Solarcity Konferenz 2023 - Photovoltaik in Gewerbe- und Wohnungswirtschaft: Alle Potentiale nutzen!

Berlin wird zur „Solarcity“, denn auf dem Weg zur Klimaneutralität spielt Energie aus Solarkraft eine wichtige Rolle. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe treibt den Solarausbau voran, mit dem Ziel bis zum Jahr 2035, 25 Prozent der erzeugten Energie aus Sonnenenergie zu gewinnen. Zu dem Thema “Photovoltaik in Gewerbe und Wohnungswirtschaft“ kamen am Dienstag, 17.10.23, Expertinnen und Experten aus der Energiewirtschaft, Berliner Unternehmen, Vertreterinnen und Vertreter der Wohnungswirtschaft sowie Startups und Studierende auf Einladung der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe zur jährlichen Masterplan Solarcity-Konferenz zusammen.

Im Fokus des Konferenzprogramms am EUREF Campus in Schöneberg stand diesmal die Frage, wie das Potenzial des Solarausbaus im Berliner Gewerbe und in der Wohnungswirtschafts schneller erschlossen werden kann, denn laut Monitoringbericht 2022 des Masterplans Solarcity Berlin nutzt die Berliner Wirtschaft derzeit weniger als 3 Prozent des eigenen Solarpotenzials. Darüber hinaus erhielten die Teilnehmenden Einblicke in die bald startende berlinweite Solarcity-Kampagne, mit der der Solarausbau unterstützen werden soll.

Dr. Severin Fischer, Staatssekretär der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe: „Um unser Masterplanziel von 25 Prozent Solarstrom am Berliner Strommix zu erreichen, brauchen wir noch mehr Tempo. Der Schlüssel für einen schnellen Ausbau liegt auf den großen Dachflächen unserer Stadt – gerade auf den Immobilien von Gewerbe und Wohnungswirtschaft. Die Messe Berlin hat mit dem Baubeginn in diesem Monat vorgemacht, was möglich ist: 20.000 Solarmodule auf ihren Dächern werden bis Ende kommenden Jahres installiert sein. Damit entsteht in Berlin die drittgrößte Dach-Solaranlage Deutschlands. Wir brauchen in Berlin mehr solcher Vorreiterinnen und Vorreiter, die auf ihren ungenutzten Dachflächen zu Produzenten von nachhaltiger Solarenergie werden.“

Bei der Konferenz wurden auch die Gewinnerinnen und Gewinner des Studierendenwettbewerbes für Solararchitektur prämiert. Die Senatsverwaltung lobte den Preis bereits zum dritten Mal aus. Gewonnen hat das Team aus dem Studiengang „Planung nachhaltiger Gebäude“ der Berliner Hochschule für Technik. In dem Siegerentwurf zur Umnutzung und Weiterentwicklung eines alten Ziegeleigeländes im Brandenburgischen Muckwar war die Nutzung solarer Technologie integraler Bestandteil der Konzeption und hat die Fachjury überzeugt. Die Teammitglieder sind: Tony Ayoub, Sandra Beindressler, Julian Christoph Böhme, Lukas Karl Borchelt, Rasmus Johannes König, Lina Rüttiger, Ngoc Mai Thanh Vu.

Masterplan Solarcity und Solarausbau in Berlin

Mit dem Masterplan Solarcity Berlin wird der beschleunigte Ausbau der Solarenergie in der Hauptstadt vorangetrieben, um eine klimagerechte und resiliente Energieversorgung sicherzustellen. Expertinnen und Experten haben gemeinsam mit dem Fraunhofer ISE einen Maßnahmenkatalog mit 27 Maßnahmen entwickelt. Mehr Informationen erhalten Sie unter: Masterplan Solarcity – Berlin.de

Im Jahr 2022 sind in Berlin 3.700 Solaranlagen mit einer Leistung von 32,9 Megawatt Peak (MWp) neu installiert worden. Das entspricht einem Plus von rund 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil vom Solarstrom am Berliner Strommix stieg damit auf 3,5 Prozent. Der positive Trend des Jahres 2022 setzt sich im Jahr 2023 noch stärker fort. Zwischen Januar und Juli 2023 wurden in Berlin 4.863 neue Solaranlagen angeschlossen, deutlich mehr als im gesamten Jahr zuvor. Damit stieg die Gesamtzahl der Solaranlagen in Berlin auf über 20.000. In Relation zur Landesfläche zählt Berlin damit beim Zubau von Solaranlagen zur Spitze der deutschen Bundesländer.

Mit dem Förderprogramm SolarPlus wird der Ausbau der Photovoltaik von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gefördert. Seit Februar dieses Jahres zählen dazu auch Steckersolargeräte, sogenannte „Balkonkraftwerke“. Für diese Anlagen können Mieterinnen und Mieter und seit neuestem auch Eigentümerinnen und Eigentümer von selbstgenutztem Wohneigentum und Pächterinnen und Pächter von Kleingartenparzellen und Erholungsgärten einen Zuschuss von 500 Euro erhalten. Denn: Auf dem Weg zur Klimaneutralität in Berlin zählt jedes Dach, jeder Balkon und jede Anlage.