Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB), Tom Sello, drängt auf ein stärkeres Engagement des Landes Berlin bei der Entwicklung des Campus für Demokratie auf dem Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg. Das verdeutlichte er heute bei der Vorstellung seiner Tätigkeitsberichte für die Jahre 2018 und 2019 im Abgeordnetenhaus von Berlin.
Sello betonte, dass das vom Bund geplante Archivzentrum, das in den kommenden Jahren auf dem Gelände der Stasi-Zentrale entstehen wird, nicht ausreiche. „Die Aktivitäten des Bundes allein sind kein Konzept für die Campus-Entwicklung“, sagte der Aufarbeitungsbeauftragte. „Soll dieser Ort in seiner Besonderheit erhalten und wahr-genommen werden, bedarf es einer gut abgestimmten Herangehensweise von Kultur- und Erinnerungspolitik, Stadtplanung und wirtschaftlichen Betrachtungen“, so der Aufarbeitungsbeauftragte weiter.
Sello bemängelt zudem den enormen Leerstand auf dem Areal als Folge der komplexen, ungeordneten Eigentumsverhältnisse. „Deshalb ist Berlin als Entwickler auf dem Campus jetzt besonders gefordert.“
Hier gelangen Sie zur vollständigen Rede des Aufarbeitungsbeauftragten. Die Tätigkeitsberichte sind über die Webseite des BAB abrufbar.