Am Ende des zweiten Weltkrieges war Woldegk größtenteils zerstört. Viele Woldegker hatten um den 27. April 1945 herum ihre Heimat in Richtung Westen verlassen. Am darauffolgenden Tag erreichte die Rote Armee die Stadt.
In ihrem Gefolge die Kommunistische Partei Deutschlands, die noch im September desselben Jahres die Bodenreform für die sowjetische Besatzungszone verkündete und praktisch anführte. Auch im Raum Woldegk wurden in diesem Zusammenhang alle Güter, die größer als 100 ha waren, enteignet und unter Neubauern und Vertriebenen aufgeteilt.
Während ehemalige Großbauern ihre Scholle und teilweise das Land verlassen mussten, entstanden gleichzeitig neue Siedlungshöfe. Im Zuge der Kollektivierung der Landwirtschaft ab 1952 mussten aber auch diese Neubauern sukzessive und oft unter Gewaltandrohung und -Anwendung bis zum Frühjahr 1960 den neu gegründeten landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) beitreten. Im damaligen Kreis Strasburg entstand die erste LPG bereits 1952.
Der Historiker Christoph Wunnicke beschreibt diese Geschichte von Bodenreform und Kollektivierung der Landwirtschaft am Beispiel des Raumes Woldegk.
Anschließend skizziert Jens Schöne, ebenfalls Historiker und stellvertretender Berliner Aufarbeitungsbeauftragter, die politischen Hintergründe. Im Mittelpunkt stehen dabei jene Entscheidungen, die von den Machthabern in Moskau und Ost-Berlin getroffen wurden, sowie die Frage, wie ihre Umsetzung in der sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR organisiert wurde.