Der Wedding vereint in sich mehrere Kieze, die, so unterschiedlich sie sein mögen, alle etwas gemeinsam haben: Die Bevölkerungsstruktur. Durch die starke industrielle Prägung des Bezirks im 19. und 20. Jahrhundert haben sich vor allem Arbeiter im "roten" Wedding angesiedelt. Die lange Vergangenheit als Arbeiterviertel ist auch heute noch zu spüren.
Wedding
Im ehemals "Roten Wedding" leben heute die Arbeiter von einst neben Einwanderern und Studenten in recht günstigen Altbauten. Und ein Strandbad gibt es auch.
Schmelztiegel der Kulturen
Neben die Arbeiter sind heute Menschen aller Berufsgruppen getreten. Die besondere Mischung aus den klassischen Arbeiterwohnungen und Altbauten zu erschwinglichen Mietpreisen ziehen bis heute viele Studierende und Künstler an. Zusammen mit dem hohen Migrantenanteil ergibt sich eine bunte Mischung: Wedding ist ein wahrer Schmelztiegel der Kulturen. Hier macht die Shisha-Bar neben dem Currywurst-Stand auf und auf dem Wochenmarkt findet man türkische Stoffe ebenso wie das Bio-Obst aus Brandenburg.
Gute Verkehrsanbindung
Der Wedding ist eher ein Bezirk zum Leben als zum Ausgehen. Natürlich kann man hier in zahlreichen Cafés und Kneipen gemütlich sitzen, aber einen In-Club oder eine Disco sucht man hier vergebens. Natürlich muss der Weddinger die Wochenenden nicht zu Hause verbringen. Durch die hervorragenden Verkehrsanbindungen und die zentrale Lage des Bezirks ist man schnell in Prenzlauer Berg oder Friedrichshain.
Leopoldplatz und Müllerstraße
Der Leopoldplatz, von den Berlinern auch kurz Leo genannt, liegt im westlichen Teil des Weddings. Der Platz wird geschmückt von der von Schinkel erbauten Nazarethkirche. Die an den Platz angrenzende Müllerstraße bietet zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten. Die Beuth Hochschule für Technik beschert diesem Kiez ein studentisches Flair. Rund um die Müllerstraße eröffnen ständig neue Bars und Kneipen und die Immobilienmakler werben verstärkt um studentische Mieter. Auch die Charité hat hier einen ihrer Berliner Hauptstandorte.
Afrikanisches Viertel
Nordwestlich des Leopoldplatzes erstreckt sich das Afrikanische Viertel, in dem die Straßennamen Bezug auf die deutsche Kolonisation in Afrika nehmen. Innerhalb des Viertels befindet sich die Friedrich-Ebert-Siedlung, die unter den Architekten Paul Mebes und Paul Emmerich von 1928 bis 1939 gebaut wurde und heute unter Denkmalschutz steht. Von hier ist es nicht weit zum weitläufigen Volkspark Rehberge mit dem Freibad am Plötzensee und zum Schillerpark.
Sprengelkiez
Südlich des Leos liegt der Sprengelkiez rund um den Sparrplatz, weshalb er auch "Sparrplatz-Kiez" genannt wird. Hier leben überdurchschnittlich viele Menschen zusammen auf relativ engem Raum, denn die fünfgeschossigen Mietshäuser wurden Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet um eine optimale Grundstücksausnutzung zu erreichen. Aber auch hier gilt, was für den gesamten Stadtteil gilt: die Mischung macht das Leben im Wedding interessant.