstaltung ist Teil eines Projekts des Jugend[widerstand]smuseums, das neben dieser Veranstaltung unter anderem auch eine Wanderausstellung umfasst und von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Bezirkskulturfonds Friedrichshain-Kreuzberg gefördert wird.