Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB) geht im dritten Corona-Jahr mit zwei Veranstaltungsreihen an den Start:
So setzt der BAB sein 2021 begonnenes Format „Geteiltes Leben in Berlin“ in diesem Jahr unter dem Titel „mitWirken!“ fort. Vier Online-Diskussionsrunden von Februar bis November thematisieren das Ringen um politische Teilhabe im geteilten Berlin der 1970er und 1980er Jahre. Unsere Podiumsgäste nehmen den Einsatz für Demokratie und Bürgerrechte in Ost- und in West-Berlin in den Blick, debattieren die Wechselwirkungen auf die jeweils andere Hälfte der Stadt und betrachten die Folgen für unsere heutige Gesellschaft.
Die erste Veranstaltung der Reihe mit dem Titel „Demokratie erkämpft!“ am Donnerstag, 17. Februar, 18 Uhr, befasst sich mit den Rahmenbedingungen für politische Teilhabe in Demokratie und Diktatur. Im demokratischen West-Berlin konnten – trotz mancher Widerstände – außerparlamentarische Bewegungen gedeihen. Im Ostteil der Stadt setzte das SED-Regime gesellschaftlichem Mitwirken enge Grenzen. Ein Engagement außerhalb der staatlich gelenkten Organisationen war unerwünscht und konnte gravierende Folgen haben, bis hin zu Haft und Ausbürgerung. Dennoch gelang es engagierten Menschen in der Friedlichen Revolution 1989/90, die SED-Diktatur zu stürzen und die DDR zu demokratisieren. Die Veranstaltung findet wegen der anhaltenden pandemischen Lage ausschließlich digital statt. Sie wird auf dem BAB-YouTube-Kanal live gestreamt und ist anschließend dauerhaft abrufbar.
Bei den weiteren Terminen geht es darum, wie sich engagierte Menschen in Ost- und in West-Berlin Gehör verschafften, welche Möglichkeiten der Einflussnahme es für das unmittelbare Lebensumfeld gab und auf welche Widerstände speziell Jugendliche stießen. Zu diesen Diskussionsrunden möchte der Berliner Aufarbeitungsbeauftragte in seine Räume in Berlin-Lichtenberg einladen, wenn es die Pandemieentwicklung zulässt. In jedem Fall werden die Podiumsgespräche online über den BAB-YouTube-Kanal ausgestrahlt.