Sinthujan Varatharajah stellt sein*ihr aktuelles Buch “an alle orte, die hinter uns liegen” vor und kommt mit Tania Martini (taz) ins Gespräch.
Eine Frau steht drei Elefanten in einem deutschen Zoo gegenüber. Es ist Sinthujan Varatharajahs Mutter. Die Frau, eine Asyl suchende Tamilin, und die Elefanten haben etwas gemeinsam: Sie haben eine weite Reise hinter sich. Alle vier wurden verschleppt oder vertrieben und treffen in einem sogenannten Elefantenhaus aufeinander. Von diesem Moment aus begibt sich Sinthujan Varatharajah auf eine intensive Spurensuche und verknüpft Augen öffnend Aspekte globaler Kolonialismen mit europäischer Asylpolitik.
Mit großer Klarheit stellt Sinthujan Varatharajah grundsätzliche Gewissheiten infrage und wählt dabei einen persönlichen Zugang, der sich ins Gedächtnis brennt.
Sinthujan Varatharajah lebt als freie*r Wissenschaftler*in und Essayist*in in Berlin, wo sie*er die Veranstaltungsreihe “dissolving territories: kulturgeographien eines neuen eelam” kuratiert. Sie*er studierte Politische Geographie und war mit der Forschungs- und Kunstinstallation “how to move an arche” Teil der 11. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst. 2017 –2018 war sie*er Vorstandsmitglied des Beirats für Asylfragen der Europäischen Kommission und arbeitete über mehrere Jahre hinweg für verschiedene Menschenrechtsorganisationen in London und Berlin.
Tania Martini ist taz-Redakteurin für das Politische Buch und Kultur. 2020-2022 war sie Jurorin des Deutschen Sachbuchpreises sowie der monatlichen Sachbuch-Bestenliste von ZEIT, ZDF und Deutschlandradio. Bevor sie zur taz kam studierte sie Gesellschaftswissenschaften, Philosophie und Psychoanalyse in Frankfurt/Main und lebte als Redakteurin und Lektorin in Wien.
20. Juni 2023, 19 Uhr
- Eintritt frei
- Voranmeldung unter diesem Link
- Garten der Bezirkszentralbibliothek Pablo Neruda