Sturm auf die Stasi-Zentrale vor 34 Jahren

Demonstrantinnen und Demonstranten stürmen am 15. Januar 1990 die Stasi-Zentrale.

Frank Ebert: „Ein Höhepunkt der Friedlichen Revolution“

Vor 34 Jahren, am 15. Januar 1990, stürmten Demonstrantinnen und Demonstranten die Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg. Die Menschen wollten die Geheimpolizei an der Weiterarbeit hindern und die Vernichtung von Akten stoppen.

Demonstranten bauen am 15. Januar 1990 eine symbolische Mauer vor den Toren der Stasi-Zentrale

Obwohl bereits im Dezember 1989 in zahlreichen Städten der DDR Bezirks- und Kreisdienststellen der Stasi besetzt worden waren, arbeitete das Ministerium für Staatssicherheit in Ost-Berlin unbehelligt weiter. Nur der Name hatte sich in „Amt für Nationale Sicherheit“ geändert. Die Oppositionsbewegung „Neues Forum“ rief daher für den 15. Januar 1990 zur Demonstration vor dem Stasi-Gelände auf. Zehntausende Frauen und Männer folgten dem Aufruf. Ihr Ziel: Sie wollten die Geheimpolizei an der Weiterarbeit hindern. Einige begannen, den Eingang symbolisch zuzumauern.
Unter bis heute ungeklärten Umständen öffneten sich die Tore zum Stasi-Gelände, die Menschen strömten auf das Areal. Wie an anderen Orten bildete sich ein Bürgerkomitee, das die Auflösung der Stasi betreiben und die Vernichtung von Akten verhindern sollte.

Sturm auf die Stasi Zentrale

Der Berliner Aufarbeitungsbeauftragte Frank Ebert sieht in der ersten Besetzung der Stasi-Zentrale im Januar 1990 einen Höhepunkt der Friedlichen Revolution: „Ohne die mutigen Bürgerinnen und Bürger, die die Akten vor der Vernichtung bewahrten, wären viele Verbrechen der Stasi nie ans Licht gekommen und es hätte die zentrale Grundlage für die Rehabilitierungen der Opfer der kommunistischen Diktatur gefehlt.“