Die Roten Listen umfassen 7.087 Arten. Davon gelten 13 % als ausgestorben oder verschollen und 31 % als gefährdet.
Mehrere Großgruppen aus dem Tier-und Pflanzenreich wurden komplett bearbeitet (Gefäßpflanzen, Moose, Flechten, Wirbeltiere, Weichtiere), andere dagegen nur zum Teil, z.B. Algen, Pilze, Spinnentiere, Insekten. Einige Organismengruppen fehlen vollständig (z.B. Ringelwürmer und Krebse), so dass die in den Roten Listen berücksichtigten 7.087 Arten nur einen Teil des Berliner Arteninventars ausmachen.
Die vorliegenden Roten Listen stellen den ersten zusammenfassenden Überblick über die Gefährdung der Flora und Fauna im gesamten Stadtgebiet dar. Um den Informationsgehalt der Roten Listen und deren Einsetzbarkeit als Bewertungsinstrument zu erhöhen, werden diese nicht nur mit Gesamtartenlisten
verknüpft, sondern es werden auch Vorzugshabitate für alle Arten und Gefährdungsfaktoren für bedrohte Arten genannt.
Die wichtigsten Gefährdungsursachen haben sich seit 1991 nur wenig verändert.Vordringlich sind der Erhalt naturnaher Freiflächen und eine Reduktion des Flächenverbrauchs. Aber auch jede/r Einzelne kann dazu beitragen, Lebensräume von Tieren und Pflanzen in der Stadt zu erhalten oder neu zu schaffen und Ressourcen zu schonen. Die schnelle Erreichbarkeit von naturnahen Gebieten im Umland Berlins darf nicht über die Bedeutung von Natur in der Stadt hinwegtäuschen. Die speziellen Bedingungen, unter denen wildlebende Tiere und Pflanzen im städtischen Raum existieren, setzen auch besondere Anstrengungen für
ihren Schutz voraus.
Seit der Veröffentlichung der ersten Berliner Roten Listen im Jahr 1982 organisiert und koordiniert der Landesbeauftragte für Naturschutz und Landschaftspflege in Berlin die Herausgabe und Fortschreibung der Roten Listen im Land Berlin.
Die aktuellen Roten Listen wurden gemeinsam mit der Obersten Naturschutzbehörde herausgegeben. Die Roten Listen der gefährdeten Pflanzen und Tiere von Berlin sind ein Gemeinschaftswerk, an dem rund 50 Personen mitgewirkt haben.