Udo Lindenberg in Ost-Berlin

Pressemitteilung vom 30.09.2024

Nach dem Erfolg im letzten Jahr lädt der BAB am 7.10. wieder zum Film- und Gesprächsabend ins Hackesche Höfe Kino

Ein Konzert für die Geschichtsbücher: Am 25. Oktober 1983 durfte der westdeutsche Musiker Udo Lindenberg nach jahrelangen Bemühungen im Palast der Republik in Ost-Berlin auftreten.
Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr richtet der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB) eine Neuauflage seines Film- und Gesprächsabends „Udo Lindenberg in Ost-Berlin“ aus

am 7. Oktober 2024, 19:30 Uhr,
im Hackesche Höfe Kino, Rosenthaler Straße 40-41, 10178 Berlin
Eintritt: 5 Euro (Eintrittskarten sind ausschließlich über das Hackesche Höfe Kino zu beziehen.)

Auf dem Programm steht der Dokumentarfilm „Die Akte Lindenberg – Udo und die DDR“ von Reinhold Beckmann und Falko Korth. Im Anschluss spricht die Journalistin Antje Bernhardt mit dem Panikorchester-Mitgründer Steffi Stephan, dem Historiker und stellvertretenden Berliner Aufarbeitungsbeauftragten Dr. Jens Schöne und dem ostdeutschen Udo-Fan sowie Zeitzeugen Michael Arno Stephan über die Hintergründe und Folgen des Konzerts. Der Panikorchester-Saxophonist Noah Fischer sorgt mit alten und neuen Udo-Lindenberg-Hits für die musikalische Untermalung.

Neue Broschüre „Udo Lindenberg in Ost-Berlin“ erschienen

Für Interessierte hat der stellvertretende Aufarbeitungsbeauftragte Dr. Jens Schöne gemeinsam mit Antje Bernhardt die Begleitbroschüre „‚…ich sing für wenig Money im Republik-Palast, wenn ihr mich lasst…‘ – Udo Lindenberg in Ost-Berlin“ herausgebracht. Das zehnseitige Heft bietet einen kurzen und niedrigschwelligen Überblick zur Geschichte des Lindenberg-Auftritts und kann auf der Webseite des Berliner Aufarbeitungsbeauftragten heruntergeladen werden.

Hinweis für die Medien

Wir würden uns freuen, wenn Sie über unsere Veranstaltung berichten, und laden Sie herzlich ein, beim Filmabend dabei zu sein. Gern organisieren wir für Sie Interviews mit den Podiumsteilnehmern. Wir bitten um Anmeldung bis zum 4. Oktober 2024 per E-Mail an presse@aufarbeitung-berlin.de.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Berliner Aufarbeitungsbeauftragten mit der Udo Lindenberg Stiftung.

Hintergrund

Udo Lindenberg hatte sich seit den 1970er-Jahren vergeblich darum bemüht, in der DDR auftreten zu dürfen. Mit dem Erstarken der westdeutschen Friedensbewegung, in der sich Lindenberg engagierte, wendete sich das Blatt. Die SED-Führung genehmigte ihm einen Auftritt beim „Friedensfestival“ der Freien Deutschen Jugend (FDJ) 1983 in Ost-Berlin, in der Hoffnung, dies für die DDR politisch ausschlachten zu können. Ein Großaufgebot der Stasi überwachte die Vorbereitungen zum Konzert, den Auftritt des Panikrockers im Palast der Republik und die Reaktionen darauf. Die Stasi-Akten lieferten 30 Jahre später Stoff für eine Fernsehdokumentation von Reinhold Beckmann und Falko Korth rund um den legendären Auftritt. Beckmann gehörte 1983 zum ARD-Kamerateam, das Udo Lindenberg nach Ost-Berlin begleitete.