Am 25. Oktober 1983 schreibt Udo Lindenberg mit seinem legendären Auftritt im Ost-Berliner Palast der Republik ein Stück deutsch-deutsche Geschichte. Dafür hatte er zuvor acht Jahre gekämpft. Die Veröffentlichung seines Songs „Sonderzug nach Pankow“ (1983), schien zunächst jede denkbare Chance zunichtezumachen. Dieses Lied, in dem Udo Lindenberg Erich Honecker direkt anspricht, wird von vielen Funktionären der DDR als beleidigend und verhöhnend empfunden. Durch die aufkommenden Friedensbewegungen Anfang der 1980er Jahre ist jedoch politisch Vieles in Bewegung geraten. Da sich Lindenberg in der westdeutschen Friedensbewegung engagiert, wird der “Panik-Rocker” nun auch für die Kulturfunktionäre der DDR interessant. Die DDR-Führung glaubt, einen Auftritt Udo Lindenbergs politisch für sich nutzen zu können. Nach langen Verhandlungen folgt die Einladung zum Friedenskonzert in den Palast der Republik nach Ost-Berlin. Was damals im Vorfeld den auftretenden
Künstlern nicht bekannt war: Im Publikum sitzen keine Fans von Udo Lindenberg, sondern ausgesuchte Mitglieder der DDR-Jugendorganisation FDJ. Die wahren Fans müssen draußen bleiben. Der Auftritt ist von der SED mit Hilfe des Ministeriums für Staatssicherheit lückenlos durchgeplant: 1615 Mitarbeiter sind im Einsatz. Überraschungen ausgeschlossen. Dachte man. Es sollte anders kommen.
Reinhold Beckmann (Drehbuch und Produzent) begleitete Udo Lindenberg damals als Tonassistent eines ARD-Kamerateams. Gemeinsam mit Falko Korth (Drehbuch und Regie) rekonstruierte er die Geschichte dieses besonderen Auftritts von Udo Lindenberg in Ost-Berlin.
Mit Hilfe von einzigartigem Archivmaterial (Bewegtbilder, Zitate aus der Stasiakte Lindenbergs) und Zeitzeugeninterviews gelingt es Reinhold Beckmann und Falko Korth, diesen einzigartigen Auftritt noch einmal erlebbar und die historischen Hintergründe nachvollziehbar zu machen.