Zwölf Jahre, von 1949 bis 1961, stand in der Ost-Berliner Stalinallee (heute: Karl-Marx-Allee) das Denkmal des sowjetischen Diktators Josef Wissarionowitsch Stalin. Weder Stalins Tod im Jahr 1953 noch die in der Sowjetunion drei Jahre später einsetzende Entstalinisierung änderten daran etwas. Doch dann, im November 1961, verschwand das Denkmal über Nacht und die Allee wurde umbenannt: ohne Debatte, ohne vorherige Erklärung.
In dieser BABcast-Folge reden der stellvertretende Berliner Aufarbeitungsbeauftragte Dr. Jens Schöne und BAB-Mitarbeiterin Michèle Matetschk über die Hintergründe und Folgen dieser Entwicklung. Vom Stalin-Denkmal ausgehend diskutieren sie, welche Funktionen Denkmälern zukommen, warum sie errichtet werden – und irgendwann dann doch wieder verschwinden.
Musik: Alexander Köpke und Maximilian Schöne, 2020