Name: Neruda

Pablo Neruda vor Fototapete in Boot

06. November 2021 - 15. Januar 2022

Eine Umfrage im Ausstellungsformat

Die Bezirkszentralbibliothek von Friedrichshain-Kreuzberg ist seit 2012 nach dem chilenischen Dichter, Diplomaten und Politiker Pablo Neruda benannt. Mit dieser Entscheidung wurde dem Wunsch vieler Mitarbeiter*innen und Bürger*innen entsprochen, an die Namensgebung der größten Bibliothek in Friedrichshain von 1974 bis 1989 anzuknüpfen. Im vergangenen Jahr wandten sich zwei Bürger*innen unabhängig voneinander an die Bibliothek und die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) mit dem Wunsch nach einer Umbenennung. Hintergrund ist einerseits das Bekenntnis Pablo Nerudas in seiner Autobiografie „Ich bekenne, ich habe gelebt“, eine Frau vergewaltigt zu haben sowie andererseits die später bekannt gewordene Verleugnung seiner schwer kranken Tochter aus erster Ehe.

Nach welchen Kriterien können und wollen wir über die Würdigung öffentlicher Personen entscheiden? Sollten Institutionen wie Bibliotheken überhaupt noch nach Personen benannt werden? Welche diskursiven oder künstlerischen Optionen zum offenen Umgang mit Ambivalenz gibt es alternativ zu Ab- oder Umbenennung? Die Stadtbibliothek Friedrichshain-Kreuzberg entschied sich, die aufkommenden Fragen rund um die Person Neruda, #MeToo und Erinnerungskultur in eine Ausstellung fließen zu lassen, in deren Rahmen die Besucher*innen ihre Positionen einbringen können. Die Ergebnisse werden nach Beendigung der Umfrage an die BVV übergeben als Basis für die anschließende Entscheidung zum weiteren Umgang mit dem Namen der Bibliothek.
Die Ausstellung “Name: Neruda. Eine Umfrage im Ausstellungsformat” umfasst das dichterische, politische und private Leben Pablo Nerudas sowie seine Rezeption in Chile, der DDR und dem wiedervereinigten Berlin.

Ausstellungseröffnung 06. November 2021

  • 11-18 Uhr ist die Ausstellung zugänglich.
  • 17 Uhr Grußworte von Werner Heck (Bezirksverordneter BVV Friedrichshain-Kreuzberg (Bündnis 90 / Die Grünen), Vorsitzender im Ausschuss für Kultur und Bildung), Gabriele Schneider (Leiterin der Bezirkszentralbibliothek Pablo Neruda) und Pamela Cuadros (Teil des Kuratorinnenteams)
  • 18 Uhr Aufführung Canto General (Der große Gesang) im Garten hinter der Bibliothek

Fragen zum Ausstellungsprojekt bitte an neruda@ba-fk.berlin.de

06.11.2021 – 15.01.2022
Bezirkszentralbibliothek Pablo Neruda
(Zeitweise eingeschränkter Zugang am 04. Dezember aufgrund einer Veranstaltung.)

Eintritt frei