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Neukölln im Portrait
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Der Reuterkiez, auch Reuterquartier oder Kreuzkölln genannt, liegt im Norden von Neukölln. Das Gründerzeitquartier ist arm und reich, hip und rau zugleich.
Der Reuterkiez ist lebendig, bunt - und sehr, sehr hip. Er ist zum Sehnsuchtsort geworden für die Jungen und Junggebliebenen, die Expats, Abenteuerlustigen und Nachteulen. Die Menschen, die hierherkommen, suchen das Berlin, das aufregend, rau und authentisch ist. Dass das trotz heftigem Zuzug halbwegs klappt, liegt auch daran, dass der alte Reuterkiez nach wie vor zu sehen ist.
Der Reuterkiez liegt im Norden von Neukölln, an der Grenze zu Kreuzberg. Seinen Namen hat er vom Reuterplatz. Er liegt im Zentrum des Kiezes und ist nach Schriftsteller und Dichter Fritz Reuter benannt. Das Quartier wird von Maybachufer, Kottbusser Damm, Sonnenallee, Wildenbruchstraße und Kiehlufer begrenzt. Rund 19.000 Menschen leben hier auf rund 70 Hektar Fläche. Damit ist Kreuzkölln eines der am dichtesten besiedelten Gebiete Berlins.
Charakteristisch für den Reuterkiez sind die Altbauten aus der Gründerzeit. Dazu gehören nicht nur die Vorderhäuser an der Straße, sondern auch die vielen Hinterhäuser und die Höfe samt Bebauung. Wohn- und Arbeitsort lagen früher oft dicht beieinander. Die kleinen Läden und Werkstätten in Häusern und Höfen, die Fabrikgebäude und Gewerbehöfe im Kiez zeugen heute noch davon. In den Wohnungen leben Menschen aus ganz unterschiedlichen Kulturen. Der Kiez ist ziemlich jung und ein bisschen laut. Nicht alle hier haben viel Geld. Andere wiederum wohnen in einer großzügigen Eigentumswohnung, auf Zeit oder sie feiern bis spät in die Nacht. In diesem Spannungsfeld bewegen sich alle, die den Norden Neuköllns besuchen oder beschließen, etwas länger zu bleiben.
Kreuzkölln zählt schon seit ein paar Jahren zu den beliebtesten Ausgehmeilen in Berlin. Restaurants und Cafés, Bars und Kneipen gibt es hier zuhauf - vor allem in Weser-, Hobrecht- und Pannierstraße. Man hat die Wahl zwischen zahlreichen Küchenrichtungen von Italienisch bis Mexikanisch, zwischen günstigem Bier und feinen Cocktails, Pfannkuchen und veganer Patisserie. Tagsüber lädt der Reuterkiez zu einem Einkaufsbummel ein. Die kleinen Läden bieten alles, was die großen Ketten nicht im Sortiment haben. Vintage-Mode, Schallplatten, Spielzeug, Schmuck, Naturkosmetik, Kimonos - das und mehr gibt es hier in oft liebevoll eingerichteten Shops und mit persönlicher Beratung. Wer Stoffe, Garne und Nähzubehör sucht, wird beim Neuköllner Stoff fündig, einem großen Stoffmarkt am Maybachufer. Am selben Ort findet außerdem zweimal wöchentlich der Türkenmarkt statt, ein Wochenmarkt mit Obst, Gemüse, türkischen Spezialitäten und vielem mehr.
Wer's ein bisschen grüner mag, spaziert und flaniert an den Ufern des Landwehrkanals entlang oder geht zum Reuterplatz mit Bäumen, Spielplatz und Springbrunnen. An der Pannierstraße liegt eine Kleingartenkolonie, am Kiehlufer der Weichselplatz mit hohen Bäumen, Spielflächen für Kinder und drei Tischtennisplatten. Größere Grünflächen wie der Volkspark Hasenheide und der St.-Jakobi-Kirchhof sind fußläufig erreichbar. Letzterer steht als Gartendenkmal unter Denkmalschutz.
Ob vor der Bar, vorm Restaurant oder auf dem Rückweg zum Hotel: Im Reuterkiez gilt, wie im Rest Berlins auch, nach 22 Uhr Rücksicht auf die Anwohner:innen zu nehmen und dementsprechend seinen Geräuschpegel anzupassen.
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