Auf Vorschlag des Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ehrt das Land Berlin den Publizisten und Menschenrechtsaktivisten Dr. Rainer Hildebrandt (* 14. Dezember 1914 – † 9. Januar 2004) mit einer Berliner Gedenktafel. Die Tafel befindet sich im Zikadenweg 84 in 14055 Berlin, wo Hildebrandt von 2000 bis zu seinem Tode wohnte.
Rainer Hildebrandt, befreundet mit Widerstandskämpfern gegen den Nationalsozialismus, wurde selbst wegen Wehrkraftzersetzung inhaftiert. Nach dem Krieg mit den Verhältnissen in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) konfrontiert, wurde er zum Mitgründer und Leiter (1948 – 1951) der „Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit“ (KgU). Die Organisation betrieb in West-Berlin einen Suchdienst nach in der SBZ verhafteten und vermissten Personen und unterstützte den Widerstand gegen das kommunistische Regime in der SBZ und später in der DDR. Kurz nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 schloss Hildebrandt sich der Bürgerinitiative „Arbeitsgemeinschaft 13. August e. V.“ an. Bereits ein Jahr später gründete er unter deren Trägerschaft das „Mauermuseum – Museum Haus am Checkpoint Charlie“.
Mit der Berliner Gedenktafel ehrt das Land Berlin seit 1985 Persönlichkeiten und erinnert an Ereignisse oder Institutionen, die zur kulturellen, politischen oder wissenschaftlichen Bedeutung Berlins beitrugen. Für die Umsetzung ist die Historische Kommission zu Berlin verantwortlich.