Über den Dialogprozess
Ziel der Stadtdebatte “Alte Mitte – neue Liebe?” war es, die Berlinerinnen und Berliner, Interessierte und die Fachwelt einzuladen, über neue Entwicklungsmöglichkeiten der Berliner Mitte nachzudenken und zu diskutieren. Am Ende der Diskussion stehen Entwicklungsziele in Form von 10 Bürgerleitlinien, auf die sich die Beteiligten im Laufe des Jahres einigen konnten.
Die Stadtdebatte wurde im Auftrag des Berliner Abgeordnetenhauses von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt durchgeführt. Diese hat im Jahr 2014 das Kuratorium Berliner Mitte als beratendes Gremium für die Verfahrensqualität einberufen und Ende 2014 die Geschäftsstelle für die praktische Umsetzung eingerichtet. Im Rahmen der Stadtdebatte wurden in über 20 verschiedenen Veranstaltungen (vor Ort und digital) insgesamt über 10.000 Menschen beteiligt. Die Stadtdebatte war in zwei Phasen unterteilt.
Erste Dialogphase (Februar bis 5. September 2015)
In der ersten Dialogphase ging es darum, herauszufinden, wie Berliner und Besucher das Areal zwischen Fernsehturm und Spree wahrnehmen und was sie sich für die zukünftige Entwicklung wünschen.
In unterschiedlichen Formaten von Fachkolloquien über einen Online-Dialog bis hin zu Straßentheater und Erkundungstouren wurden verschiedene Zielgruppen angesprochen. Nach Möglichkeit wurden bei allen Veranstaltungen “Dialogbotschafter” gewonnen, die als Teilnehmende die Ergebnisse der verschiedenen Veranstaltungen weitertragen und so sicherstellten, dass diese auch im weiteren Verlauf berücksichtigt wurden.
Zum Halbzeitforum wurden alle Diskussions-Ergebnisse in 15 Thesen zur Berliner Mitte zusammengefasst, wo sie vorgestellt und gemeinsam diskutiert wurden. Ein Stimmungsbild auf der Veranstaltung ergab, dass es zu zehn Thesen sehr geringe Widerstände gab. Fünf Thesen waren dagegen strittig bzw. wurden von der Mehrheit abgelehnt.
Zweite Dialogphase (5. September bis 28. November 2015)
In der zweiten Dialogphase wurden die Thesen weiter vertieft und konkretisiert. Dabei wurde der Fokus auf die konsensfähigen Thesen gelegt. Diese Thesen betrafen vor allem die Bedeutung der Berliner Mitte. Im Ergebnis entstand ein gemeinsames, “rundes Bild”, in dem sich die jeweiligen Schwerpunkte der Thesen sinnvoll ergänzten. Auch hierfür wurden verschiedene Dialogbausteine (Veranstaltungen und Online-Dialog) angeboten, in denen wiederum unterschiedliche Perspektiven eingefangen wurden.
Zum Abschluss der Stadtdebatte konnten sich die Teilnehmenden so auf 10 Bürgerleitlinien zur Bedeutung und Rolle der Berliner Mitte einigen. Zentrales Ergebnis ist, dass die Berliner Mitte ein offener, öffentlicher und nicht-kommerzieller Ort ist. Geschichte, Kultur und Politik sollen hier erlebbar werden. Der Ort soll ökologisch nachhaltig sein, dem Stadtklima und der Erholung dienen, verkehrsberuhigt werden, das Spreeufer soll besser zugänglich und die Sichtachsen erhalten werden. Die Berliner Mitte soll stetig in einem gemeinsam getragenen Prozess weiterentwickelt werden und flexibel für die Anforderungen von heute und morgen gestaltet sein.
Die Ergebnisse des Verfahrens wurden als Bürgerleitlinien im Juni 2016 vom Abgeordnetenhaus fraktionsübergreifend als Arbeitsgrundlage zur weitere Entwicklung des Stadtraums beschlossen.
Auf dieser Seite bieten wir die wichtigsten Ergebnisse dieses Prozesses für Sie zum Download an. Neben den 10 Bürgerleitlinien finden Sie hier auch die Kurzdokumentationen der Bürgerwerkstätten, der Fachkolloquien und des begleitenden Online-Dialoges.