Wirtschafts- und Innovationsbericht 2021/2022 veröffentlicht
Pressemitteilung vom 07.10.2022
Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe hat ihren Wirtschafts- und Innovationsbericht 2021/2022 veröffentlicht, in dem schwerpunktmäßig die konjunkturelle Entwicklung Berlins sowie die wirtschafts- und innovationspolitischen Aktivitäten der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe seit dem letzten Jahr dokumentiert werden.
Die Berliner Wirtschaft konnte sich 2021 stabilisieren und steigerte das reale Bruttoinlandsprodukt um 3,3 %, nach einem pandemiebedingten Rückgang von 3,8 % im Vorjahr. Damit glich Berlin einen großen Teil der Einbußen aus 2020 aus und knüpfte an die Wachstumszahlen der Jahre vor der Corona-Pandemie an. Insgesamt lag das Bruttoinlandsprodukt 2021 in Berlin bei rund 163 Mrd. €; dies waren 8,4 Mrd. mehr als im Vorjahr.
Wichtiger Treiber dieser positiven Entwicklung war auch 2021 das agile Innovationsgeschehen in der Stadt, eingebettet in die zusammen mit Brandenburg seit nunmehr 15 Jahren gelebte Gemeinsame Innovationsstrategie innoBB 2025. Der bisherige Erfolg der innoBB zeigt sich in den Kernindikatoren: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Clusterkernen stieg seit 2011 merklich stärker an als im Regional- und Metropolregionenvergleich.
Insbesondere die Digitalwirtschaft und das Startup Ökosystem sind zentrale Erfolgsfaktoren der positiven Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Berlin. Berlin zählt zu den Spitzenstandorten für Digital-Gründungen und für Deep Tech. Inzwischen erfolgt jede achte deutsche Digital-Gründung in Berlin. Jeder sechste neue Arbeitsplatz in Berlin entsteht aktuell in der Digitalwirtschaft. Hinzu kommen über 100 private und öffentliche Innovationslabore, Gründungszentren, Acceleratoren und Inkubatoren sowie ebenso viele Coworking Spaces, in denen Gründerinnen und Gründer, Kreative und Selbstständige ihre innovativen Geschäftsideen vorantreiben. Mit mehr als 700 Startup-Gründungen im Jahr 2021 ist Berlin nach wie vor Deutschlands Gründungshauptstadt. Im Jahr 2021 gab es in Berliner Startups über 500 Finanzierungsrunden mit einer Gesamtsumme von rd. 10,5 Mrd. €. Damit flossen in 2021 60 % aller in deutsche Startups getätigten Investitionen in Berliner Unternehmen.
Berlin befindet sich auf dem Weg zur Klimaneutralität. Um die gesetzlich verankerten Klimaschutzziele zu erreichen, wurde das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK 2030) in einem breit getragenen Beteiligungsprozess erarbeitet. Trotz der pandemiebedingt weiterhin erschwerten Bedingungen im Jahr 2021 konnten wichtige Meilensteine erreicht und Angebote verstetigt werden. Die Angebote des SolarZentrums Berlin werden stark nachgefragt. Die Solardachbörse und eine virtuelle Ausstellung wurden erweitert. Das Webportal Solarwende Berlin bietet Informationen für weitere Zielgruppen. Mit Mitteln des Förderprogramms EnergiespeicherPLUS wurden 2021 über 1.000 Stromspeicher mitfinanziert. Seit Februar 2022 unterstützt die Koordinierungsstelle für Energieeffizienz und Klimaschutz im Betrieb (KEK) Berliner Unternehmen individuell, neutral, kostenfrei und unbürokratisch darin, konkrete Schritte in Richtung Energieeffizienz und Klimaschutz zu gehen. Das Solargesetz wurde im Juni 2021 vom Berliner Abgeordnetenhaus verabschiedet. Mit der Einführung einer gesetzlichen Regelung zu Bau und Betrieb von Solaranlagen auf Neubauten und bei wesentlichen Dachumbauten auf Bestandsgebäuden geht Berlin einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität. Die Pflicht wird ab 1. Januar 2023 gelten.
2021 war ein Jahr mit außerordentlich hohen Antragszahlen und Bewilligungen in der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW). Die Auszahlungen waren 16,1 % höher als im Vorjahr. Mit zusätzlichen Mitteln aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung konnten viele neue Projekte finanziert werden. Darunter waren erste Maßnahmen am Standort Tegel, der Neu- bzw. Ausbau von Brücken und der Ausbau von Wasserstraßen. Schwerpunkte der GRW-Förderung in den kommenden Jahren sind Erschließungen des Gewerbe- und Industrieparks “Berlin TXL – The Urban Tech Republic”, im Clean Tech Business Park in Berlin-Marzahn und seinem Umfeld, auf dem FUBIC-Areal in Steglitz-Zehlendorf, auf der WISTA-Gleislinse und im Innovationspark Wuhlheide in Treptow-Köpenick.
In der Förderperiode 2021-2027 wird Berlin erneut ein signifikantes Budget für Förderungen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) erhalten. Damit können rund 680 Mio. € EFRE-Mittel zuzüglich 1,02 Mrd. € nationaler Kofinanzierung, insgesamt also 1,7 Mrd. € in den Ausbau der Forschungs- und Innovationskapazitäten und die Einführung fortschrittlicher Technologien, die Stärkung der Berliner Unternehmen, in Klima- und Umweltschutzvorhaben sowie in Projekte der integrierten Stadtentwicklung fließen. Für den Europäischen Sozialfonds (ESF+) wird Berlin 2021-2027 ein Budget von ca. 149 Mio. € zur Verfügung stehen, ergänzt durch 222 Mio. € nationale Kofinanzierung, sodass insgesamt 370 Mio. € in Unterstützungsmaßnahmen für in Berlin lebende Menschen investiert werden können.
Den Bericht finden Sie hier.
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