Neue DFG-Förderung für fünf Graduiertenkollegs in Berlin mit 22,5 Mio. Euro – zwei davon internationale Forschungsprogramme mit Partnerhochschulen in Kanada und Südafrika
Pressemitteilung vom 10.05.2021
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat 22,5 Mio. Euro für fünf Graduiertenkollegs in Berlin aus den Bereichen Lebenswissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, Literatur, Globalgeschichte und Medizin bewilligt, das teilte die Förderorganisation heute in Bonn mit. Damit waren alle fünf Anträge aus Berlin in der Auswahlrunde der DFG erfolgreich, jeweils zwei von der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin sowie ein Vorhaben der Charité – Universitätsmedizin Berlin. In den kommenden viereinhalb Jahren werden mit den Fördermitteln rund 100 neue Stellen für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler geschaffen und ihre Forschungsvorhaben in thematisch fokussierten Promotionsprogrammen mit strukturierten Qualifizierungsrahmen gefördert. In den zwei neu bewilligten Graduiertenkollegs werden die Nachwuchsforschenden in internationalen Teams arbeiten. Das deutsch-kanadische Graduiertenkolleg der Freien Universität Berlin in Kooperation mit der McGill University in Montreal und der University of British Columbia in Vancouver widmet sich der Erforschung der Wechselwirkung von Polyelektrolyten mit Biosystemen und will daraus Erkenntnisse für pharmazeutische Wirkstoffe ableiten. An der Humboldt-Universität zu Berlin wird ein neues deutsch-südafrikanisches Graduiertenkolleg zusammen mit der Inyuvesi YakwaZulu-Natali in Durban, der Universiteit Stellenbosch und der University of the Western Cape in Kapstadt aufgebaut. Ziel ist, die wechselseitigen Einflüsse von Religion und sozialen Transformationsprozessen zu erforschen und zum besseren Verständnis der komplexen Zusammenhänge zwischen Religion und Gesellschaft beizutragen.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller: „Alle fünf Berliner Anträge sind hervorragend bewertet und bewilligt worden, das ist eine großartige Leistung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität, der Humboldt-Universität und der Charité und ihrer Partnereinrichtungen. Ich gratuliere allen Beteiligten ganz herzlich zu diesem Erfolg und freue mich, dass damit die Förderung der Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler in Berlin weiter gestärkt wird. Die internationale Kooperation ist eine besondere Stärke der Brain City Berlin, das zeigt sich erneut in der Förderentscheidung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Ich konnte mich davon persönlich etwa bei einem Besuch an der McGill University in Montreal vor drei Jahren überzeugen und freue mich, dass die bestehenden Kooperationen unserer Forscherinnen und Forscher neue Früchte tragen. Diese Verbindungen stehen beispielhaft für die vielen internationalen Kooperationen, die Berlin mit Wissenschaftseinrichtungen auf der ganzen Welt pflegt. Ich wünsche allen Beteiligten gutes Gelingen für ihre Vorhaben und den künftigen Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforschern viel Erfolg für ihre Arbeiten!“
Die Förderung für drei der Graduiertenkollegs wird ab dem 1. Oktober 2021 fortgesetzt. Für die zwei neuen, internationalen startet sie am 1. Juli 2021 und am 1. Januar 2022. Insgesamt fördert die DFG damit nunmehr 28 Graduiertenkollegs in Berlin, davon sieben in Kooperation mit Universitäten im Ausland.
Folgende Graduiertenkollegs haben die Förderung erhalten:
Internationales Graduiertenkolleg (neu): „Charging into the future: Verständnis der Wechselwirkung von Polyelektrolyten mit Biosystemen“, antragstellende Hochschule: Freie Universität Berlin, Partnerinstitutionen: McGill University, Montreal, Kanada; University of British Columbia, Vancouver, Kanada; Fördersumme: 3,5 Mio. Euro
Internationales Graduiertenkolleg (neu) „Transformative Religion: Religion als situiertes Wissen in sozialen Transformationsprozessen“, antragstellende Hochschule: Humboldt-Universität zu Berlin, Partnerinstitution: Inyuvesi YakwaZulu-Natali (UKZN), Durban, Südafrika; Universiteit Stellenbosch, Stellenbosch, Südafrika; University of the Western Cape, Kapstadt, Südafrika; Fördersumme: 4,4 Mio. Euro
Graduiertenkolleg (Fortsetzung): „Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen“, antragstellende Hochschule: Humboldt-Universität zu Berlin, Fördersumme: 4,6 Mio. Euro
Graduiertenkolleg (Fortsetzung): „Global Intellectual History – Transfers, Ideenzirkulation, Akteure (18.-20. Jahrhundert), antragstellende Hochschulen: Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, beteiligte Institutionen: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin; Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG), Berlin; Fördersumme: 5,1 Mio. Euro
Graduiertenkolleg (Fortsetzung): „BIOQIC – Biophysikalisch fundierte, quantitative Bildgebung für die klinische Diagnose“, antragstellende Hochschulen: Charité –Universitätsmedizin Berlin (Humboldt-Universität zu Berlin, Freie Universität Berlin), beteiligte Institutionen: Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), Berlin; Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in der Helmholtz-Gemeinschaft, Berlin; Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB), Berlin; Fördersumme: 4,9 Mio. Euro