Friedrichshain und Kreuzberg sind nicht nur durch die Oberbaumbrücke miteinander verbunden. Die beiden Berliner Stadtteile, die 2001 zu einem gemeinsamen Bezirk fusioniert wurden, wiesen bereits während der Zeit der deutschen Teilung viele Gemeinsamkeiten auf. Beide sind ehemalige Arbeiterkieze, in beiden Stadtteilen prägen gründerzeitliche Mietskasernen neben städtebaulichen Vorzeigeprojekten das Bild. Beide Bezirke zogen ab den 1970er-Jahren Menschen an, die alternative Lebensweisen ausprobierten.
Die Entwicklungen in Friedrichshain und Kreuzberg während der deutschen Teilung stehen ab April 2024 im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe „Mein Kiez. Geschichte(n) des geteilten Berlins“ des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB). 35 Jahre nach Friedlicher Revolution und Mauerfall soll den Fragen nachgegangen werden, welche Verbindungen es vor dem Bau der Berliner Mauer 1961 zwischen den Menschen aus beiden Bezirken gab, wie sich der Mauerbau auf das Leben in den Kiezen auswirkte und zu welchen Entwicklungen es ab 1989 kam. Auftakt ist Ende April in Friedrichshain. Im Mai und Juni stehen dann Termine in Kreuzberg auf dem Programm. Die Veranstaltungen finden in Kooperation mit dem FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum statt.
Die Reihe „Mein Kiez“ soll das Interesse für die Geschichte des eigenen Stadtteils während der Teilung Berlins wecken. In Kiezgesprächen und bei Kiez-Spaziergängen wird deutlich, welche Spuren die SED-Diktatur und die Teilung der Stadt im jeweiligen Quartier hinterließen. Der lokale Bezug macht die Auswirkungen von Diktatur und Demokratie auf das Leben der Menschen sichtbar.