Pablo Neruda wurde 1904 als Neftali Ricardo Reyes in Chile geboren. Das Pseudonym Pablo Neruda legte er sich 1920 in Anlehnung an den tschechischen Dichter Jan Neruda zu und veröffentlichte bereits während seiner Schulzeit erste Gedichte. Nach seinem Pädagogik-Studium trat Neruda 1927 den Konsularischen Dienst an, der ihn unter anderem nach Südostasien, Argentinien und ab 1935 nach Spanien führte. Als Honorarkonsul pflegte er in Madrid einen freundschaftlichen Umgang mit der jungen Dichtergeneration Spaniens, z.B. Garcia Lorca, Alberti oder Guillèn.
Als Anfang November 1936 die Putschisten vor den Toren Madrids standen, flüchtete Neruda nach Paris, wo er sich einer Gruppe spanischer Politiker*innen, Künstler*innen und Journalist*innen anschloss, darunter auch Pablo Picasso. 1943 bat er um seine Entlassung aus dem Diplomatischen Dienst und kehrte nach Chile zurück. Dort trat er 1945 in die kommunistische Partei Chiles ein und wurde zum kommunistischen Senator für Südchile gewählt. Aufgrund seiner starken Proteste gegen die Politik seiner Regierung wurde seine parlamentarische Immunität aufgehoben. Er sollte vor Gericht gestellt werden. 1948 entzog er sich der Verhaftung und ging ins Exil, zunächst nach Argentinien später Europa.
1950 erschien in Mexiko sein bedeutendstes Werk „Canto General“ (Der Große Gesang). 1952 kehrte er wieder nach Chile zurück und widmete sich fünf Jahre lang ausschließlich seinem dichterischen Schaffen. Anschließend reiste er wieder um die Welt und nahm an Konferenzen und Debatten teil. 1969 wurde er zum Präsidentschaftskandidaten der Kommunistischen Partei Chiles nominiert. Nicht nur wegen seines Gesundheitszustandes sondern auch zugunsten von Salvator Allende verzichtete Neruda auf die Kandidatur.
1971 erhielt Pablo Neruda den Literatur-Nobelpreis. 1973 starb Neruda an Krebs. Sein Anwesen wurde nach seinem Tod geplündert. Sein Begräbnis wurde zu einem ersten Protest gegen die Militärjunta.