Die Baubranche gehört zu den ressourcenintensivsten und klimarelevantesten Branchen überhaupt, was Einsparungen in diesem Sektor besonders relevant macht. Können Sie die Einsparungen und positiven Umwelteffekte durch den Einsatz des Eco-Twins quantifizieren?
In einem ersten Schritt wird durch die Schaffung einer durchgängigen digitalen Lösung der Embodied Carbon eines aktuellen Entwurfsstandes des GROPYUS Bausystems mit einer Referenz in konventioneller Bauweise verglichen. Dabei wird die Einsparung im Embodied Carbon vor allem durch einheitliche, vergleichbare Berechnungen ermöglicht und mit Hilfe dieser Analysen im Produktentwicklungsprozess optimiert.
Im zweiten Schritt wird neben der weiteren Optimierung des Embodied Carbon auch der Operational Carbon weiter reduziert. Um dabei eine möglichst effiziente Lösung zu erhalten, hilft der Eco-Twin bei der Schaffung von Vergleichswerten, die es ermöglichen, neue Aufwände für den energiepositiven Betrieb mit dem Herstellungsaufwand, den Austauschzyklen und in der Nachnutzung und den damit zusammenhängenden Umweltwirkungen zu erhalten. Anders als bei anderen Lösungen, die am Markt bekannt sind, kann beim Eco-Twin eine Live- Datenbank im Hintergrund gepflegt werden und dadurch die tatsächliche Verbesserung zu vorherigen Versionen stetig aktuell und nachvollziehbar belegt werden. Daher ist – abhängig vom jeweils betrachteten Szenario (konservative bis progressive Marktentwicklung) – eine lineare bis exponentielle Steigerung des Einsparpotenzials zu erwarten.
Werden jedes Jahr z. B. 44.000 m2 BGF, ohne Berücksichtigung einer Zuwachsrate, gebaut, kann GROPYUS bis 2050 – verglichen mit dem Bau konventioneller Referenzgebäude – ca. 1,4 Mio Tonnen CO2 einsparen. Bei gleichen Ausgangswerten, aber einer Wachstumsrate von 10% jährlich, steigert sich die Einsparung auf etwa 6,6 Mio. Tonnen. Bei einer Steigerung um 30% in den nächsten 5 Jahren und 5% in den Folgejahren beträgt die kumulierte Einsparung ca. 8 Mio. Tonnen CO2. 8 Mio. Tonnen CO2 entsprechen dem jährlichen CO2-Ausstoß von 4,44 Mio. Autos mit einem Streckenaufwand von 15.000 km.