Im Sommer 1952, vor 70 Jahren, beschloss die SED-Führung die „Schaffung der Grundlagen des Sozialismus“ in der DDR und leitete in der Folge unter anderem die Kollektivierung der Landwirtschaft ein. Ziel des Beschlusses war es, die privaten Landwirtschaftsbetriebe in Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) zusammenzufassen. Die Beteiligung daran sollte auf Freiwilligkeit beruhen – die Wirklichkeit sah aber anders aus. Landwirte, die sich dem Beitritt in die LPG verweigerten, mussten mit vielfältigen Diskriminierungen durch das SED-Regime rechnen. Viele Bauern flüchteten, andere formierten sich zum Widerstand oder begingen Selbstmord. Bis 1960 wurde nahezu die gesamte DDR-Landwirtschaft in genossenschaftlichen Großbetrieben zusammengefasst.
Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB) möchte hieran erinnern und lädt ein zum
Vortrag und Gespräch mit dem Historiker und stellv. BAB Dr. Jens Schöne.
Thema: Sozialismus auf dem Lande. Die Kollektivierung der DDR-Landwirtschaft 1952/53
Termin: Dienstag, 13. September 2022, 18:30 Uhr
Ort: Dorfkirche Ortwig, 15324 Letschin/OT Ortwig
Moderation: Susanne Kschenka (stellv. Aufarbeitungsbeauftragte des Landes Brandenburg)
Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, dem „Altes Kino“ Letschin e.V., der Gemeinde Letschin und der Evangelischen Kirchengemeinde Letschin-Oderbruch durchgeführt.
Die Veranstaltung findet unter Einhaltung der aktuell geltenden Hygiene- und Abstandsregeln statt.