Potsdam - Russische Spuren am Pfingstberg (Tour)

  • Russische Kolonie Alexandrowka

    Die russische Kolonie Alexandrowka ist 1826-27 auf Wunsch Friedrich Wilhelm III angelegt worden.

  • Schloss Belvedere auf dem Pfingstberg in Potsdam

    Blick in den Innenbereich des Schlosses Belvedere auf dem Pfingstberg in Potsdam.

Diese Tour führt in den Norden Potsdams: zum Pfingstberg und der russischen Kolonie Alexandrowka.

Diese Tour führt in den Norden Potsdams. Große Teile des Gebietes gehörten jahrhundertelang dem Militär - Volkspark und attraktive Wohngebiete prägen es heute. Auf dem Pfingstberg stand vor kurzem ein fast verfallenes Schloss. Nun ist es einer der schönsten Aussichtspunkte Potsdams.

Siedlung Alexandrowka

An der Haltestelle Puschkinallee der Buslinien 92 und 96 steigen Sie aus und finden sich scheinbar an der Wolga wieder.

1827 entstand die Siedlung Alexandrowka (1) als Denkmal für die preußisch-russische Allianz im Kampf gegen Napoleon. Die ersten Bewohner waren russische Soldaten, die in preußische Kriegsgefangenschaft geraten waren, als Preußen noch an der Seite der Franzosen kämpfte. Sie wurden auf Geheiß des Königs der Potsdamer Garde einverleibt und bildeten einen Chor. Im Haus Nr. 2 informiert ein Museum über das Leben der ersten Bewohner. Nebenan bietet eine russische Gaststätte Spezialitäten des Landes.

Russisch-orthodoxe Kirche und Jüdischer Friedhof

Zur Siedlung gehört auch die russisch-orthodoxe Kirche (2) auf dem Kapellenberg. Hier finden regelmäßig Gottesdienste statt. Anschließend gelangen Sie zum Jüdischen Friedhof (3). Seit 1743 werden hier Mitglieder der Potsdamer Jüdischen Gemeinde bestattet. Die 1912 erbaute Leichenhalle wurde in der Pogromnacht des 9. November 1938 verwüstet. Erst seit 1990 wird der Friedhof wieder genutzt.

Pfingstberg und Belvedere

Entlang der Friedhofsmauer führt der Weg hinauf zum Pfingstberg mit seinem Belvedere (4). Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. selbst plante die gigantische Aussichtsterrasse nach italienischem Vorbild, an der 1849 bis 1863 gearbeitet wurde. Nach dem Tod des Königs wurden die Arbeiten eingestellt, die Anlage blieb ein Fragment und verfiel. Nach 1961 geriet sie völlig in den Schatten der Mauer. 1988 engagierte sich eine Gruppe junger Potsdamer für die Rettung. Zahlreiche Förderer und Sponsoren ermöglichten in den folgenden Jahren die Restaurierung. Beide Türme sind nun wieder zugänglich. Der Aufstieg wird mit einer Rundumsicht bis weit ins Havelland und in die Berliner City belohnt.

Vor dem Belvedere steht – ebenfalls wieder in alter Schönheit – ein architektonisches Kleinod: der Pomonatempel (5). Als 19-Jähriger entwarf Karl Friedrich Schinkel 1800 dieses Teehäuschen.

Von hier aus führt der Weg im Bogen hinab und an der restaurierten Villa Quandt (Sitz des Fontane-Archivs) vorbei in die Stadt. Bis Anfang der 1990er Jahre galt dieses Viertel als „Verbotene Stadt“ (6). Alle Zugänge waren abgeriegelt, denn hier residierte der sowjetische Geheimdienst (KGB). An diese Zeit erinnert das für Besucher an Wochenenden geöffnete ehemalige Militärgefängnis.

Informationen

Anreise:

Mit der Bahn: Potsdam ist mit der S7 oder dem RE1 zu erreichen.

Mit dem Auto: Über die A115 oder die B1 gelangt man von Berlin nach Potsdam.

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Diese Informationen entstammen dem Ausflugsflyer "Potsdam" der S-Bahn Berlin. Die Ausflugstipps sind Bestandteil der S-Bahn-Ausflugsflyer (Erstellung durch Kontur GbR). Die S-Bahn-Ausflugsflyer sind in allen S-Bahn-Kundenzentren kostenlos erhältlich.

Quelle: S-Bahn Berlin

Aktualisierung: 26. Mai 2020